dpa-AFX: ROUNDUP: Drillisch nach Quartalszahlen mit Aktienrückkauf und 2012-Ziel MAINTAL (dpa-AFX) - Der Mobilfunkanbieter Drillisch erntet die Früchte seines Fokus auf hochmargige Vertragskunden. Die Maintaler legten im dritten Quartal bei Umsatz und Gewinn zu und kündigten für die Zukunft weitere Steigerungen an. Für 2012 stellte Drillisch am Mittwoch einen Anstieg der Vertragskundenzahl und einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 58 Millionen Euro in Aussicht. Für dieses Jahr gilt weiterhin die Ziellatte von mehr als 52 Millionen. Zudem will das im TecDax notierte Unternehmen eigene Aktien im Volumen von bis zu vier Prozent des Kapitals zurückkaufen. Damit nutzt die Geschäftsführung den niedrigen Aktienkurs, der Anfang der Woche wegen des von der Deutschen Telekom erhobenen Vorwurfs des Provisionsbetrugs zeitweise um die Hälfte eingebrochen war.
An der Frankfurter Börse baute die Aktie ihre vorherigen Gewinne aus und notierte am späten Nachmittag in einem schwachen Markt 7,6 Prozent höher bei 6,27 Euro. Im dritten Quartal legte der Umsatz von 84,8 auf 86,6 Millionen Euro zu. Experten hatten hingegen mit einem Rückgang gerechnet. Das bereinigte Ebitda legte von 12,5 auf 13,9 Millionen Euro zu. Drillisch gelingt es zunehmend, Kunden in profitablere Sprach- und Datentarife zu locken. Zudem weist das Unternehmen ein intaktes Kundenwachstum vor.
Drillisch kreuzt derzeit mit der Deutschen Telekom die Klingen. Die Bonner hatten Drillisch als Service-Provider Provisionsbetrug vorgeworfen und die Zusammenarbeit gekündigt. Analysten zitieren die Maintaler damit, dass sie 1,5 Millionen Euro an Provisionen von der Telekom erhalten haben. Demnach hat Drillisch mehrere Tausend SIM-Karten an ein Unternehmen verkauft, das diese Karten ausschließlich für Textnachrichten verwendet. Der Streit dreht sich nun offenbar darum, ob lediglich für separate Kundenverhältnisse Provisionen anfallen oder für die Anzahl aktiver SIM-Karten.
Drillisch ist ein Mobilfunk-Serviceprovider. Das Unternehmen betreibt kein eigenes Netz, sondern vertreibt Mobilfunktarife und kauft dafür Kapazitäten von Netzbetreibern. Im Vertrieb setzt das Unternehmen größtenteils auf das Internet und kann sich dadurch ein eigenes Händlernetz sparen. Drillisch ist dabei, sich vom Wiederverkäufer, der einmalige Provisionen kassiert, zum Mobilfunkanbieter ohne Netz, der am Datenvolumen und der Gesprächszeit beteiligt wird, zu wandel./fn/men/he |