NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Talfahrt der vergangenen Tage fortgesetzt und sind auf ein Sechs-Wochen-Tief gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August sank am späten Nachmittag zeitweise um mehr als vier US-Dollar auf bis zu 126,26 Dollar. Zuletzt kostete WTI-Rohöl nur leicht mehr und notierte bei 127,14 Dollar. Das waren 3,90 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur September-Lieferung sank ebenfalls kräftig auf bis zu 128,10 Dollar. Zuletzt notierte Brent-Rohöl bei 129,07 Dollar und damit um 3,54 Dollar niedriger als am Vortag. "Der neuerliche Preisrückgang ist vor allem auf anhaltende Sorgen um eine schwächere weltweite Ölnachfrage zurückzuführen", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Befürchtungen, dass der Tropensturm "Dolly" zu Produktionsausfällen im Golf von Mexiko führen könnte, hätten sich nicht bewahrheitet und den Ölpreis somit nicht gestützt. "Zudem will der Markt augenscheinlich sinkende Preise sehen."
Händler erklärten die Preisschwankungen zumindest teilweise auch mit dem auslaufenden Terminkontrakt bei WTI-Öl. Am heutigen Dienstag läuft der August-Future aus und wird durch den September-Kontrakt ersetzt. Für gewöhnlich führen derartige Wechsel zu Preisschwankungen.
Gefallen ist auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag 127,72 Dollar. Das waren 21 Cent weniger als am Freitag. Die OPEC berechnet ihren Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells./bf/jha/ |