Belastende Argentinien-Krise
Der spanische Telekom-Konzern Telefónica hat 2001 zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder eine Gewinneinbusse hinnehmen müssen. Der Rückgang um 16% (vgl. Tabelle) ist vor allem der Krise in Argentinien zuzuschreiben; der Währungszerfall drückte mit 339 Mio. Euro auf den Gewinn, und allein für Argentinien wurden 1,42 Mrd. Euro Rückstellungen gemacht, die im Berichtsjahr um insgesamt 34% höher ausfielen. Der Konzern rechnet mit weiteren negativen Auswirkungen im ersten Quartal des laufenden Jahres, weil der Wechselkurs immer noch zu günstig berechnet worden ist. Der Umsatz ging in Lateinamerika um 2,3% auf 10,1 Mrd. Euro zurück, der Ebita um 3,7% auf 5,2 Mrd. Euro. Ohne die Kursverluste in Argentinien, Brasilien und Chile hätte sich dagegen ein Zuwachs von 6,5% ergeben. In Spanien stieg der Umsatz beim Fixtelefon bei reduzierten Tarifen noch um 0,4% auf 10,2 Mrd. Euro, vor allem dank mehr Internet-Verbindungen. Im Mobil-Geschäft war wieder eine starke Einnahmenerhöhung um 13,6% auf 8,4 Mrd. Euro zu verzeichnen.
Der Mobiltelefon-Bereich erweist sich damit weiterhin als wichtigster Wachstumsmotor, aber er leidet unter den hohen Finanzierungskosten für die Lizenzen der dritten Generation, die Telefónica in Deutschland, Österreich und der Schweiz erworben hat. Der Reingewinn stieg um 51,3% auf 893,4 Mio. Euro. Die Medienfiliale Admira Media verdoppelte den Umsatz auf 1,4 Mrd. Euro und verbesserte den Ebitda von 13,6 Mio. auf 152,5 Mio. Euro. Die defizitäre Internet-Filiale Terra Lycos musste einen etwas geringeren Verlust zeigen und konnte den negativen Ebitda von 359 Mio. auf 232 Mio. Euro senken. Die Verschuldung des Konzerns stieg um 11% auf 28,8 Mrd. Euro, gilt im europäischen Vergleich aber als akzeptabel. Die Kundenzahl nahm im Fixbereich nur noch wenig von 42 auf 45 Mio., im Mobil-Geschäft markanter von 25 auf 32 Mio. zu. |