News - 22.04.09 15:15 Dresdner-Übernahme: Stellenabbau bei Commerzbank kommt voran
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank treibt ihren angekündigten Stellenabbau im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank voran. Bislang sei bereits für 27 Prozent des Personalabbaus im Inland eine Einigung erzielt worden, sagte der Leiter der Strategieabteilung der Commerzbank, Jochen Klösges, am Mittwoch in Frankfurt. Rund 1.000 Verträge zur Altersteilzeit seien unterschrieben, bei weiteren 300 stehe die Entscheidung bevor, sagte Personal-Bereichsvorstand Ulrich Sieber. Zudem seien knapp 600 Stellen nicht wiederbesetzt worden.
Insgesamt sollen nach der Dresdner-Bank-Übernahme weiterhin rund 9.000 Stellen wegfallen, davon 6.500 in Deutschland. Ob durch die derzeit in Brüssel diskutierte mögliche Abspaltung von Geschäftsbereichen wie der Hypothekentochter Eurohypo weitere Stellen zur Disposition gestellt werden, stehe noch nicht fest. Dasselbe gelte für den möglichen Verkauf von 'Randaktivitäten', den die Commerzbank derzeit prüft
Nach Klösges' Worten soll der Stellenabbau bis 2013 gestemmt werden. Erst dann könnten auch die Synergieeffekte vollständig realisiert werden. Neue Daten zu den erwarteten Einsparungen durch die Übernahme sollen erst bei der Vorlage der Quartalszahlen am 8. Mai veröffentlicht werden. Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte die Synergien im September auf fünf Milliarden Euro beziffert und die Kosten der Übernahme auf zwei Milliarden Euro. Ein Großteil der Kosten muss nach den Angaben vom Mittwoch schon im laufenden Geschäftsjahr verbucht werden.
Die Commerzbank hatte sich im März mit dem Betriebsrat über einen vorläufigen Sozialplan für die Zentrale in Frankfurt geeinigt, wo allein 2.200 Stellen wegfallen sollen. Für die Mitarbeiter in der Fläche soll im Sommer eine entsprechende Lösung gefunden werden. Der Vorsitzende des Commerzbank-Konzernbetriebsrates Uwe Tschäge äußerte sich zu diesem Zeitplan vorsichtig. 'Ich bin aber sehr froh über den Verzicht betriebsbedingter Kündigungen bis 2011', sagte er.
Die Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank ist für Mitte Mai geplant. Die Filialnetze beider Institute werden 2010 zusammengelegt, die Marke Dresdner Bank verschwindet nach den aktuellen Plänen Ende kommenden Jahres./gr/hs/zb
Quelle: dpa-AFX |