(Instock) Die Wall Street gönnte sich vor den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten eine Atempause. Keine Unterstützung boten neue Konjunkturdaten. Im April sind die Industrieaufträge um 2,9 Prozent eingebrochen (Prognose: - 1,4 Prozent). In der letzten Handelsstunde erreichten die Indizes jedoch wieder das rettende Ufer.
Der Dow Jones-Index legte 2 Zähler auf 9.041 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 3 Zähler auf 990 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq kletterte der Composite-Index auf 1.646 Punkte – ein Plus von 11 Zählern.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 3,33 Prozent (+ 4 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,39 Prozent (+ 4 Stellen). Nach der EZB-Zinsentscheidung zog der Euro in Erwartung einer Zinssenkung in den USA auf 1,1841 US-Dollar kräftig an. Der Preis für eine Feinunze Gold erholte sich auf 367,85 Dollar. Ein Barrel Rohöl kostete 27,68 Dollar.
Im Blickpunkt
EDS (- 4,2 Prozent auf 22,53 Dollar) wurde von Smith Barney auf "Underperform" abgestuft; das Kursziel sank von 22 auf 20 Dollar. Die Aktie habe seit ihrem Märztief 63 Prozent zugelegt, hieß es zur Begründung. Zudem fürchten die Experten am 18. Juni eine weitere Gewinnwarnung. Konkurrent IBM schloss mit 81,90 Dollar zu haben – ein Abschlag von 2,8 Prozent.
Im Softwaresektor sorgten Meldungen von einer neuen Produktoffensive der deutschen SAP kaum für Wirbel: So zog Siebel 2,3 Prozent auf 10,79 Dollar an. Mitte Juni will der Walldorfer Konzern eine neue Version der SAP-Kundenverwaltungsprogramme vorstellen, berichtete die "Financial Times Deutschland". SAP wolle noch 2003 Marktführer bei Software für das Customer Relationship Management (CRM) werden und damit Siebel das Wasser abgraben. Davon wäre auch Oracle betroffen, dessen Anteile 1,6 Prozent auf 13,36 Dollar nachgaben.
Ebay ist gezwungen, künftig in Europa Mehrwertsteuer auf seine Transaktionsgebühren und -provisionen zu erheben. Dies mündet in einer teilweise deutlichen Anhebung der Gebühren des Online-Auktionshauses, die zum 1. Juli wirksam werden und teilweise weit über das erforderliche Maß hinausgehen. Investoren fürchten nun, das Nutzer der Plattform den Rücken kehren könnten und bewilligten nur noch 101,11 Dollar (- 1,5 Prozent) für die zuletzt sehr heiß gelaufene Aktie.
Mit einem Zugewinn von 1,4 Prozent auf 54,62 Dollar verabschiedete sich Wal-Mart. Der Einzelhändler hat seine Umsatzzahlen für den Monat Mai veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sei der Umsatz um 10 Prozent gestiegen, hieß es.
Beim Elektronikhändler Circuit City brachen die Handelsumsätze hingegen im ersten Quartal um 10 Prozent ein. Zudem kündigte der Konzern für diesen Zeitraum einen Verlust von 23 bis 25 Cents je Aktie an. Überraschte Investoren ergriffen die Flucht – die Notierung knickte 6,8 Prozent auf 6,70 Dollar ein. |