Auf die Frage nach den Targets...
In der Vergangenheit hatten DJ & Co die folgenden TAAs im Fokus der TCR-Entwicklung:
Tyrosinase, Melan-A, Survivin, HMMR, WT-1, NY-ESO (NON-HLA2) sowie etwa 10 Cancer-germline TAAs (MAGE, LAGE, BAGE, GAGE Familien).
Die beiden wichtigsten Patente beschreiben in vitro und in vivo Untersuchungen von Tyrosinase (T58), Survivin (TCR-A72), HMMR (TCR150) und Melan-A.
Theoretisch müssten sich auch diverse neuere tg-TCRs (nicht publiziert) in der präklinischen Entwicklung befinden, um klinische Studien bei soliden Tumoren für potentielle Partner vorzubereiten.
Ein Kandidat für die kommende AML Studie (adoptive T-Zelltherapie) ist m.E. HMMR - TCR150, der schon recht gut erforscht ist. Weitere TAAs wären Cyclin-A1 und WT1.
Zur klinischen und präklinischen Entwicklung: Die kompetente präklinische Entwicklung von TCRs freier TAAs oder ev. auch neu lizenzierter weil patentierter Targets, ist und bleibt aus meiner Sicht eine der Hauptaufgaben der MediGene TCR-Forschung in den nächsten Jahren. Hier wird sich zeigen, ob man einen effektiven und kostengünstigen Entwicklungs- und Validierungsprozess etablieren kann, um im Wettbewerb zu bestehen.
Auch wenn es ein Kandidat in die klinische Entwicklung schafft, so kann er trotzdem in einer Phase I scheitern, weil er nicht nur Tumorzellen angreift, sondern auch andere, zum Teil lebenswichtige Zellen des Patienten. Dieses Risiko lässt sich zwar in der Präklinik einschränken aber nicht ausschließen. Schendel schreibt dazu in Bezug auf AML-Studien in "Cancer Immunotherapy Meets Oncology" / CIMT - Springer: "However, it remains to be determined if any host somatic tissue might be a target of T cells recognizing HMMR."
Weitere Aufgabe für die Zukunft wird es sein, T-Zellen in der Präklinik zu testen, die TCRs verschiedener tumorassoziierter Antigene gleichzeitig auf ihrer Oberfläche tragen, um so Tumore noch effektiver und hoffentlich sicher bekämpfen zu können (Immune-Escape). |