aus P. 1941:
"Intel (INTC) was upgraded to outperform from in line at Goldman Sachs, which recommended buying the stock after an imminent earnings disappointment given that margins have likely bottomed, expected market share gains and attractive valuation..."
Goldman-Sachs rechnet also offenbar damit, dass die nächsten Zahlen am 19. Juli schlecht ausfallen werden (bei 60 % Preissenkung eigentlich kein Wunder, selbst wenn die verkauften Stückzahlen dadurch steigen). Da man erst NACH diesem "imminent earnings disappointment" - sprich: der Gewinn-Enttäuschung - kaufen soll, ist wohl davon auszugehen, dass der Kurs nach den Zahlen am 19. Juli noch etwas weiter nachgibt. In diesen Abverkauf hinein soll man dann laut GS Positionen in Intel aufbauen.
Das ist alles graue Theorie. Genauso gut könnte sein, dass Intel am 19. Juli TROTZ schlechter Zahlen steigt, weil noch schlechtere erwartet wurden (so wie AMD nach den letzten Rekordzahlen um 10 % FIEL, weil noch bessere erwartet wurden).
Wie dem auch sei, ich hab meine Intel-Aktien heute - wie bereits in früheren Postings angekündigt - zu 17,70 USD (mein mittlerer EK) ohne Gewinn verkauft. Ich hab aber noch einen größeren Posten Optionen auf Intel (Jan-2008 Calls, Basispreis: 17,50 USD), die ich vorerst behalten werde. Optionen begrenzen das Abwärtsrisiko, bieten aber (fast) volle Aufwärts-Chancen. Außerdem hab ich noch Optionen auf Pfizer (Jan-2008-Calls, Basispreis: 22,50 USD).
Aktien hab ich jetzt nur noch von Microsoft (EK 22,57, also leicht im Minus). Bei Mr. Softee droht weder eine Gewinnenttäuschung noch gibt es preisdrückende Konkurrenz, und Vista wird schließlich auch mit jedem AMD-Rechner verkauft. Dass die PC-Verkäufe laut Gartner ingesamt steigen, ist für MSFT in jedem Fall positiv (wer nutzt schon Linux...). Außerdem laufen die Verkäufe der X-Box gut. Bei den letzten Zahlen hat MSFT 2 cents unter den Erwartungen gelegen. Daraufhin stürzte die Aktie von 27 Dollar auf jetzt 21,90 ab. Das ist natürlich ein klarer Kauf - zumal 7 Monate vor Vista.
Das Risiko scheint mir bei Microsoft geringer zu sein als bei Intel. Dafür sind die Chancen bei Intel höher, sofern alles gut laufen sollte und die Core-Serie "einschlägt". Mit Intel-Optionen trag ich diesem Risikoprofil IMHO ganz gut Rechnung.
Beide Aktien könnten im Idealfall 30 Dollar erreichen. Bei Intel (jetzt 17,70 USD) ist nach oben daher mehr drin als bei MSFT (jetzt 21,90), dafür könnte es bei Intel nach schlechten Zahlen auch noch etwas abwärts gehen, bei MSFT wohl eher nicht.
Aber auch meine noch vorhandenen Aktien und Optionen werde ich ggfs. in die kommende technische Erholung abladen, da ich dem "Gesamtmarkt-Braten" nicht traue. Ich hab einfach schon zu oft mit vermeintlichen Highflyern im Depot gegen einen fallenden Gesamtmarkt "angehofft". Das kostet Zeit, Nerven und Geld - ya basta!
Wenn es im Herbst kracht, brauch ich Bares, und dazu muss ich JETZT bzw. rechtzeitig verkaufen, um nicht mit den Indizes in den Keller zu fahren.
Soviel hab ich 1998 in der Russlandkrise und im März 2003 in der Irakkrise gelernt: Tiefstkurse nützen nichts, wenn man kein Geld mehr frei hat, um etwas kaufen zu können. Ich hab es in beiden Fällen auf Kredit gemacht, konnte deshalb aber nicht ewig lange halten, was die Gewinne begrenzte.
Wir werden halt mit jedem Crash ein wenig klüger...
|