Die amerikanischen Aktienmärkte hatten heute nicht das nötige Durchhaltevermögen. Der Dow Jones beendete den Handel zwar mit einem Zugewinn von 0,5 Prozent auf 8.897 Punkte, konnte die Marke von 9.000 Punkten jedoch nicht halten. Seit Dezember notierte der Index erstmals wieder über dieser wichtigen Marke. Die NASDAQ schloss nach Zugewinnen im Handelsverlauf mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 1.590 Punkte. Positive Signale kamen von Seiten der Wirtschaftsdaten. Das Institut for Supply Management (ISM), eine private Organisation der Industrie, ermittelte die Veränderung der Geschäftsaktivitäten des Verarbeitenden Gewerbes für Mai 2003. Der ISM-Index (früher NAPM-Einkaufsmanagerindex) kletterte von revidiert 45,4 im April auf 49,4 Zähler. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 48,6 Punkte prognostiziert. Der Teilindex der Preise verringerte sich deutlich auf 51,5 Zähler, nach 63,5 Zählern im Vormonat. Bei der Beschäftigung erhöhte sich der Subindex dagegen von 41,4 im April auf nun 43,0 Punkte. Ein Wert des US-Konjunkturbarometers über der Grenze von 50 Punkten wird als Verbesserung bewertet, ein Wert unter 50 Punkten signalisiert dagegen einen Abschwung im Verarbeitenden Gewerbe.
Das US-Handelsministerium veröffentlichte die saisonbereinigte Veränderung der Bauausgaben für April 2003. Die Ausgaben verringerten sich im Vormonatsvergleich um 0,3 Prozent auf annualisiert 862,6 Mrd. Dollar, wogegen Volkswirte mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gerechnet hatten. Für den Vormonat wurden die US-Bauausgaben von vorläufig 868,5 Mrd. auf 864,8 Mrd. Dollar revidiert. Damit reduzierten sich die Ausgaben im März um 1,0 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Monat.
Der amerikanische Hersteller von Internet-Hardware Cisco Systems Inc. bekam von der Telefongesellschaft BellSouth Corp. einen Auftrag über den Bau eines Glasfasernetztes. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. Beobachter an der Wall Street gehen allerdings von einem Volumen von mehreren Mio. Dollar aus. Die Unternehmensführung von Cisco sieht in dem Erhalt des Auftrages einen Beleg dafür, dass der eigene Ruf erstklassig ist.
Wie die Financial Times berichtet, plant der US-Finanzgigant Citigroup Inc. ein Gebot für die zum Verkauf stehende Tochter der HypoVereinsbank AG Norisbank abzugeben. Nach Angaben der Zeitung sei die HypoVereinsbank derzeit dabei, die eingegangenen Angebote zu sichten. Unter den zehn Bietern sollen sich auch die renommierten Konzerne HSBC Holdings Plc, die Royal Bank of Scotland Plc. und die Deutsche Post AG befinden.
Die unter Gläubigerschutz stehende kanadische Fluglinie Air Canada Inc. einigte sich am Wochenende mit der Gewerkschaft der Piloten über ein Sparpaket. Die Einigung kam wenige Stunden nach Ablauf der vom gerichtlichen Verwalter gesetzten Frist zustande. Nachdem man sich in den vergangenen Tagen bereits mit anderen Teilgewerkschaften einigte, summiert sich nun die Einsparung, die man von den Arbeitnehmern abverlangt, auf insgesamt 1,1 Mrd. C-Dollar. Details über die Einigung mit der Pilotengewerkschaft wurden noch nicht bekannt. Zudem hinaus müssen die Mitglieder dem Vertrag erst zustimmen.
Deutlich nach oben ging es bei der Aktie von AMR. Die Aktien der Muttergesellschaft der Fluglinie American Airlines legten rund 8 Prozent zu. Zuvor haben sich die Analysten von Goldman Sachs positiv zu dem Titel geäußert. Nach Ansicht der Experten vermindern sich die Liquiditäts-Sorgen bei einigen Airlines. Auch glauben die Analysten in naher Zukunft an eine positive Entwicklung im Geschäftskunden-Bereich. Airline-Aktien sollten sich demnach nach Meinung von Goldman Sachs besser als der Markt entwickeln. Das Rating für AMR wurde auf Outperform von In-Line aufgestuft.
Der US-Hersteller von medizinischen Produkten Henry Schein Inc. gab bekannt, dass man das Privatunternehmen Colonial Surgical übernehmen wird. Durch den Zukauf gewinnt Henry Schein mehrere tausend neuer Kunden. Colonial Surgical produziert hauptsächlich Untersuchungshandschuhe und generierte im letzten Jahr einen Umsatz in Höhe von 40 Mio. Dollar. Darüber hinaus teilte Henry Schein weiter mit, dass der Erwerb das Ergebnis je Aktie im zweiten Halbjahr 2003 um 2 bis 3 Cents beeinflussen werde. Im kommenden Jahr 2004 werde die Akquisition den Gewinn je Titel um 4 bis 6 Cents steigern.
Die Cablevision Systems Corp. meldete, dass ihr Vorstand dem geplanten Spin-Off ihrer Satellitendienst- und Kino-Sparten zugestimmt hat, damit sich das Unternehmen auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Zur steuerfreien Abspaltung der Rainbow DBS und Clearview Cinemas steuert Cablevision 450 Mio. Dollar in bar zu. Zudem beabsichtigt man, weitere 114 Mio. Dollar in den Satellitenservice zu investieren, der im Juli gestartet werden soll.
Der Unternehmens-Software-Konzern PeopleSoft Inc. will den Konkurrenten J. D. Edwards & Co. für insgesamt 1,7 Mrd. Dollar in Aktien kaufen. Damit entsteht der weltweit zweitgrößte Konzern für Unternehmenssoftware. Der Deal sieht vor, dass Edwards-Aktionäre für eine Aktie 0,86 PeopleSoft-Anteilscheine erhalten. PeopleSoft geht davon aus, dass die Akquisition im Geschäftsjahr 2004 in die Ergebnisse einfließt. |