Ich schätze Philo als sehr kritischen Investor, auch wenn ich ihn nicht näher kenne. Er ist auf jeden Fall jemand, dem ein CRC Bluttest am Herzen liegt.
Ich denke es war richtig, dass GH die aktuelle Situation klar auf den Punkt gebracht hat, durch jene Formulierungen, die Philo nochmals herausgefiltert hat. Genauso gut hätte man auch die positiven Formulierungen aufzeigen können.
Ich sehe die CMS Entscheidung ebenfalls willkürlich an. Bei denen geht es eben nicht nur um Patientenwohl. Das ist eine Versicherung, und die denkt in Zahlen. Durch 90% werden eben auch 50% weniger Koloskopien ggü. Anwendung mit ProColon gemacht. Also nochmals: bei einer Patientenpopulation von 1 Mio, haben wir 20% falsche Positive. 200k Patienten müssen dann zur Koloskopie a 1.000 $ Dazu die Testkosten von 192,- jedes Jahr.
CMS schaut eben auch auf Entwicklungen der Wettbewerber: Frenome, Guardieant, EXAS. Sie sagt sich: sollen die doch einen 74/90 Test entwickeln. Wir sparen massiv Geld ein, auch wenn Epi ein paar Tausend noch in 3-5 Jahren verhindern kann.
Die Folie 2 mit der Gegenüberstellung zu den anderen CRC Tests mit 100% Adherence ist zwar richtig und beeindruckend, dennoch scheint der monetäre Aspekt in Form der Mehrkosten das Hauptargument zu sein. Warum die MS von Harvard und auch die davon unabhängige CISNET Studie nicht berücksichtigt hat, ist unklar. MS von Havard hatte Patientenwohl im Auge, CISNET den ökonomischen Aspekt. Eine Behörde, die partout nicht will, kann auch argumentieren, dass zugrunde gelegte Zahlen eben angenommene Zahlen sind, die zum gewünschten Ergebnis führen. So hätten sie argumentieren können wenn die Studie Epi gemacht hätte, es waren aber 2 unabhängige Institutionen. Mein Fazit hieraus ist: wenn doch Patientenwohl im Mittelpunkt stünde und weniger die Geldeinsparung, könnte Epi noch Möglichkeiten haben (in den 90 Tagen -bios 14.01.2021).
Also, will sagen wenn in den 90 Tagen es Epi nicht gelingt die MS anzubringen, sollen sie sich das Geld für die Berufung, dessen Ergebnis Mitte 2022 irgendwann da ist, sparen.
Was Sinn macht, ist die Theorie von Dogweiler auf w:o. Es gibt einen "speed to market" in der Liquid Biopsie und der Markt ist viele, viele Milliarden schwer. Epi wird diesen Markt nicht mehr anzapfen. Aber die anderen drei könnten, wobei EXAS der kapitalstärkste ist.
Was in der Pipeline drin ist wissen wir nicht. Mir scheint aber, dass sämtliche Tests auf Sept9 beruhen. Ich bin zwar kein Epidemiologe aber frage mich, warum Sept9, der ja auch bei HCC verwendet wird, sowohl Leberkrebs als auch CRC identifizieren kann? Andere Biomarker scheint möglicherweise Epi nicht zu haben. Es gab mal PTGER beim Pro Lung. Hat jemand andere Infos?
Soweit ich es immer wieder verstanden habe (auch auf der HV durch Garces), läuft das Hauptpatent, welches m.E. auf der Sept9 Technologie beruht 2024 aus. Das klingt erst mal kurz. DENNOCH: es gibt einen Speed to Market und wir haben einen "The winner Takes it all" Aspekt. Wie GH gestern sagte: Der Markt ist extrem attraktiv.
Insofern sehe ich durchaus Interesse der Wettbewerber, und sei es, dass Technologie nicht in die Hände der anderen Wettbewerber gelangen soll. Ich sehe Parallelen zu Aktion "Paperclip". Die Raketentechnologie hatten sich die Amis ja auch unter den Nagel gerissen - und Grosses draus gemacht.
Sept9 könnte eine Ergänzung zur deren Biomarker sein, um deren Tests in das - man muss sagen - ambitionierte Ziel von 74/90 zu bringen.
Das grosse Volumen vorgestern schreib ich nach wie vor Cowboys zu. es wäre allerdings stabilisierend wenn in den nächsten Tagen eine Meldung käme. Ich denke nicht von Balaton. die sind übrigens auch nur Finanzinvestoren und keine strategischen Investoren. Es wird spannend, aber ich sehe nicht ganz so schwarz wie Philo.
ich denke, das Ganze hängt bei jedem von uns davon ab, wie hoch sein/ihr EK ist, und ob es Sinn macht, bei günstigen Gelegenheiten noch mal zu verbilligen. Was ein EXTREMES Risiko ist. Das muss aber jeder selber wissen.
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