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Die Bundesregierung stellt sich gegen ein Payment-Of-Order-Flow-Verbot! Das liest sich sehr gut und erweckt den Anschein, dass es nicht kommen wird.
Im Folgenden ein paar ausgewählte Ausschnitte aus der Quelle (siehe Originalquelle unten nach dem Ausschnitt):
Das BMF schlägt sich auf die Seite von Trade Republic
Das deutsche Positionspapier, datiert auf den 7. März, stammt aus der Feder des Bundesfinanzministeriums und ist adressiert an den Rat der Europäischen Union – also das Brüsseler Vertretungsorgan der EU-Mitgliedstaaten. Auf fünf Seiten und in ungewöhnlich scharfen Worten bezeichnet der BMF den Vorschlag, “Payment for Order Flow” zu untersagen, als “voreilig”. Die Autoren argumentieren, in der empirischen Praxis fehlten “jegliche Belege” dafür, dass das Verbot im Sinne derjenigen sei, die durch das Verbot geschützt werden sollen – nämlich die Anleger. Eine BMF-Sprecherin bestätigte die Urheberschaft des BMFs für das “Non Paper”, wollte aber nicht weiter Stellung nehmen.
Zwar bestreitet die im Papier genannte “deutsche Delegation” nicht grundsätzlich, dass die Zahlungen der Handelsplätze an die Retail-Broker einen potenziellen Interessenkonflikt bergen. Allerdings: Die bisherigen regulatorischen Rahmenbedingungen (die den Marktteilnehmern beispielsweise eine “bestmögliche Ausführung” der Aktienorders vorschreiben) würden den drohenden Interessenkonflikt “hinreichend reflektieren”.
Interessanterweise heißt es in dem Papier auch, ein PFOF-Verbot wäre ein “herber Rückschlag für die gerade beobachtete aktivere Teilnahme von Retail-Investoren in Finanzmärkten, insbesondere durch Neobroker”. Und weiter: Allein in Deutschland hätten in den vergangenen Jahren 2 Mio. Anlegerinnen und Anleger erstmals in den Aktienmarkt investiert – eine Entwicklung, zu der die Neobroker “signifikant” beigetragen hätten.
Wer will, kann hierin durchaus eine Parteinahme der Bundesregierung für die hiesigen Online- bzw. Neobroker wie FlatexDegiro, Trade Republic oder Scalable Capital sehen – und eine Schwächung der Position der Deutschen Börse, die ebenso wie Euronext darunter leidet, dass der Retail-Handel zunehmend auf alternative Handelsplätze wie Tradegate in Berlin oder LS Exchange in Düsseldorf wandert."
Quelle:
https://finanz-szene.de/digital-banking/...ent-for-order-flow-verbot/