"Aber du hast recht, wir werden das aufgeben müssen."
Ja, ich rase halt mit dem Rennrad oder dem MTB. Das macht auch Spaß und gibt ein Gefühl von Freiheit. Das heißt aber jetzt nicht, dass ich Leute umfahre. Ich rase im Wald oder auf der Landstraße. Im Wald treffe ich manchmal den ganzen Tag keinen einzigen Menschen. Ich habe hier ein tolles Privileg und eines der größten Waldgebiete Deutschlands vor der Tür. Auch wenn es zum Großteil Monokultur ist. Naja.
Letzten Sonntag bin ich einfach losgerannt, bei Schneefall und Regen. Habe mich ca. 20 km weg von Zuhause unterwegs absetzen lassen und ohne Navi versucht über reine Orientierung, ohne Navi oder Tel. zum Abendessen zuhause zu sein. Das ist auch Freiheit. Getroffen habe ich zwei Wildschweine und 4 Menschen. Es muss also gar nicht Patagonien sein - wobei das schon besser ist.
Auf der Autobahn findet man keine Freiheit. Das ist ein Trugschluss. Man muss mich zwischen zwei weißen Linien halten. Suuper. Ziemlich eindimensional. Aber vielleicht können sich manche Individuen nicht mehr als Eindimensionalität vorstellen. Naja.
Kürzlich endete ein Waldweg. Also habe ich mein MTB geschultert und bin einfach weiter. Eine Steile Böschung hinauf - so steil, dass es keine Möglichkeit gab wieder runter zu kommen. Dann einfach weiter, bis irgendwann ein Weg kam. Das ist schon ein Unterschied zur Autobahn!
Ganz zynisch meine ich das mit dem Untergang nicht. Der Verkehr trägt immerhin zu ca. 20% der Gesamtemissionen in D bei. Man sollte schon kapieren, dass das einen Einfluss auf das Klima hat und wenn wir an gewisse Kippunkte kommen bedeutet das demnächst das Ende der bisherigen Zivilisation. Zumindest in vielen Zonen der Erde. Wir werden über die paar Flüchtlinge, die wir jetzt haben noch lachen. Junge, ich war ein Jahr in Indien. Dort ist Armut pur. Wenn dort mal eine Völkerwanderung, mit sagen wir 10% der Bevölkerung loszieht und noch 200 Mio. Afrikaner, ist die Kacke schwer am dampfen.
Der Verkehr ist nur ein Beispiel für die Dumpfbackigkeit und Unvernunft des egoistischen Homo Sapiens, der mit dieser Strategie bisher sehr erfolgreich war, wegen der dummen Geometrie einer Erdkugel an ein geometrisches Ende gelangt ist. Die Erde sollte halt doch eine endlose Scheibe sein, wie der Mensch vor kurzem noch dachte. Dann hätten wir das Problem nicht. So ist es aber nicht, auch wenn das nicht in den Kopf manch eindimensional denkender Menschen geht. |