Nach einem schwachen Start konnten sich die amerikanischen Aktien heute bis zum Schluss kontinuierlich in tiefgrünes Terrain vorarbeiten. Gute Quartalszahlen von Citigroup, Fannie Mae und anderen Firmen waren dabei hilfreich. Im Dow Jones entwickelte sich heute vor allem die Aktie von Philip Morris sehr gut. Der Zigarettenhersteller wird nur 6 Mrd. Dollar statt 10 Mrd. Dollar für die Anfechtung des kürzlich erfolgten Urteils im "Light"-Prozess hinterlegen müssen. Dow Jones: 8.351 (+1,8 Prozent)
Nasdaq: 1.384 (+1,92 Prozent)
Der amerikanische Unterhaltungskonzern Disney steht Presseinformationen zufolge kurz davor, den schon seit längerem geplanten Verkauf des Baseball-Teams Anaheim Angels abzuschließen. Für das Team, das im vergangenen Jahr den World Series Titel gewonnen hat, werden angeblich bis zu 160-180 Mio. Dollar geboten. Disney hatte das Team 1998 für knapp 150 Mio. Dollar erworben und seit dem noch einmal über 100 Mio. Dollar investiert. Das Geschäft mit den Anaheim Angels wäre also unter dem Strich ein Verlustgeschäft. Dennoch tut Disney gut daran, das Team zu verkaufen, denn die Anaheim Angels machten im vergangenen Jahr trotz des Titels einen Verlust von ca. 10 Mio. Dollar.
In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres verzeichnete der US-Finanzdienstleister Citigroup Inc. einen Gewinn aus dem gewöhnlichen Geschäftsbereich. Dieser kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 3,48 Mrd. Dollar auf 4,10 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn jedoch fiel von 4,8 Mrd. Dollar oder 93 Cents je Aktie auf 4,1 Mrd. Dollar oder 0,79 Cents je Anteilschein. Analysten hatten mit einem Gewinn von 77 Cents je Aktie gerechnet. Erfreulich war auch die Entwicklung des Gesamtumsatzes. Dieser verbesserte sich von 17,8 auf 18,5 Mrd. Dollar.
Fannie Mae, der größte US-Baufinanzierer, profitierte vom niedrigen Zinsniveau und steigerte seinen Gewinn im ersten Quartal 2003 auf 1,94 Mrd. Dollar oder 1,93 Dollar je Aktie, nach einem Gewinn in Höhe von 1,21 Mrd. Dollar oder 1,17 Dollar pro Aktie in der Vorjahresperiode. Im Kerngeschäft kletterte der Gewinn von 1,52 Mrd. Dollar oder 1,48 Dollar je Aktie im Vorjahresquartal auf 1,85 Mrd. Dollar oder 1,84 Dollar pro Aktie. Analysten hatten nur einen Anstieg auf 1,73 Dollar je Aktie prognostiziert. Der Kernumsatz wuchs von 2,84 Mrd. um 26,9 Prozent auf 3,6 Mrd. Dollar.
Zwei institutionelle Anleger haben gegen verantwortliche Manager des Mediengiganten AOL Time Warner Inc. Klage wegen Insiderhandels eingereicht. Beschuldigt werden unter anderem Chairman Steve Case und andere Top-Manager. Einer der Kläger, die Universität von Kalifornien, hatte mehr als 11,3 Mio. Time Warner-Aktien mit einem Wert von 800 Mio. Dollar. Nach der Fusion und dem Einbruch an den Aktienmärkten ist der Wert um 450 Mio. Dollar zurückgegangen. Der Vorwurf: Mit Tricks und künstlichen Buchungen sollen die Beschuldigten den Aktienpreis in die Höhe getrieben haben. Die Ankläger gehen davon aus, dass die Beschuldigten durch den Verkauf von Aktien rund 1 Mrd. Dollar verdienten.
Der amerikanische Computer-Dienstleister Unisys meldete heute die Zahlen für das vergangene erste Quartal. Wie das Unternehmen bekannt gab, stieg der Umsatz aufgrund starker Nachfrage nach Outsourcing-Dienstleistungen von 1,36 Mrd. Dollar auf 1,4 Mrd. Dollar an. Beim Gewinn konnte das Unternehmen von 32,7 Mio. Dollar oder 10 Cents je Aktie auf 38,5 Mio. Dollar oder 12 Cents je Aktie zulegen. Analysten hatten mit einem Profit von 12 Cents je Aktie und Erlösen von 1,4 Mrd. Dollar gerechnet.
Morgen nach US-Börsenschluss wird der amerikanische Chiphersteller Intel die Zahlen für das vergangene Quartal bekannt geben. Anfang März hatte Intel innerhalb des Mid-Quarter Updates seine Umsatz-Prognosen von 6,5-7 Mrd. Dollar auf 6,6-6,8 Mrd. Dollar gesenkt. Der Gewinn je Aktie soll aktuellen Analystenschätzungen zufolge bei 12 Cents liegen. Im Vorjahreszeitraum hatte Intel einen Gewinn von 15 Cents je Aktie bei Erlösen von 6,8 Mrd. Dollar erzielt. Mindestens so wichtig wie die Zahlen selbst wird der Ausblick auf die kommenden Quartale sein. Ein optimistischer Ausblick könnte der Börse neuen Treibstoff für eine Rallye geben.
Der amerikanische Computerkonzern Microsoft Corp. wird ebenfalls morgen nach Börsenschluss in den USA seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorlegen. 25 Analysten erwarten derzeit durchschnittlich einen Gewinnausweis bei Microsoft in Höhe von 24 Cents je Aktie. Dabei liegt die Spanne der Erwartungen bei 23 bis 25 Cents je Aktie. Im Vorjahreszeitraum verdiente Microsoft noch 25 Cents je Aktie. Der Umsatz soll nach Ansicht von Analysten bei 7,7 Mrd. Dollar liegen nach einem Vorjahreswert von 7,2 Mrd. Dollar. |