Die Energieversorger streichen durch den Handel mit Emissionszertifikaten ungerechtfertigte Profite von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr ein.
Bezahlen müssten dieses Geschenk die deutschen Stromkunden, heißt es in einer am Mittwoch in Essen verbereiteten Stellungnahme des Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK). Der Verband forderte die kommende Bundesregierung auf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Emissionshandel entsprechend zu ändern.
Mindestens 93 Prozent der zur Stromerzeugung notwendigen CO2-Zertifikate seien den Unternehmen zum Jahresbeginn kostenlos zugeteilt worden, um das geplante Umweltschutzziel Verminderung der CO2-Emissionen ohne einen dramatischen Strompreisanstieg zu erreichen. Nur sieben Prozent der bei einer konstanten Stromproduktion notwendigen Zertifikate würden den Stromunternehmen also fehlen. „Dennoch verlangen sie von den Kunden Strompreise, als müssten 100 Prozent der CO2-Zertifikate gekauft werden", stellt der Verband fest.
Auf den Strompreis der von dem Verband vertretenen Industrie- und Gewerbekunden habe dies „dramatische Auswirkungen“. Im Verlauf dieses Jahres sei der Strompreis für Unternehmen von etwa 33 Euro pro Megawattstunde (MWh) auf über 43 Euro je MWh angestiegen. Die Differenz werde von den Versorgern als Profit eingestrichen.
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