wobei Ironie meist noch geht. Ihm bedienen sich bestimmt unfähige und unzufriedene Menschen.
Jetzt mal ganz unlustig: Humor nimmt die Welt eben nicht hin, wie sie ist.
Humor versucht, die Welt mit Weisheit zu ertragen, mit Weisheit? Hö, Dickens? Hier könnte er nicht gänzlich richtig liegen oder zumindest schummeln.
Bacon* meint dagegen: Humor wurde dem Menschen als Entschädigung für das gegeben, was er ist - als Entschädigung*. ;-)
Dickens schiebt hier auf geradezu illegale Weise den Begriff Weisheit nach, obwohl er sein Sprüchlein mit Humor einleitet; sehr ungenau, denn mithilfe von Weisheit erträgt man sicherlich sogar Humorlosigkeit, wobei sich Humorlosigkeit mit Humor nicht ertragen lässt - geht ja nicht. Er heftet also Weisheit an Humor, da beißt sich was. Oder anders: Entweder der Humor macht's, um den geht's schließlich oder er macht's eben nicht, dann bräuchte man ihn aber nicht zu erwähnen. Weisheit firmiert jedenfalls unter einem anderen Komplex. Dazu wäre mindestens ein neuer Satz, wenn nicht sogar einen anderen Spruch nötig gewesen... oder ich check's nicht. Selbstverständlich versucht Humor nicht zu verbes- sern und zu belehren, schließlich macht er sich über Fehler anderer und im Idealfall über die eigenen lustig, OHNE dabei auszulachen, zu schmälern, abzuwerten oder wie beim Sarkasmus zu erniedrigen. Vielmehr dient er dazu, sich gemeinsam mit anderen zu erhöhen, um nicht an Irrungen oder Fehlbetrachtungen auf diese Welt zu verzweifeln. Das gerät oft schwierig.
*"Die Phantasie wurde dem Menschen gegeben, um ihn für das zu entschädigen, was er nicht ist. Humor wurde ihm gegeben als Entschädigung für das, was er ist." Francis Bacon (1561 - 1626) |