Ich auch, weil zu den Q2-Zahlen verdammt viel Fantasie in der Aktie steckt. Vor allem bezüglich der neuen Mittelfristplanungen. Dass die Q2-Zahlen die erstklassigen Q1-Zahlen noch toppen können, das glaube ich nicht. Aber Nordex hat seit den Halbjahreszahlen 2013 immer überraschende Zahlen gebracht.
Es kann doch kein Außenstehender einschätzen wo denn Nordex wirklich hin will, wenn es um den Umsatz geht. Wenn ich mir so die geplanten Zahlen für die Rotoren anschaue bis 2016 mit 840 Rotorblätter, die in Roststock hergestellt werden sollen und das ja nur 25% der Gesamtjahresstückzahl sein sollen, dann komme ich auf eine mögliche Gesamtrotorstückzahl von 3.360 im Jahr nur für die Blatttypen NR58.5 und NR65.5 (N131/3000, N117/3000, N117/2400). Das würde 1.120 Anlagen pro Jahr bedeuten oder etwa 2,5 bis 3 GW !! Darin wären dann noch keine N100-Turbinen drin.
Offenbar oder vielleicht auch nicht, will Nordex ihren Umsatz dann doch wesentlich deutlicher steigern als bis jetzt vermutet wird und wenn meine obigen Zahlenspiele einigermaßen hinhauen, dann dürfte/könnte Umsatz schon in 2016 über 2 Mrd. € hinausgehen.
Angesichts des riesen Erfolges der N117 will Nordex wohl für alles gewappnet sein, denn mit der N131 scheint ein noch größerer Kassenschlager zu kommen als die sehr erfolgreiche N117 es seit einem Jahr ist. Es deutet alles daraufhin, dass die neue N131 den Schwachwindanlagenmarkt wohl neu aufrollen wie das vor 2 Jahren mit der N117 der Fall war und Nordex in diesem sehr wichtigen Onshore-Sektor die Konkurrenz weiter abhängt. Die N131 wird den größten Rotor und die effektivste Rotorleistungsdichte der Drei-MW-Klasse haben mit einer Flächenleistung von 222,6 Watt pro Quadratmeter und sie unterbietet dabei sogar noch etwas die N117/2400. Die neuen Drei-MW-Binnenlandturbinen wie die von Vestas oder Enercon kommen auf 240 bis 280 Watt pro Quadratmeter. Mit der N131/3000 sollen die Stromgestehungskosten um mehr als 5% gg. der N117/2400 gesenkt werden (Rotorfläche um 25,8% und Nennleistung um 25% erhöht gg. der N117/2400). Darüber hinaus ist die N131 mit einem Schallleistungspegel von 104,5 db(A) recht leise gg. den Konkurrenzturbinen und sogar etwas leiser wie die N117/2400 (Vestas 112-3.0: 106,5 db(A)). Das bringt natürlich Vorteile bei der Genehmigung. Schon im Sommer 2015 will Nordex mit der N131/3000 voll lieferfähig sein und es sieht alles danach aus, als ob die N131 der gleiche Verkaufsschlager werden könnte wie die N117 und die Zielmärkte für die neue Nordex Schwachwindanlage ist natürlich das deutsche Binnenland, die Türkei, Südskandinavien, Südafrika und durch die guten Schall-Eigenschaften der französische Markt von dem eh in den nächsten Jahren sehr viel zu erwarten ist, nach dem Frankreich den sehr komplizierten Genehmigungsprozess vereinfacht hat.
Ich bin echt gespannt auf die neue Mittelfristplanungen und die könnte und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch alle Analystenschätzungen übertreffen hinsichtlich Umsatz wie auch Gewinnmargen. Vor 9 Monaten wurde von Nordex z.B. der größte N117/2400-Einzelauftrag aus Deutschland von STEAG mit 18 Turbinen gemeldet bzw. gefeiert und wenn ich mir anschaue, dass im kommenden Jahr wohl drei noch größere deutsche Windparks mit der N117/2400 gebaut werden (Windpark "Chransdorf West" 57,6 MW, Windpark "Petkus" 52,8 MW, Windpark "Lauterstein" 52,8 MW), dann sieht man welche riesen Fortschritte es bei Nordex in den letzten 9 Monaten gegeben hat und wie klasse die N117 am Markt ankommt. Im Ausland läuft es auch hervorragend, man hat sage und schreibe schon fast 500 MW nur an Turn Key-Aufträge in 2015 im Sack und das sehr margenstarke eigene Projektgeschäft mit einer Pipeline von 2 GW (Zahlen vom Oktober 2013) scheint man deutlich ausbauen zu wollen.
Wenn ich mir z.B. die ganzen schon offiziellen 2015er Nordex-Aufträge anschaue und dazu die in der Pipeline steckenden Aufträge für das kommende Jahr, dann wäre es doch gelacht, wenn Nordex nicht eine EBIT-Marge > 7% und einen Umsatz in der Größenordnung von um die 1,8 Mrd. € erreichen würde, zumal Nordex durch die vielen Aufträge bzw. die absehbare Auslieferungspipeline für 2015 unter keinem Druck steht Aufträge unbedingt annehmen zu müssen und das sollte sich dann schon richtig gut auf die Gewinnmargen niederschlagen. |