6.7.07 Vodafone und das iPhone - Kritik an Apples Forderungen Weiterhin Unklarheiten über europäischen Partner von Apple
Harsche Kritik übt Vodafone an Apples Forderungen in den Verhandlungen um die Vermarktung des iPhone in Europa. Bislang galt Vodafone als heißer Favorit, alleiniger Partner von Apple zu werden und das iPhone exklusiv in Europa vermarkten zu dürfen. Daraus scheint nun aber nichts zu werden, denn Vodafone soll die Verhandlungen mit Apple abgebrochen haben.
Nach einem Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian zeigte sich Vodafone verärgert über die Forderungen, die Apple für eine iPhone-Vermarktung aufgestellt haben soll. Demnach habe Apple eine Beteiligung an den Einnahmen am mobilen Datenverkehr gefordert, die durch das iPhone entstehen würden. Außerdem soll Apple verlangt haben, den Zugriff auf das mobile Internet auf Inhalte zu beschränken, die Apple vorgibt. Die Beschränkung der Webinhalte erscheint jedoch eher unglaubwürdig. Denn in den USA bewirbt Apple das iPhone unter anderem als Surf-Maschine und schränkt die Webnutzung nicht ein, während Vodafone mit "Vodafone Live" eher auf ein geschlossenes Netz setzt.
Bereits Mitte Juni 2007 hatten Marktforscher einen führenden Netzbetreiber mit den Worten zitiert, dass Apple in den Verhandlungen um das iPhone "unglaublich arrogant" aufgetreten sei. Welcher Netzbetreiber sich hier beklagte, ist nicht bekannt. Nach den Berichten über den Ausstieg Vodafones um die iPhone-Vermarktung in Europa könnte Vodafone auch die damalige Quelle gewesen sein.
Bei der Ankündigung des iPhone im Januar 2007 hatte Apple verkündet, sowohl in den USA als auch in Europa nur mit einem einzigen Netzbetreiber zusammen arbeiten zu wollen. Seitdem gab es von Apple keinen Kommentar, ob dieser Plan für Europa aufrecht erhalten oder fallen gelassen wird. In den vergangenen Tagen brodelte jedenfalls die Gerüchteküche und demnach zeichnet sich ab, dass Apple seinen Plan der Ein-Partner-Politik für Europa aufgegeben hat. Denn in Deutschland soll das iPhone angeblich exklusiv bei T-Mobile, in Großbritannien bei O2 und in Frankreich bei Orange ab dem 1. November 2007 zu haben sein. Gegenüber dem Guardian hat O2 in Großbritannien klargestellt, dass noch kein Vertrag mit Apple unterschrieben wurde. In Resteuropa soll das Apple-Handy angeblich erst später auf den Markt kommen. Bislang fehlt aber jegliche Bestätigung dieser Angaben.
Marktforscher hatten Apple prognostiziert, dass die Ein-Partner-Politik in Europa scheitern werde, weil der europäische Mobilfunkmarkt komplett anders strukturiert ist als in den USA. So würde eine Bindung an nur einen Netzbetreiber dazu führen, dass das iPhone in manchen Ländern gar nicht verfügbar ist, wenn der Netzbetreiber in den betreffenden Regionen nicht aktiv ist. (ip) |