Tecon: Da sind Sie gut verbunden Deutlich nachgegeben hat die Aktie von Tecon seit dem Börsengang Ende Oktober. Die zu 10,85 Euro platzierten Aktien notieren derzeit bei 8,70 Euro.
Offensichtlich herrscht Skepsis gegenüber dem Titel, weil der Konzern mit Hilfe eines Exposés den Börsengang durchgeführt hat. Im Gegensatz zu einem Emissionsprospekt erfüllt das Exposé nicht die strengen Regelungen des Wertpapierprospektgesetzes und ist öffentlich nicht zugänglich.
Die Zahlen für das dritte Quartal belegen jedoch, den Erfolg des Unternehmens, das sich auf IT-Dienstleistungen für die Telecombranche spezialisiert hat. Tecon unterstützt die Firmen bei der Einführung neuer Software, beim derem Betrieb, und hilft, die gewonnenen Daten für die Erstellung der Kundenrechnungen zur Verfügung zu stellen. Der Umsatz erreichte mit 6,31 Millionen Euro ein Rekordniveau. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte auf 0,75 Millionen Euro. Die Ebit-Marge lag bei stolzen 11,9 Prozent.
Der Konzern hat damit den erfreulichen Kurs der vergangenen Jahre fortgesetzt. So war der IT-Dienstleister auch in den Jahren 2002 und 2003, als die Branche in der Krise war, mit rund 20 Prozent jährlich gewachsen. Derzeit erzielt er rund 80 Prozent seiner Erlöse in der Telecom-Branche. Die Abhängigkeit von Großkunden wie Vodafone läßt sich nicht leugnen. Allerdings können diese sich - selbst wenn sie es wollten - nicht schnell von Tecon trennen. Die zahlreichen Software-Anpassungen und anhaltenden Investitionen erfordern einen zuverlässigen IT-Dienstleister.
Das Umfeld in der Branche hat sich seit Mitte 2005 belebt. "Wir spüren ein anziehendes IT-Umfeld", sagt Finanzchef Jens Harig. Er hat derzeit zahlreiche offene Stellen im Vertrieb, und ist "händeringend" auf der Suche nach Mitarbeitern. 2006 plant er 50 bis 80 Neueinstellungen.
2006 will Harig Umsatz und Profitabilität deutlich vorantreiben. Chancen sieht er einerseits im Telecombereich. Der anhaltend hohe Investitionsbedarf der Telecomfirmen sollte das Geschäft von Tecon weiter beflügeln. Zudem sollten die neueingestellten Mitarbeiter nach einer kurzen Einlernphase zur Umsatzsteigerung beitragen. Andererseits gebe es auch Bereiche außerhalb der Telecombranche, zum Beispiel im Banken-, Versicherungs- und Logistikbereich. Zudem will Harig verstärkt ins Ausland expandieren. Aussichtsreich seien Märkte wie Skandinavien oder England.
Wir sehen den Kursrückschlag als günstige Einstiegsgelegenheit für risikobereite Anleger. Setzt sich die erfreuliche Geschäftsentwicklung fort, könnte der Konzern 2006 durchaus 0,60 Euro je Anteilschein verdienen. Mit einem KGV von 14,5 ist die Small-Cap-Aktie auf Grund der guten Wachstumsperspektiven nicht teuer. Zumal das Unternehmen nach dem Börsengang über rund 2,50 Euro Netto-Cash je Aktie verfügt.
Empfehlung: KAUFEN Kurs am 9. Dezember: 8,70 Euro Stoppkurs: 7,00 Euro
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