DJ: DEVISEN/Euro sehr fest - Dollar-Nachfrage "zusammengebrochen" FRANKFURT (Dow Jones)--Der Euro baut am Mittwochnachmittag seine Gewinne gegen den Dollar weiter aus und steigt kurzfristig auf ein Tageshoch von 1,4440 USD. Gegen 16.22 Uhr steht die Gemeinschaftswährung wieder bei 1,4374 UDS nach 1,41 USD am Vormittag. Händler sehen kurzfristig weiteres Aufwärtspotenzial und schließen einen Test der Marke von 1,50 USD noch vor dem Jahreswechsel nicht mehr aus. "Die Dollar-Nachfrage ist völlig zusammengebrochen", so ein Händler. So kurz vor Jahresende gebe es so gut wie kein Handelsgeschäft mehr. Und die Investment-Nachfrage gehe nun "gegen Null", veranlasst durch die "historische" Zinssenkung vom Dienstagabend auf ein Niveau von 0% bis 0,25% durch die US-Notenbank.
"Ein Dollar ohne Zinsen ist für Anleger unattraktiv", ergänzt der Händler. Andere Marktteilnehmer sprechen von einer "Kapitulation" der US-Notenbank und einem Ende der Dollar-Rally.
Auch gegen den Yen ist der Greenback unter massiven Abgabedruck geraten und unter die psychologisch wichtige Marke von 90 JPY gerutscht. Das Tagestief liegt bei 87,12 JPY. Die dramatische Zinssenkung der Fed habe deutlich gemacht, in welch schlechtem Zustand sich die US-Wirtschaft befinde. Nach der Ankündigung einer Ausweitung der Politik der quantitativen Lockerung, könnten sich die Finanzmärkte auch auf eine Zunahme des Dollarangebots einstellen, heißt es weiter. Damit zeichne sich neben dem Leistungsbilanzdefizit und dem Budgetdefizit ein neues längerfristiges Problem für den Greenback ab.
"Zwar nicht 2009, spätestens 2010 kann man sich auf einen starken Anstieg der Inflation einstellen", kommentiert ein Händler das Geschehen. Die japanische Regierung scheint derweil eine neue Linie zu suchen. Der Anstieg des Yen stellt für die stark exportlastige Wirtschaft ein schwerwiegendes Problem dar. In einer ersten Reaktion auf die Zinsentscheidung hat Finanzminister Nakagawa verkündet, die Regierung plane derzeit keine Dollarkäufe, um die eigene Währung zu stützen.
Aber nur kurze Zeit später relativierte er seine Aussagen und erklärte, die Regierung sei bereit, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Markt zu stützen. Händler halten derweil Interventionen zum gegenwärtigen Zeitpunkt für unwahrscheinlich. Angesichts der Tatsache, dass der Dollar gegenwärtig gegen praktisch jede andere Währung abwerte, hätten diese nur geringe Aussichten auf Erfolg. Auch gegen das Pfund setzt der Euro seine Aufwärtsbewegung fort und hat bei knapp 0,93 GBP ein neues Rekordhoch markiert. Stark wiederum zeigt sich der Schweizer Franken.
Die Feinunze Gold kostet zum Nachmittags-Fixing in London 870 USD, nachdem es zu Vormittags-Fixing bei 853,75 USD festgestellt wurde.
=== Europa Europa Europa (16.22) (12.30) (7.43) EUR/USD 1,4374 1,4113 1,4062 USD/JPY 87,33 88,51 88,81 EUR/JPY 125,49 124,90 124,92 EUR/GBP 0,9286 0,9130 0,9015 EUR/CHF 1,5555 1,5678 1,5775 === DJG/hru/ros Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de
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December 17, 2008 10:33 ET (15:33 GMT) Dow Jones & Company, Inc.2008 ----------- "Worüber die Trader in den Foren im Internet meist diskutieren ist zwecklos. In der Regel sind Methoden, die Schweigen umgibt, häufig Gold." (Emilio Tomasini)
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