Terroranschlag in Russland Zwei Flugzeuge abgestürzt
In Russland ist möglicherweise ein schwerer Terroranschlag verübt worden. Bei zwei zeitgleichen Abstürzen von Passagierflugzeugen kamen in der Nacht zu Mittwoch mehr als 90 Menschen ums Leben. Einer der Piloten konnte noch vor dem Absturz eine Entführungsmeldung absetzen. Rettungsmannschaften fanden am Morgen beide Wracks. Auch ein Flugschreiber sei geborgen worden, sagte Zivilschutzminister Sergej Schoigu in Moskau. Fünf Tage vor der Präsidentenwahl in der Krisenregion Tschetschenien schlossen auch die die Behörden offiziell einen Terrorakt nicht aus. Präsident Putin habe Ermittlungen des Inlandsgeheimdiensts FSB angeordnet, meldeten russische Nachrichtenagenturen. Die Sicherheitsmaßnahmen an allen russischen Flughäfen wurden verschärft. Eine Maschine vom Typ Tupolew-134 mit 34 Passagieren und acht Mann Besatzung an Bord stürzte im Gebiet Tula etwa 200 Kilometer südlich von Moskau ab. Bei dem Ort Butschalki hätten Rettungskräfte Heck und Leitwerk des Wracks weit voneinander entfernt entdeckt. Es seien keine Überlebenden gefunden worden. "Augenzeugen berichten, dass dem Absturz eine Explosion an Bord vorausging", sagte ein Sprecher des Zivilschutzes. Die Maschine der Gesellschaft Wolga-Awia war mit der Flugnummer 1303 auf dem Weg von Moskau nach Wolgograd. 600 Kilometer weiter südlich suchten Rettungsmannschaften bei Nebel und Regen stundenlang vergeblich nach der zweiten Unglücksmaschine, einer Tupolew-154 mit 44 Passagieren und acht Besatzungsmitgliedern. Das Wrack wurde am Morgen etwa 200 Kilometer nördlich der Stadt Rostow am Don gefunden, wo auch ein Brand beobachtet worden war. Das Flugzeug der Gesellschaft Sibir sollte von Moskau nach Sotschi an der Schwarzmeerküste fliegen. Beide Maschinen starteten am Dienstagabend im Moskauer Flughafen Domodedowo und verschwanden um 22.59 Uhr Ortszeit (20.59 Uhr MESZ) von den Radarschirmen. Die Sicherheitsmaßnahmen auf den Flughäfen waren bereits am Abend verstärkt worden, nachdem in Moskau an der Straße Richtung Domodedowo ein Sprengsatz explodiert war. In Russland herrscht wegen der Wahl in Tschetschenien am kommenden Sonntag (29. August) Angst vor Terroranschlägen.
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