https://www.hellofreshgroup.com/websites/...h/3100/annual-report.htmlDas Eigenkapital der Firma liegt Ende 2019 bei an die 250 Mio. Euro. Zieht man die allgemein für Banken nicht relevanten Anlagenpositionen (Goodwill, latente Steuerposition) ab, sind es unter 200 Mio. Euro und damit nur wenig über 1 Euro pro Aktie.
Das Saldo aus Forderung und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen hat sich 2019 nochmals ggü. Ende 2018 negativ ausgeweitet und liegt jetzt bei negativen 127,3 Millionen Euro. Die Firma lebt damit weiter im erheblichen Maße auf Kosten ihrer Lieferanten. Die Zahlungsmittel werden mit 193,6 Millionen Euro angegeben und werden damit zukünftig zum Großteil durch diese ausstehenden Verbindlichkeiten in Anspruch genommen. Es sei denn die Firma geht Pleite und die Lieferanten schauen in die Röhre.
Positiv ist, das die Firma eine Nettoliquidität hat. Die taxiert sich auf etwa 1 Euro je Aktie.
Aus dem Umsatz von 1,8 Mrd. Euro holten sie 2019 10 Mio. Euro Verlust raus. Einen positiven Ertragswert kann man 2019 somit nicht ermitteln. Auch aus der Vergangenheit gibt es dafür keine Anhaltspunkte, da die Firma noch nie einen Nettojahresgewinn erzielen konnte. Allenfalls könnte man aus positiven Teilmärkten eine hypothetische Was-Wäre-Wenn-Rechnung vornehmen. Das ist man aber außerhalb des Fakten-Terrains.
Der Börsenwert für diese Firma liegt beim Kurs von fast 24 Euro aktuell bei fast 4 Milliarden Euro. Vier Milliarden Euro!!!
Andere Firmen die solch eine Bilanz vorzuweisen haben, werden von der Börse nur mit einem Bruchteil des Eigenkapitalwertes bewertet. Man kommt hier also zum Ergebnis, das man im Normalfall nicht mal 1 Euro Wert pro Aktie ansetzen könnte. Eine sehr wohlwollende Bewertung läge auch nur knapp über einem Euro.
Fazit: Eine krasse Übertreibung der Börse, wie es sie leider aktuell im mit Venture Capital hochgezockten Bereichen gar nicht so selten gibt. Die aber dauerhaft keinen Bestand haben kann. Irgendwann holt die harte Wirtschaftsrealität den Kurs wieder vom Mond runter.