An den New Yorker Börsen blieb die Stimmung im Handelsverlauf zunächst sehr verhalten. Einerseits glänzten einige Unternehmen mit guten Quartalszahlen, allen voran AT&T, die im Tagesverlauf über 20 Prozent zulegen konnte. Andererseits bereitete der Einblick der US-Notenbank (Fed) in die amerikanische Wirtschaft einigen Marktteilnehmern Bauchschmerzen. Die Fed öffnete heute ihr „Beige Book“. Darin konstatierte sie, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Irak-Krieges noch nicht absehbar seien. So stellte die Fed lediglich fest, dass es solche Auswirkungen gegeben habe. Allgemein sei die wirtschaftliche Aktivität in den vergangenen sechs Wochen glanzlos verlaufen. Das produzierende Gewerbe habe in neun von zwölf Distrikten negative Wachstumsraten aufgezeigt und auf dem Arbeitsmarkt zeigten sich kaum Verbesserungen.
Schlusskurse:
Dow Jones Industrial: 8.515,66 (+0,36%)
NASDAQ Composite: 1.466,16 (+1,02%)
Unternehmensnachrichten:
Die AT&T Corp., die größte US-Telefongesellschaft für Fernverbindungen, gab bekannt, dass sie im ersten Quartal trotz eines Umsatzrückgangs einen Nettogewinn nach einem entsprechenden Verlust im Vorjahr erwirtschaften konnte. Demnach lag der Nettogewinn bei 571 Mio. Dollar bzw. 73 Cents pro Aktie im Vergleich zu einem Verlust von 975 Mio. Dollar bzw. 1,32 Dollar pro Aktie im Vorjahr. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft stieg von 446 Mio. Dollar bzw. 60 Cents pro Aktie im ersten Quartal 2002 auf nun 529 Mio. Dollar bzw. 67 Cents pro Aktie. Analysten gingen von einem Gewinn von 52 Cents pro Aktie aus. Der konsolidierte Umsatz im abgelaufenen Quartal reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent auf rund 9,0 Mrd. Dollar. Der operative Gewinn belief sich auf 1,2 Mrd. Dollar, was einer entsprechenden Marge von 13,0 Prozent entspricht. Die Aktie wurde heute zum großen Renner an der Wall Street. Am Ende lag sie mit 23,17 Prozent im Plus.
Der weltgrößte Medienkonzern AOL Time Warner Inc. erklärte, dass er im ersten Quartal wieder in die Gewinnzone zurückkehren konnte, nachdem sich die Geschäftsbereiche Film und Kabelfernsehen gut entwickelten. Negativ auf Umsatz und Cash-Flow wirkten sich jedoch nach wie vor das Musik-Geschäft sowie die Internet-Sparte America Online aus. Der Konzern wies einen Nettogewinn von 396 Mio. Dollar bzw. 9 Cents pro Aktie aus. Im Vorjahr wurde hier noch ein Rekordverlust von 54,24 Mrd. Dollar bzw. 12,25 Dollar pro Aktie verbucht, in dem jedoch massive Abschreibungen im Zusammenhang mit America Online enthalten waren. Analysten hatten mit einem Gewinn von 4 Cents pro Aktie gerechnet. Der Umsatz im Quartal erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf rund 10,0 Mrd. Dollar. Das EBITDA-Ergebnis kletterte um 14 Prozent auf ca. 1,98 Mrd. Dollar. Das operative Ergebnis betrug 1,15 Mrd. Dollar nach 1,06 Mrd. Dollar im ersten Quartal 2002. Der Konzern, der Ende März 2003 über Netto-Verbindlichkeiten in Höhe von 26,3 Mrd. Dollar nach 25,8 Mrd. Dollar Ende 2002 verfügte, geht für das laufende Geschäftsjahr von einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus (Vorjahresumsatz: 41,0 Mrd. Dollar). Das EBITDA-Ergebnis soll im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen (Vorjahres-EBITDA: 8,7 Mrd. Dollar).
Der amerikanische Photokonzern Eastman Kodak Co. hat im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang erlitten. Dieser fiel auf 12 Mio. Dollar oder 4 Cents je Aktie nach 39 Mio. Dollar oder 13 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Exklusive Sonderaufwendungen lag der Gewinn bei 14 Cents je Aktie und damit über den Erwartungen von Analysten. Diese hatten mit einem Wert von nur 13 Cents je Aktie gerechnet. Die Umsätze stiegen um 1 Prozent auf 2,74 Mrd. Dollar . Analysten hatten einen Wert von 2,7 Mrd. Dollar erwartet. Für das Gesamtjahr geht Eastman Kodak davon aus, dass der Gewinn am unteren Ende der bisherigen Prognose von 2,35-2,95 Dollar je Aktie liegen wird.
Die AMR Corp., Mutter der vom Konkurs bedrohten American Airlines, präsentierte den Anlegern heute ihre Zahlen für das erste Quartal. Demnach musste man einen kräftigen Verlust in Höhe von 1,04 Mrd. Dollar bzw. 6,68 je Aktie hinnehmen. Die Analystenerwartung hatte in einer Bandbreite zwischen 5,18 und 7,00 Dollar je Aktie gelegen, wobei der Durchschnitt mit einem Verlust von 6,08 Dollar je Titel gerechnet hat. Im Vorjahreszeitraum hatte man einen Verlust von 1,56 Mrd. Dollar oder 10,09 Dollar je Aktie verbucht. Darin enthalten war jedoch eine Einmalbelastung durch die Umstellung der Buchhaltungsmethode in Höhe von 988 Mio. Dollar oder 6,38 Dollar je Aktie. Der Umsatz ist leicht von 4,2 auf 4,1 Mrd. Dollar geschrumpft.
Der Flugzeughersteller Boeing Co. verringerte im ersten Quartal des laufenden Jahres den Verlust im Vergleich zum Vorjahresquartal. Wie der Konzern in Chicago mitteilte, belief sich der Quartalsverlust auf 478 Mio. Dollar oder 60 Cents je Aktie. Ein Jahr zuvor hatte der Verlust noch 1,2 Mrd. Dollar bzw. 1,54 Dollar je Aktie betragen. Der Umsatz fiel von 13,8 auf 12,3 Mrd. Dollar. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern einen Umsatz im Bereich von 49 Mrd. Dollar und einen EPS von 68 bis 88 Cents je Aktie. |