Die Swisslog-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2013 bei leicht tieferem Umsatz einen Gewinneinbruch auf operativer Ebene erlitten.
Aufgrund eines verbesserten Finanzergebnisses und tieferen Ertragssteuern resultierte allerdings trotzdem ein kleiner Gewinn auf der untersten Zeile der Erfolgsrechnung. Swisslog rechnet mit einem stärkeren zweiten Semester.
Die Eckdaten zum Halbjahr hatte Swisslog bereits Mitte Juli bekanntgegeben (Auftragseingang: -8,7% auf 263,4 Mio CHF; Umsatz: -2,9% auf 305,9 Mio; EBIT: -36% auf 5,4 Mio). Für die rückläufigen Zahlen machte Swisslog-Finanzchef Christian Mäder am Dienstag an einer Telefonkonferenz vor allem den hinter den Erwartungen ausgefallenen Auftragseingang in der Division Healthcare Solutions verantwortlich. Den Einbruch von 20% (in CHF) begründete er mit einer schwachen Geschäftsentwicklung im Bereich Automated Materials Transport Systems (AMTS).
So sei ein grosser US-Kunde von Swisslog in öffentlicher Hand und daher direkt vom Budget-Streit und den damit verbundenen Einsparungen betroffen, führte Hans Ziegler aus, der Präsident des Swisslog-Verwaltungsrates. Zudem machte sich auf der Ebene des Auftragseingangs der Verkauf der deutschen Telelift im Herbst 2012 bemerkbar. Auch müsse der hohe Vergleichswert aus dem Vorjahr beachtet werden, als der Rekordauftrag über 5 PillPick-Systeme verbucht worden sei, so der Finanzchef weiter.
OPERATIV SCHLECHTER UNTERWEGS - DENNOCH KLEINER GEWINN
Der Umsatz der Sparte aber stieg dennoch leicht auf 105,4 Mio. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT wiederum sank um 8,0% auf 6,9 Mio und die entsprechende Marge ging auf 6,5% nach 7,2% im Vorjahr zurück. In der Division Warehouse & Distribution Solutions blieb zwar der Auftragseingang mit 162,4 Mio CHF nahezu unverändert, Umsatz (-5,1% auf 200,6 Mio) und EBIT (-66% auf 1,7 Mio) fielen aber tiefer aus. Die EBIT-Marge kam bei 0,8% nach 2,4% im Vorjahr zu liegen.
Dass unter dem Strich dennoch ein Reingewinn von 2,1 Mio CHF nach einem Fehlbetrag von 0,4 Mio im Vorjahr resultierte, sei auf ein verbessertes Finanzergebnis und tiefere Ertragssteuern zurückzuführen, teilte das auf Logistik in Spitälern und Verteilzentren spezialisierte Unternehmen am Dienstagmorgen mit.
STÄRKERES ZWEITES SEMESTER ERWARTET - AKTIE IM MINUS
Im Hinblick auf das Gesamtjahr rechnet Swisslog mit einem stärkeren zweiten Semester. Der Auftragseingang in der Division Healthcare Solutions soll in diesem Zeitraum höher ausfallen, so der Swisslog-CFO.
Der Mitte Juli bekannt gegebene Ausblick für 2013 wurde bestätigt. So rechnet das Management für das Gesamtjahr mit einem bis um 5% unter Vorjahr liegendem Umsatz und einer EBIT-Marge im Bereich von 3,3%. Als mittelfristiges Ziel strebt Swisslog für den ganzen Konzern weiterhin eine EBIT-Marge von etwa 5% an, so VRP Ziegler.
Analysten zeigten sich von Swisslog-Zahlensatz kaum überrascht, da die Eckwerte zum grössten Teil bereits bekannt waren. Erstaunt zeigte sich die ZKB aber dennoch vom Ausmass des Rückgangs beim Auftragseingang der Division Healthcare Solutions.
Die Aktien von Swisslog zeigen sich am Dienstag unauffällig. Gegen 16.35 Uhr notieren Titel bei unterdurchschnittlichem Volumen unverändert auf 1,06 CHF, während der SPI-Gesamtmarkt 0,17% einbüsst.