Bisher war ich ja kein Fan von der Theorie, dass Wirecard übernommen werden könnte. Wenn man mal genau hinschaut, wird einem aber zumindest etwas unwohl. Generell habe ich das Risiko an sich als minimal angesehen, weil auf dem derzeitigen Niveau (auch nicht unter Einrechnung von 30% Übernahmeprämie) nicht genügend Anleger ihre Aktien hergeben, um eine sichere Übernahme hinzubekommen. Eine alternative Möglichkeit für einen agressiven Investor wäre es, das Unternehmen so sehr zu schwächen, dass ein weißer Ritter unbedingt notwendig ist, weil z.B. der CEO zurücktreten muss. Die Story könnt Ihr Euch selber denken. Eine weitere Möglichkeit ist das Anschleichen. Wenn man sich bei comdirect die direkten Besitzverhältnisse anschaut und die Meldungen von Goldman Sachs, Societe Generale und Bank of America hinzuaddiert, kommen die direkten Beteiligungen auf 43,9%. Addiert man jetzt die Aktienverleihungen noch hinzu, kommt diese Gruppe schon auf 59,05%. Wenn man noch die übrigen Finanzinstrument hinzuaddieren würde (ich weiß, das ist nicht ganz zulässig), dann wären es schon 79,8%. Also zwischen 59,05% und 79,8% liegt derzeit der Anteil der Aktien, die im Zugriff von großen Investoren (einschl. Markus Braun) liegen. Wenn man in 2025 noch die Umwandlung von Softbank hinzuaddiert (wobei ich davon ausgehe, dass ein Teil der Umwandlung aus dem Aktienrückkaufprogramm vorgenommen wird und ein Teil durch eine Kapitalerhöhung mit Verwässerungseffekt stattfindet) kommen für Softbank nochmal 5,36% hinzu.
Dann wären (wenn die derzeitigen Besitzverhältnisse konstant bleiben würden) mindestens 61,84% und höchstens 81,68% im Besitz von 16 großen institutionellen Anlegern. Also, vielleicht schleicht sich da gerade jemand an, allerdings eher mit einer längerfristigen Perspektive. Eure Meinung? |