Dacht erst es wäre ein Lumina automatic gewesen, aber du kaufst kein Ami, das macht st ;-)
Konrad Knirim's Wahl: Die Militäruhr des Monats November 2000: Kriegsmarine Wk II.: Kampfschwimmeruhr Rolex Panerei Hersteller: Rolex und Officine Panerei, Florenz
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Beschreibung: Kampfschwimmer-Uhren von Rolex/Officine Panerei: Werk: Rolex Cal. 5513 Glasrand und Boden verschraubt. - oben: Gravur auf der Rückseite: ‘Zur Erinnerung an meine Kampfschwimmerzeit 1945’.Es gibt eine ine interessante Zifferblattvariante, die auch auf vielen Rolex ‘Bubble Backs’ erscheint, Stunden-Indikation oben in römischen, unten in arabischen Ziffern. Diese Uhren wurden von der Kriegsmarine und Sonderkommandos der Abwehr für Sondereinsätze wie z.B. zu Kriegsende im Rhein bei den Versuchen, eroberte Rheinbrücken zu sprengen, oder auch für Sabotage-Einsätze in von den Alliierten besetzten Mittelmeerhäfen, angeschafft. Die Italiener waren Taucher mit Bleischuhen, die Deutschen waren Schwimmer mit Flossen. Zum Atmen dienten Aufbereitungsgeräte mit Carbid-Patronen. Einsatz: - Kampfschwimmer beim Uhrenvergleich. - Kampfschwimmeruhr von Bootsmaat Siegfried Künnecke von der Kampfschwimmer-Einsatzgruppe Ost, Einsatzgruppe Keller. Leutnant Fred Keller suchte sich am 25.2.1945 16 K-Männer in List auf Sylt aus, um die K-Gruppe Ost zu bilden. Standort wurde Ahlbeck auf Usedom, von wo insbesondere Oderbrücken im Raum Stettin vor den anrückenden russischen Streitkräften gesprengt wurden. Bericht: ‘Ich sah stets im selben Augenblick auf das Leuchtzifferblatt meiner Schwimmeruhr, wenn ich unter Wasser die Zeitzündung der Sprengkörper einschaltete. Da wir die Laufzeit vorher selbst eingestellt hatte, konnte ich fast auf die Sekunde genau angeben, wann die Detonation erfolgen würde. Das machte, weil es immer stimmte, großen Eindruck.'
Militäruhren: Kampfschwimmer-Uhren der Kriegsmarine von Konrad Knirim (veröffentlicht in Klassik Uhren, 4/1999 )
Entstehung der Kampfschwimmer- Gruppen Die Entscheidung, in der deutschen Kriegsmarine Kampfschwimmer-Gruppen zu bilden, wie es sie in der italienischen Marine gab, fiel 1943. Die Idee stamme von Admiral Heye, der die Erfahrungen der verbündeten Italiener nutzen wollte. Sechs Deutsche wurden an die italienische Schule nach Valdagno geschickt, wo die italienische Kampfschwimmer-Basis in Norden Italiens unter der Leitung von Borghese und Eugenio Wolk stand. Diese deutschen Taucher wurden einerseits von der Abwehr des Reichs-Sicherheits-Hauptamtes und andererseits von der Kriegsmarine (von Wursian und Ritchie Reimann) entsandt. Nach dem ersten Kurs übernahm die Marine die Führung in der Beziehung zu den Italienern und führte auch die Männer des Geheimdienstes, die in das italienische Trainings-Zentrum von Valdagno und Venedig gingen. Die Geheimdienstmänner kamen von Spezialeinheiten der Division ‘Brandenburg’ und von SS Kommandos der von Otto Skorzeny geführten Spezialeinheit. Die ersten Kriegsmarine Männer bildeten die K-Einheit (Kommando für Kleinkampfmittel) als deutsche Marine-Kampfschwimmer-Einheit.
Die Abwehr wollte ihre Autonomie als Geheimdienst behalten und gründete ihre eigene Kampf-Taucher-Schule unter der Leitung von Hauptmann Helmers von den Spezial-Einheiten Otto Skorzenys. Ein bekannter später Einsatz der Kampfschwimmer war die Zerstörung der von den Alliierten eroberten Brücke von Nymwegen in Holland durch K-Männer der Marine im September 1944.
