So war das ja in Italien auch gedacht i-love-Beer und der TÜV Rheinland hat die Zertifikate vergeben. Es hat halt in Italien einfach nicht funktioniert, da das Ganze viele Schlupflöcher hatte und auch nicht kontrollierbar war.
Generell ist so eine Local Content-Regelung sicher nicht schlecht, jedoch stellt sich die Frage wie die ausgestaltet wird, vorallem ab welcher Wertschöpfungstiefe sie beim Modul greifen wird. Dass bei einer PV-Anlage nur die Module, Wechselrichter und die BOS-Kosten ("Balance of System") bei der Local Content-Regelung herangezogen werden und nicht die Planungs- und Installationskosten, ist absolut richtig. Nurder Begriff Modul muss richtig definiert sein.
Sollte nur verlangt werden, dass das Modul in der EU gefertigt werden soll, dann wird das einigen europäischen Modulbauer wie Solon, Solarwatt, Centrosolar, Hekcert, MX Group, Innotech oder Solaria Energia helfen ihre Modulproduktionskapazitäten einigermaßen wieder auszulasten durch die OEM-Modulproduktion für die Chinsen. Conergy lässt z.B. ihre US-Module in Tschechien von der taiwanesischen AUO Solar bauen und ihre für den kanadischen Markt bestimmten Module in Kanada bei Photowatt. Es gibt ja auch einige große stillgelegten Modulproduktionen in Europa wie die von Sharp in Wales oder von REC in Norwegen. China Sunergy lässt z.B. schon offiziell beim französischen Modulbauer KDG Energy europäische OEM-Module bauen, wie auch JA Solar beim Auftragsfertiger Jabil Circuit in Polen.
Mit einer Local Content Regelung in der EU würde jedenfalls die OEM Modulproduktion in Europa deutlich zunehmen was zwangsläufig zu höhren Auslastungsquoten der Modulbauer führen wird und stillgelegte Produktionen könnten wiederbelebt werden. Für den Arbeitsmarkt und für die europäische Branche wäre eine Local Content-Regelung mal sicher nicht negativ. Aber wie du richtig sagst i-love-Beer, "es müssen eben ganz klare Linien gezogen werden", die so gut wie keine Schlupflöcher haben. Technolgisch würde aber eine Locl Content-Regelung kaum weiter helfen.
Wobei aber auch klar ist, dass sich einige Chinesen von den großen europäischen Solarmärkten ohnehin verabschieden werden, da in Italien, Deutschland und Spanien für große Solarkraftwerke keine Subventionen mehr bezahlt werden und viele China-Solaris sind im kleinen Aufdachanlagengeschäft gar nicht nicht unterwegs, da dieser Markt sehr intensiv und damit teuer beackert werden müsste und weil er ja nicht so groß ist wie manche immer so annehmen.
Für viele Chinesen wird der europäische Markt erst wieder richtig interessant, wenn es zu den ersten Solarkraftwerken kommen wird, die ganz ohne Subventionen auskommen werden. In Spanien sind ja schon zwei Solarkraftwerke geplant von Geherlicher und der spanischen Solaria Energia, die ganz ohne Subventionen auskommen sollen. Wobei bei beiden Solarkraftwerken kein Bautermin feststeht und auch keine Finanzierung steht. Deshalb sind solche Absichtserklärungen mit großer Vorsicht zu genießen. Jedoch bin ich der Mein dass spätestens in zwei Jahren einige große Solarkraftwerke in Südeuropa (Türkei, Italien, Spanien Grichenland) ganz ohne Subventionen gebaut werden und da helfen dann auch keine Local Contentregelungen mehr. Bei Offgrid-Anlagen sowie so nicht. |