Für einen genaueren Überblick habe ich einmal eine Betrachtung zu den verschiedenen Tranchen angefertigt. Dabei ist mir selbst klarer geworden, dass in unserem Fall viel mehr Ungewöhnlichkeiten auftreten, als es normalerweise der Fall ist. Aber seht selbst:
Tranche 1 bis Tranche 4: WMI Gläubiger Klassen… während des Insolvenzverfahrens wurden diese genau festgelegt. Tranche 4 wurde davon begrenzt und erhielten nur LTI's… (die PIERS wurden begrenzt (und diese stimmten zu) aufgrund der Aussicht, dass eh nicht mehr Auszahlungskapital in der Abwicklung vorhanden sein wird (diese extrem umkämpfte Entscheidung wurde kurz vor der Veröffentlichung des POR7 gefällt… einige erinnern sich bestimmt, dass im Hinterzimmer und auch im Hintergrund einiges abging)
[und genau so („dass eh nicht mehr Auszahlungskapital in der Abwicklung vorhanden sein wird“) sieht es ja jetzt – Stand: April 2016 – auch noch aus]. Tranche 5:... sind Angelegenheiten der beschlagnahmten WMB-Bank ... dazu gehören die Klassen 17a, (Vorzugsobligationen), 17b (nachrangige Verbindlichkeiten) und 18 (allgemeine Massenansprüche nach Regel 510 (b) )
[ich habe mir das Amerikanische Konkursrecht bzgl. den Chapter 7 Fällen einmal genauer angesehen. Und da erhalten die allgemeinen Masseansprüche (General Unsecured claims) die ungünstigste Behandlung im Konkurs… kommen also am Ende dran. Diese Ansprüche werden dann nach „Rang“ genauer eingeordnet. Z.B. kommen staatliche Kindergeldnachforderungen vor Kreditkartenschulden dran… also da gibt es eine feste Auszahlungsreihenfolge, bis das Geld aufgebraucht ist. Bei uns werden in Tranche 5 erst noch die Forderungen verhandelt, ob sie überhaupt zugelassen werden. Dann werden die zugelassenen Forderungen in die Auszahlungsreihe eingeordnet und, soweit möglich, ausgezahlt. Diese offenen Forderungen wurden während des Konkursprozesses nicht verhandelt und in die Klasse 18 verfrachtet, wo sie erst wieder aufgegriffen werden, wenn sie in der Abwicklung an der Reihe sind (wenn die Abwicklung nicht vorher schon beendet wird). Bei uns sieht es ja so aus, als wenn Tranche 4 noch fertig ausbezahlt wird und Tranche 5 auf jeden Fall angegangen wird. Das bedeutet, es wird erst um die Rechtmäßigkeit der Forderungen „gestritten“. Und da sehe ich immer noch den Knackpunkt. Denn wenn der Trust VOR diesen „Streitverhandlungen“ ein prall gefülltes Portemonnaie hat, dann können wir davon ausgehen, dass die fordernden Parteien wesentlich mehr Energie in ihre Strategie stecken, als wenn eh schon abzusehen ist, dass der Wasserfall vor ihnen enden wird. Das ist aber nur eine Vermutung meinerseits. Man beachte aber auch, dass die allgemeinen Masseansprüche normalerweise den schlechtesten Stand im Chapter 7 Verfahren haben… meist aussichtslos, dass sie noch an Geld kommen. Bei uns geht es ja um eine ehemalige Aktiengesellschaft. Also haben die Aktionäre auch einen gewissen Anspruch. Mal abgesehen davon, dass bei Insolvenzfällen von AGs die Aktionäre so gut wie immer leer ausgehen liegt es bei uns doch völlig anders. Einerseits wurden die Aktionäre nicht ausgebucht, sondern bekamen einerseits Anteile der neuen Firma UND sind als einzige Gruppe im Wasserfall NICHT begrenzt!! Selbst die normalerweise unterste Gruppe der allgemeinen Masseansprüche bekommt nur soviel ihnen zusteht… einen begrenzten Betrag, wenn dieser Anspruch überhaupt zugelassen wird. Und eine Besonderheit haben wir auch noch aufzuweisen. Normalerweise kommen die Stammaktionäre ganz zum Schluss. Aber bei uns sind in der Tranche6 nicht nur Stammaktionäre, sondern auch die Aktionäre der Vorzugsaktien UND die TPS (Trust Preferred Securites )… lest Euch dazu noch einmal diese Übersetzung durch ( http://www.ariva.de/forum/...-Corp-News-461347?page=2342#jumppos58571 )… da steht auch unter anderem, dass die TPSler den POR7 fast sprengten (war ja damals wirklich so), und erst nach anhaltenden Gesprächen einwilligten!! meint Ihr etwa, die TPSler würden sich damit zufrieden geben, noch nach dem „Insolvenzausschuss“ in die allerletzte Klasse gepackt zu werden… und das zusammen mit den Stammaktionären? Denen wurde einiges mit auf den Weg gegeben, dass sie zustimmten und jetzt die ganzen Jahre mit uns warten! Normalerweise würde die nicht mal mit der Wimper zucken, wenn alle Stammaktionäre ausgebucht würden...]
Inhaltlich haben wir begrenzte Forderungen! Klasse 17A sind WMB- Vorzugsobligationen… also Forderungen bzgl. der WMB (nicht der WMI!) Klasse 17B sind nachrangige Verbindlichkeiten auch gegenüber der WMB (wieder kein WMI-Problem!) Klasse 18 ist wieder eine WMB-Angelegenheit… vom Gericht hier „abgeladene“ allgemeine Massenansprüche. [Das bedeutet, dass die Tranche5 keinen offiziellen Anspruch am Estate der WMI hat; also dem WMI-Vermögen. Wieso das wichtig ist? Naja. Es könnte wichtig werden, wenn WMI-Vermögen „auftaucht“ und dann für die Tranche5 nicht verwendet werden darf… alles noch spekulativ und sowieso nur relevant, wenn in der Tranche5 noch größere Beträge zusammen kommen sollten.]
Tranche 6: ... ist die Freigabe des Eigenkapitals! ... Klasse 19 und Klasse 22 die Eigentümer des gesamten WaMu Eigentums. Alles, was WMB, WMI und WMIC betrifft; eine ungedeckelte Verteilungen mit einer 75% / 25% Aufteilung zwischen Pref/Bonds und Commons. [Rein rechtlich gesehen bezieht sich nur die Tranche6 auf das WMI-Vermögen als solches. Und wenn es stimmen sollte, dass Susman und M.Willingham schon damals WMI-Eigentum in der Ferne sehen konnten, dann ist es auch klar, wie so sich die TPSler und die Prefs auch ganz am Ende in der offenen Klasse befinden. Demnach macht es auch Sinn, dass sich die TPSler dorthin haben verfrachten lassen. Niemals hätten sie das ohne verheißungsvolle Aussicht mit sich machen lassen! Auch die Zustimmung, dass die Stammaktionäre in der letzten Gruppe noch einen Anteil haben sollen, ist nicht auf deren „Mist“ gewachsen, sondern wurde ihnen „nahegelegt“ und muss ihnen das „Ende“ auch noch wert gewesen sein! Das alles sind Hintergründe, die auf ein sehr aufregendes Ende hinweisen. Das ist keine reine Phantasie, sondern reale Logik. Was am Ende wirklich dabei heraus kommt wird aber noch eine Weile ein Geheimnis bleiben].
...wünsche allen eine angenehme Wartezeit union
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