Das Fortschreiten der US-Armee in Richtung Bagdad nährte heute die Erwartungen auf ein baldiges Ende des Krieges im Irak und beflügelte die Kurse an der Wall Street. Der Dow Jones kletterte um 215,20 Punkte (+2,67 Prozent) nach oben auf 8.285,06 Zähler. Die Technologiebörse NASDAQ schloss bei 1.396,72 Punkten, ein Plus von 3,59 Prozent. Neben den Vorstößen der US-Armee beruhigte heute zudem der stabile Ölpreis die Gemüter der Anleger. Dieser notierte unter 29 Dollar pro Barrel. Trotz aller Euphorie an den Märkten gab es auch heute wieder schlechte Konjunkturdaten, die von den Anlegern allerdings ignoriert wurden. So teilte das Handelsministerium mit, dass die Auftragseingänge in der US-Industrie im Februar um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken waren.
Unternehmensnachrichten:
Der amerikanische Energie- und Mischkonzern General Electric Co. hat bekannt gegeben, dass er seine Gewinnprognosen für das gerade abgelaufene erste Quartal und das aktuelle Geschäftsjahr aufrecht erhält. Wie das Unternehmen mitteilte, rechnet es mit einem Gewinn von 32 Cents je Aktie im ersten Quartal und einem Gewinn von 1,55-1,70 Dollar je Aktie im Gesamtjahr. Analysten erwarten Werte von 32 Cents je Aktie respektive 1,61 Dollar je Aktie.
Der größte Flugzeugbauer der Welt, Boeing Co., bekommt die Krise in der Luftfahrtindustrie immer deutlicher zu spüren. Während man bereits in den vergangenen beiden Jahren weniger Passagier-Flugzeuge ausliefern konnte, werden es in diesem Jahr noch einmal weniger sein. Rund 280 Jets sollen in 2003 aus der Montagewerkstatt rollen. 2002 waren es noch 380 und 2001 sogar noch 527. Wie Boeing heute in einer Presseerklärung weiter mitteilte, würden im ersten Quartal 71 Passagier-Flugzeuge ausgeliefert, darunter 41 „Flagschiffe“ vom Typ 737. Das entspreche einem Rückgang gegenüber dem Vorjahrsquartal von 35 Prozent. Wegen der Airline-Krise werde der Luftfahrt-Gigant demnächst die Streichung von rund 35.000 Arbeitsplätzen vollenden.
Die kanadische Fluglinie Air Canada musste einen Insolvenzantrag stellen. Vor einem Gericht in Toronto hat der Konzern demnach Gläubigerschutz nach dem kanadischen Companies Creditors Arrangement Act (CCAA) gestellt. Dies entspricht dem amerikanischen Chapter 11 Antrag. Die Maschinen des Star Alliance Mitgliedes können aber vorerst weiter fliegen. Das Management muss nun mit Geldgebern versuchen, die Schuldenlast zu restrukturieren und abzubauen. Erste Vereinbarungen hierüber konnten bereits mit der GE Capital getroffen werden. Der Gläubigerschutz gilt zunächst bis zum 1. Mai.
Das amerikanische Biotechnologieunternehmen Biogen Inc. teilte heute mit, dass der operative Gewinn im ersten Quartal höher als erwartet ausfallen wird. Nachdem man bislang mit einem Gewinn von 31-38 Cents je Aktie gerechnet hat, erwartet das Unternehmen nun einen Wert von 47-51 Cents je Aktie. Der Gewinn im Gesamtjahr soll bei 1,72-1,85 Dollar je Aktie liegen nachdem bislang 1,63-1,78 Dollar je Aktie erwartet wurden. Die Umsätze im ersten Quartal sollen bei 320 Mio. Dollar liegen und damit ebenfalls über den Analystenschätzungen.
Die Coca-Cola Enterprises Inc., das größte Abfüllunternehmen für Getränke der Coca-Cola Co., teilte mit, dass sie nach wie vor davon ausgeht, ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr zu erfüllen. Demnach rechnet man für 2003 unverändert mit einem Gewinn von 1,15-1,22 Dollar pro Aktie. Analysten prognostizieren einen Gewinn von 1,18 Dollar pro Aktie. Im Vorjahr belief sich das EPS-Ergebnis auf 1,03 Dollar.
Der Finanzdienstleister First Data Corp. meldete heute, dass er die Concord EFS Inc., einen Abwickler elektronischer Transaktionen, für rund 7 Mrd. Dollar in Aktien übernehmen wird. Im Rahmen der Übernahme erhalten Concord-Aktionäre für jede ihrer Aktien 0,40 First Data-Aktien, was basierend auf den gestrigen Schlusskursen 13,87 Dollar pro Aktie entspricht. Mit der Transaktion werden somit der mehrheitliche Anteil von First Data an dem Bankautomaten-Netzwerk NYCE und die Konkurrenz-Netze STAR, MAC und Cash Station von Concord zusammengeführt.
Der Werkzeughersteller Black & Decker Corp. erklärte heute, dass er die Erwartungen der Analysten im ersten Quartal voraussichtlich erfüllen oder übertreffen wird. Jedoch rechnet man aufgrund schwacher wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit einem geringer als erwarteten Umsatz. Das Unternehmen prognostiziert demzufolge einen Gewinn, der die Schätzung der Analysten von 43 Cents pro Aktie erfüllt oder sogar übertrifft. Der Umsatz soll nach einer anhaltend schwachen Wirtschaft in 2003 jedoch lediglich im unteren einstelligen Prozentbereich wachsen. |