Eine Gewinnwarnung beim Telekommunikationskonzern Motorola und schlechte Nachrichten vom Finanzdienstleister Freddie Mac, dessen komplette Vorstandsebene heute gegangen ist oder entlassen wurde, drückten heute auf die Stimmung an der Wall Street. Hinzu kamen Gewinnmitnahmen im Software-Sektor nachdem dort am vergangenen Freitag durch das Übernahmeangebot von Oracle an PeopleSoft die Kurse in die Höhe schossen. Dow Jones: 8.980 (-0,91 Prozent)
Nasdaq: 1.603 (-1,44 Prozent)
An der NYSE beendeten heute 30 Prozent der Aktien den Handel im Plus. 34 Prozent notierten an der Nasdaq zum Handelsschluss noch im grünen Bereich.
Die am häufigsten gehandelte Aktie mit 72 Mio. Stück hieß heute Sirius Sat. Den stärksten Zugewinn verzeichnete mit 120 Prozent die Aktie von NaPro. Grund ist die Meldung des Unternehmens, das man eventuell ein wirksames Mittel gegen die Gehirn-Krankheit "Huntington´s Disease" gefunden habe. Dies geht aus einer vom Unternehmen vorgestellten Studie hervor. Die Aktie reagierte auf diese Meldung mit einem Plus von 1,32 Dollar auf 2,63 Dollar.
Der amerikanische Eigenheim-Finanzierungskonzern Freddie Mac (Federal Home Loan Mortgage Corp.) hat mehrere personelle Veränderungen im Management bekannt gegeben. Leland Brendsel, der Chairman und CEO des Unternehmens, wird demnach in den Ruhestand gehen, der CFO Vaughn Clarke sowie der COO David Glenn werden ihren Posten aufgeben. Zum neuen CEO wurde Gregory Parseghian ernannt, Martin Bauman wird den Posten des CFO bekleiden, Paul Peterson den Posten des COO.
Der amerikanische Telekommunikationskonzern Motorola Inc. hat seine Umsatz- und Gewinnprognose für das zweite Quartal gesenkt. Wie das Unternehmen mitteilte, liegt dies in schwächeren Umsatzzahlen in Asien begründet. Der Konzern aus Schaumburg rechnet nun exklusive Sonderposten mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Der Umsatz soll im Bereich von 6-6,2 Mrd. Dollar liegen. Die bisherige Gewinnprognose lag bei 3-5 Cents je Aktie, die Umsatzprognose bei 6,4-6,6 Mrd. Dollar.
Robert Dutkowsky, CEO des Softwareunternehmens J.D. Edwards, das vor wenigen Tagen eine Fusion mit PeopleSoft angekündigt hatte, ist der Meinung, dass das Angebot von Oracle, PeopleSoft für 16 Dollar je Aktie zu kaufen, für Investoren keinen Sinn macht. Zudem ist er der Meinung, dass das Angebot zu diesem Zeitpunkt wettbewerbswidrig sei und deshalb von Wettbewerbsbehörden überprüft werden müsse. Anleger spekulieren derweil darauf, das Oracle das Angebot für PeopleSoft erhöhen wird oder ein anderer Käufer mehr als die momentan gebotenen 16 Dollar je Aktie anbieten wird.
Die Aktien des amerikanischen Biotechnologieunternehmens Oxigene Inc. gehören in den vergangenen Tagen wohl zu den besten. Seit Anfang des Monats konnten sie nun über 400 Prozent zulegen und erreichten heute ein Tageshoch bei 19,40 Dollar, was einem Plus von knapp 150 Dollar entspricht. Nachdem es bereits zu Beginn des Monats positive Nachrichten von der FDA bezüglich eines Medikaments gab, konnte das Unternehmen heute melden, dass das Medikament Combretastatin jetzt mit Chemo-Therapie-Medikamenten kombiniert werden soll um die Wirksamkeit zu erhöhen. Dies bedeutet zusätzliches Umsatzpotential für Oxigene.
Das amerikanische Medienunternehmen USA Interactive, zu dem Beteiligungen wie Home Shopping Network, Ticketmaster, Expedia Inc., und Hotel Reservations Network Inc. gehören, hat eigene Aktien vom französischen Medienunternehmen Vivendi zurückgekauft. Den Angaben zufolge wird USA Interactive 16 Mio. Stammaktien durch Warrants übernehmen. Als Preis hierfür wurden 407 Mio. Dollar vereinbart. Nach dem Verkauf der Aktien hält Vivendi weiterhin 56,6 Mio. Aktien von USA Interactive.
Der amerikanische Rüstungs- und Raumfahrtkonzern General Dynamics Corp. hat heute Pläne veröffentlicht, wonach er die Veridian Corp., ein Unternehmen, das ebenfalls in der Rüstungsbranche tätig ist, übernehmen möchte. General Dynamics bietet insgesamt 1,23 Mrd. Dollar in bar und würde zudem Schulden in Höhe von 270 Mio. Dollar übernehmen. Damit beläuft sich das Gesamtvolumen des Deals auf 1,5 Mrd. Dollar. Je Aktie entspricht dies 35 Dollar und damit einer Prämie von 28 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Veridian wird in diesem Jahr mit 7.300 Angestellten rund 1,2 Mrd. Dollar umsetzen. Hauptkunde des Unternehmens ist das Pentagon.
Der amerikanische Flugzeugbauer Boeing Co. hat im vergangenen Monat Mai rund 30 Prozent weniger Flugzeuge ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt konnte das Unternehmen aus Seattle nur 23 Jets ausliefern. Schwache Nachfrage auf Seiten der Airlines waren die Ursache hierfür. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang um 27 Prozent auf 280 Flugzeuge. Verglichen mit dem Jahr 2001 entspricht dies sogar einem Rückgang um fast 50 Prozent. Konkurrent Airbus könnte Boeing deshalb in diesem Jahr erstmals den Rang als größter Flugzeugbauer abjagen.
Der amerikanische Automobilhersteller General Motors Corp. gab am Montag bekannt, dass er ca. 107.000 Automobile der Marke Buick Rendezvous in die Werkstätten zurückrufen wird. Als Begründung gab das Unternehmen mögliche Probleme mit der hinteren Hebetüre an. GM wird die Reparatur für die Fahrzeugbesitzer kostenlos durchführen. Wie viel Kosten durch die Rückrufaktion für GM entstehen, wurde bislang nicht bekannt. |