Die Uhren der Kampfschwimmer Von den von den deutschen Kampfschwimmern benutzten Uhren sind einige Modelle in verschiedenen Sammlungen in Deutschland, Frankreich und Japan erhalten. Sie sind identisch zu den ersten Modellen, die vom italienischen Importeur Panarai stammten, mit Ausnahme einiger Details des Zifferblattes oder der Gravuren auf der Rückseite. Dies ist verständlich, da das Training und die erste Ausbildung der Kampfschwimmer 1943 in Italien bei der Gruppe ‘Dezima MAS’ (‘Mezzi d’Assalto Subacqueo’) begann. Diese Männer hatten bereits zehn Jahre Erfahrung und viele erfolgreiche Einsätze zu Anfang des Krieges. Da war es selbstverständlich, daß das Material der Ausbilder für diese kleinen Einheiten genutzt wurde. Die Männer wußten, daß die italienischen Kollegen das zu der Zeit modernste und effektivste Material nutzten. Selbst wenn sich der geplante Einsatz unterschied, konnte doch von der Strategie und Erfahrung profitiert werden.
Eine Rolex Taucheruhr vom italienischen Navigationsinstrumente-Lieferanten Panerai, die im technischen Marine-Museum in La Spezia gezeigt wird, war das Referenz-Modell für den Kriegseinsatz. Diese Uhr wurde dem Museum von Admiral Ernesto Notari gegeben, welcher als junger Offizier bei den italienischen Kampfschwimmern gedient hat. Diese Uhr hat folgende Merkmale: Rolex Gehäuse mit Anstößen für das Band, das Werk mit einen Durchmesser von 30 mm basiert auf einem Cortébert Kaliber mit 15 Steinen und einer Gangdauer von ca. 48 Stunden, verschraubte Krone zur Zeigerverstellung, der verschraubte Boden ist hand-graviert: ‘X. FLOT. M.A.S. 01’. Dies scheint die erste an diese ‘10. Flotilla’ ausgegebene Uhr zu sein. Das schwarze Zifferblatt ist markiert: ‘Radiomir Panerai’ .Im Bodendeckel ist innen eingraviert: ‘Montres Rolex, Geneve’. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden all diese Uhren von Panarai fertiggestellt und an die deutsche Marine während des Krieges geliefert und zwar entsprechend der Geheimhaltung ohne jede Signatur.
Aus einer französischen Sammlung aber von einem Sammler aus England stammt eine weitere solche Uhr, Beschreibung: Das gleiche Panerai Gehäuse wie die deutsch gravierte Rolex, schwarzes Zifferblatt, Gravur: ‘L.K. 700 E L 1945 Marine Kampfschwimmer’. Dies bezieht sich auf das Kampfschwimmer-Lehr-Kommando der Kriegsmarine, stationiert in List auf Sylt in der Nordsee gegen Kriegsende im Januar 1945.
Es gibt einen Dokumentar-Film, der deutsche Taucher zeigt, die K-Männer der Einheit von von Wursian beim Angriff auf die Brücke von Nymwegen. Es scheint, als können man erkennen, daß diese Männer Uhren und Kompaß von Panarai tragen. Der Film wurde im September 1944 gemacht und zeigt zum erstenmal den Angriff einer Kampfschwimmer-Gruppe.
Eine authentische Geschichte: Der Kampfschwimmer und Buchautor Martin Grabatsch (Torpedoreiter, Sturmschwimmer..) berichtet eine Begebenheit, einen Einsatz von drei Kampfschwimmern im Hafen von Neapel am 20.5. 1944, also aus der Zeit, wo Süditalien schon von den Amerikanern erobert worden war und deutsche Agenten in Neapel Sabotage an Schiffslieferungen ausführten: ‘Leutnant Gerber, der einzige noch verbliebene Deutsche in der ehemals achtzehn Mann starken Sabotagegruppe, warf einen raschen Blick auf seinen Chronometer. Echte Schweizer Qualitätsarbeit mit Zeit-, Tiefen- und Druckmesser und Stoppeinrichtung. Das Neueste auf dem Markt, getragen von allen kriegführenden Nationen, die mit Sekunden und Metern rechnen müssen.’
Der Kampfschwimmer Gerber hat anschließend einen Öltanker im Hafen von Neapel durch Plazieren von Haftladungen gesprengt. Zu der beschriebenen Ausrüstung würde die Panerei-Armband-Kombination von Uhr, Tiefenmesser und Kompass passen, wenn nicht die Stoppeinrichtung der Uhr erwähnt würde; ist dies ein Fehler oder gibt es diese Taucher-Kombination, ohne daß die Uhrenfreunde sie bisher identifiziert haben?
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