New York: Schluß im Plus (Instock) Die üblichen Verdächtigen hießen am Dienstag Irak, Nordkorea und US-Verbraucher. Das Vertrauen Letztgenannter war im Februar unerwartet stark von 78,8 im Januar auf 64,0 eingebrochen. Volkswirte hatten dagegen nur einen Rückgang auf 76,5 erwartet. Da der Beginn eines Irak-Krieges nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, begaben sich die Indizes zunächst auf Tauchstation. Stunden und Gerüchte später arbeiteten sich die Börsenbarometer still und leise gar in positives Terrain vor. Auslöser waren Deckungskäufe, nachdem Gerüchte um einen erfolgreichen russischen Vermittlungsvorstoß im Irak-Konflikt die Runde machten. Wem die Realität nicht paßt, schafft sich offenbar seine eigene.
Der Dow Jones-Index legte 51 Zähler oder 0,6 Prozent auf 7.909 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 6 Zähler oder 0,7 Prozent auf 838 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq schloss der Composite-Index mit 1.329 Punkten – ein Plus von 6 Zählern oder 0,5 Prozent.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe zuletzt mit 3,81 Prozent (- 4 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,78 Prozent (- 3 Stellen).
Am Devisen- und Rohstoffmarkt ging es teilweise recht turbulent zu: So erreichte der Rohölpreis zeitweise die 37-Dollar-Marke. Der Euro dümpelte hingegen mit 1,0761 US-Dollar vor sich hin. Der Preis für eine Feinunze Gold fiel auf 351,60 Dollar.
Im Blickpunkt
Im PC-Sektor warteten Anleger gespannt auf das Zahlenwerk von Hewlett-Packard, das nach Börsenschluss veröffentlicht wurde. Analysten prognostizierten für das erste Quartal 28 Cents Gewinn je Aktie – nach 23 Cents ein Jahr zuvor. Tatsächlich erzielte HP vor Sonderposten 29 Cents je Aktie, während der Umsatz mit 17,9 Milliarden unter den erwarteten 18,5 Milliarden Dollar zurückblieb. Im Vorfeld legte der Kurs 2,4 Prozent auf 18,18 Dollar zu. Konkurrent Dell kletterte 0,5 Prozent auf 26,51 Dollar.
Cisco (- 2,4 Prozent auf 14,08 Dollar) wurde von negativen Analystenkommentaren gedrückt. Die Experten von Lehman Brothers halten die Cisco-Planungen für zu hoch gegriffen. 2003 sei im weltweiten Netzwerkmarkt bestenfalls mit einem Zuwachs zwischen ein bis drei Prozent zu rechnen, hieß es. Auch wollen die Analysten in den Chor der Optimisten, die im zweiten Halbjahr 2003 eine Erholung des Netzwerkmarktes sehen, nicht einstimmen.
Nach der Übernahme der Suchmaschine Altavista schlug Overture erneut zu: Für insgesamt 100 Millionen Dollar wird eine Sparte des norwegischen Unternehmens Fast Search & Transfer übernommen. Daraufhin knickten die Anteile 11,1 Prozent auf 15,44 Dollar ein. Branchenprimus Yahoo verabschiedete sich mit 20 Dollar – ein Aufschlag von 1,7 Prozent.
Home Depot öffnete vor Börsenbeginn seine Bücher: Der Gewinn der größten US-Baumarktkette stagnierte im vierten Quartal 2002 bei 30 Cents je Aktie. Analysten hatten jedoch einen Gewinneinbruch auf 27 Cents je Aktie prognostiziert. Der Quartalsumsatz gab binnen eines Jahres um 2 Prozent nach. Da auch der Ausblick keine negativen Überraschungen enthielt, legte die Aktie am Ende 3 Prozent auf knapp 22,84 Dollar zu. Konkurrent Lowe's, der am Vortag Zahlen präsentiert hatte, verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 38,62 Dollar. |