Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung, face to face ist der Vertriebler erfolgreicher. Was ich aber gerade im Automotive Bereich sehe, sind verschlafener Strukturwandel und Corona wird als Feigenblatt für Kosteneinsparungen genutzt. D.h. es werden massiv Entwicklungsprojekte gekürzt, um halbwegs die Bilanzen durch die gegenwärtigen Corona bedingten Umsatz- und Gewinneinbrüche auszugleichen. Der Kurzzeiteffekt ist auch gut für die Bilanz-gekoppelten Boni der Manager. Das schafft aber massive Probleme in der Zukunft. Was heute nicht entwickelt wird, kann der Vertriebler morgen nicht anbieten, egal, wie häufig er zum Kunden fliegt. Aber was kümmert es den Top Manager, der in paar Jahren weiter gezogen ist, weil ihm seine Karriere wichtiger ist als die langfristige Entwicklung der Firma? China wird an seinen 5-Jahres-Plänen weitgehend festhalten und schneller als gedacht die führende Wirtschaftsmacht werden. Nicht mal innerhalb Europas ist ein einheitliches Handeln z.B. der Fluggesellschaften in Corona-Zeiten möglich, es wird kleinteilig um Subventionen wie Kurzarbeitergeld gebuhlt und als Erfolg angesehen, wenn Wettbewerber pleite gehen. Am Ende ist der Einäugige der Sieger unter den Blinden in Europa, aber mit einem Auge erkennst Du halt nicht, welche Strategien weltweit notwendig sind für langfristigen Erfolg. |