Drastische Maßnahmen: Britischen Firmen droht der Prozess wegen gestresster Mitarbeiter
Die britische Gesundheitsbehörde greift rigoros durch: Setzt ein Unternehmen seine Angestellten einem allzu stressreichen Arbeitstag aus, droht dem Arbeitgeber nun ein Strafverfahren. Stress-Symptome erhöhen das Herzinfarkt- und Schlaganfallsrisiko. In Großbritannien drohen Krankenhäusern, Schulen und Unternehmen jetzt Strafverfahren wegen zu viel Stress am Arbeitsplatz. Wie die "Times" nun berichtete, hat die britische Gesundheitsbehörde (HSE) erstmals ein Warnschreiben an ein Krankenhaus, das West Dorset Hospital, geschickt, weil es seine Ärzte und Krankenschwestern nicht genügend gegen Stress schütze. Stress-Abbau-Plan Das zum staatlichen Gesundheitssystem NHS gehörende West Dorset Hospital hat jetzt bis zum 15. Dezember Zeit, das Stressniveau seiner 1.100 Beschäftigten zu messen und einen Plan für dessen Abbau vorzulegen. Geschieht dies nicht oder nur ungenügend, muss das Unternehmen nach den Angaben mit einem Prozess und einer saftigen Geldstrafe rechnen. Kosten durch Stress bedingte Arbeitsausfälle Nach Schätzungen der HSE gehen der britischen Industrie jährlich umgerechnet mehr als 500 Millionen Euro durch Stress bedingte Arbeitsausfälle verloren. Der Gesellschaft entstünden Kosten in Höhe von mehr als fünf Milliarden Euro. Gleichzeitig bestätigte eine am selben Tag veröffentlichte Studie, dass Stress am Arbeitsplatz für die Betroffenen ein höheres Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle birgt. Auswirkungen: Herzinfarkt- und Schlaganfallsrisiko steigt Nach den in der Zeitschrift "Hazards" veröffentlichten Ergebnissen ist das Risiko eines tödlichen Herzinfarktes für Beschäftigte, die während mindestens der Hälfte ihres Arbeitslebens unter Stress standen, 25 Prozent höher als für ihre stressfreien Kollegen. Bei tödlichen Schlaganfällen ist die Wahrscheinlichkeit für Stress geplagte Beschäftigte sogar um 50 Prozent höher.
05.08.2003 Quelle: Online-Presse |