New York: Vorschuß beflügelt Novellus (Instock) Der Markt ist nach wie vor verunsichert, da die Konjunkturdaten ein widersprüchliches Bild zeichnen. Nach Einschätzung von Beobachtern steht eine mögliche wirtschaftliche Erholung auf tönernen Füßen. Entsprechende volatil verlief der Handel. Nach einem verlustreichen Start wagten sich die Indizes kurz vor Toresschluss wieder an die Oberfläche und teilweise darüber hinaus. Die Auftragseingänge der US-Industrie lagen im Juni am oberen Rand der Erwartungen.
Der Dow Jones-Index legte 32 Zähler auf 9.186 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 2 Zähler auf 983 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq rutschte der Composite-Index auf 1.714 Punkte ab – ein Minus von 1 Zähler.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 4,32 Prozent (- 9 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 5,29 (- 4 Stellen). Am Devisenmarkt zog der Euro auf 1,1359 Dollar an. Der Goldpreis stabilisierte sich bei 349,20 Dollar. Ein Barrel Rohöl kostete 29,80 US-Dollar.
Im Blickpunkt
Cisco Systems (+ 0,6 Prozent auf 19,26 Dollar) profitierte von einer Heraufstufung durch SG Cowen. Die Experten hoben ihre Umsatz- und Gewinnschätzungen für 2004 leicht an.
Im Chipsektor legte Novellus 3 Prozent zu. Der Chipausrüster wurde von Goldman Sachs auf "outperform" heraufgestuft. Sowohl bei Applied Materials (+ 1,1 Prozent auf 19,77 Dollar) als auch bei Novellus werden Zwischenberichte erwartet, die positiv überraschen sollten, begründeten die Experten ihre Entscheidung. Schlußkurs: 36,77 Dollar.
Verizon Communications (+ 4,2 Prozent auf 35,84 Dollar), größte regionale US-Telefongesellschaft, hat mit zwei Gewerkschaften, die ein Drittel der Belegschaft repräsentieren, im Rahmen von Vertragsverhandlungen deutliche Fortschritte erzielt. Am Sonnabend liefen bei Verizon 80.000 befristete Arbeitsverträge aus. Das Unternehmen will zu diesem Anlass Lohnkürzungen und Massenentlassungen vornehmen.
Biotech-Urgestein Genzyme (- 3,5 Prozent auf 47,58 Dollar) schluckt für rund 600 Millionen Dollar die kleinere Firma SangStat Medical, deren Aktien daraufhin um 43,6 Prozent auf 22,23 Dollar explodierten. SangStat setzte 2002 rund 120 Millionen Dollar um und erwirtschaftete mit Medikamenten für Transplantationspatienten Gewinne.
Eine Tochter der Pharmafirma Mylan Laboratories vertreibt ab sofort mit „Omeprazol“ ein Nachahmerpräparat für "Prilosec" von AstraZeneca – ein Medikament gegen Magengeschwüre. Bislang wurde Omeprazol in den USA nur von der deutschen Schwarz Pharma angeboten. Vor diesem Hintergrund verbesserte sich die Mylan-Aktie um 2,2 Prozent auf 34,30 Dollar.
Während Continental Airlines (- 7,9 Prozent auf 13,31 Dollar) von einer verbesserten Auslastung berichtete, kündigte die AMR Corp, Mutterkonzern von American Airlines, eine Wandelanleihe im Volumen von 250 Millionen Dollar an. Die Notierung brach daraufhin 10,2 Prozent auf 8,04 Dollar ein.
Bereits am vergangenen Freitagabend verkündete Boeing (- 0,6 Prozent auf 32,22 Dollar) einen weiteren Auftragseingang. Der Rüstungskonzern soll für das US-Militär neue Technologien für Aufklärungsflugzeuge des Typs "AWACS" entwickeln. Branchenkenner schätzen den Auftragswert auf rund 1 Milliarde Dollar.
Beim Mischkonzern General Electric (+ 0,1 Prozent auf 28,48 Dollar) ist nach eigenen Angaben der Verkauf der Sparte "Financial Guaranty Insurance" in trockenen Tüchern. Der Bereich geht für rund 2,16 Milliarden Dollar an ein Konsortium unter der Führung des Hypothekenversicherers PMI, berichtete das "Wall Street Journal". |