New York, 21. Mär (Reuters) - Der Beginn massiver Luftangriffe auf Irak hat am Freitag an den US-Börsen zunehmende Hoffnungen auf ein rasches Kriegsende aufkommen lassen und den Kursen deutlich Auftrieb gegeben. Auch Gerüchte über den Tod des irakischen Präsidenten Saddam Hussein hätten den Markt gestützt, sagten Händler. Der Standardwerte-Index Dow Jones schloss 2,8 Prozent höher auf rund 8522 Punkten und stieg damit den achten Handelstag in Folge. Das Börsenbarometer legte in dieser Handelswoche rund 8,4 Prozent zu. Dies war der höchste Wochengewinn des Dow seit Oktober 1982. Der technologielastige Nasdaq-Index gewann 1,3 Prozent auf 1421 Zähler und der breiter gefasste S&P-500-Index 2,3 Prozent auf 896 Punkte. Die USA haben am Freitag mit dem erwarteten massiven Luftkrieg gegen Irak begonnen. US-Generalstabschef Richard Myers kündigte an, mehrere hundert militärische Ziele sollten in den kommenden Stunden noch angegriffen werden. Raketen trafen am Abend einen Palastkomplex des irakischen Präsidenten Saddam Hussein in Bagdad am Ufer des Tigris und weitere Regierungsgebäude. Ungefähr zur gleichen Zeiten meldeten Reuters-Korrespondenten Luftabwehrfeuer und Explosionen über den nordirakischen Städten Mosul und Kirkuk. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sagte, das irakische Regime beginne, die Kontrolle über das Land zu verlieren. "Der Markt konzentriert sich ganz klar auf die guten Neuigkeiten aus Bagdad (dass der Sieg näher rückt), und solange das anhält, dürfte der Markt positiv gestimmt bleiben", sagte Peter Gottlieb, Portfolio Manager bei First Albany Asset Management in Chicago. Händler sagten, auch Gerüchte über den Tod des irakischen Präsidenten Saddam Hussein hätten den US-Börsen und dem Dollar Auftrieb gegeben. Der britische Stabschef Admiral Michael Boyce, sagte jedoch zu den Gerüchten, Saddam sei bei den Luftangriffen am Donnerstagmorgen (MEZ) ums Leben gekommen: "Ich kann das nicht bestätigen." "Die Gerüchte, dass Saddam tot sein könnte, hat einige Käufe ausgelöst. Sollte das bestätigt werden, könnte der Markt in die Höhe schnellen", sagte Phil Flynn, Marktanalyst bei Alaron Trading Corp. Einige Marktbeobachter führten die Kursgewinne auch auf den so genannten vierfachen Hexensabbat zurück. So wurden am Freitag Aktienoptionen, Futures auf einzelne Aktien sowie Indexoptionen und Indexfutures fällig. Der Aktienkurs von DuPont legte rund 5,2 Prozent auf 41,64 Dollar zu, nachdem der zweitgrößte US-Chemiekonzern seine Gewinnprognose bekräftigt hatte. Der Kurs von Electronic Data Services kletterte rund zwölf Prozent auf 17,63 Dollar. Der Computerdienstleister hatte mitgeteilt, der derzeitige Chief Executive, Richard Brown, sei zurückgetreten. Sein Nachfolger werde der frühere Chief Executive von CBS Corp., Michael Jordan. Negative Unternehmensnachrichten sowie der größte Anstieg der US-Verbraucherpreise im Februar seit mehr als zwei Jahren hätten die Anleger nicht verstimmt, sagten Händler. Gegen den Trend gaben die Aktien von Palm 4,8 Prozent auf 10,37 Dollar nach. Der Taschencomputer-Hersteller hatte für das vergangene Geschäftsquartal einen unerwartet großen Verlust bekannt gegeben. Die Papiere des Softwareherstellers Intuit rutschten rund 24 Prozent ab auf 38,72 Dollar. Das Unternehmen hatte seine Gewinn- und Umsatzprognose für 2003 gesenkt und dies mit der schwachen Konjunktur begründet. An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,82 Milliarden Aktien den Besitzer. 2295 Werte legten zu, 1007 gaben nach und 148 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,81 Milliarden Aktien 2062 im Plus, 1121 im Minus und vier unverändert. An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 1-9/32 auf 98-1/32. Sie rentierten mit 4,12 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 1-22/32 auf 104-30/32 und hatten eine Rendite von 5,04 Prozent. |