Jinko kämpft heute mit seiner 50-Tageslinie, die aktuell bei 24,13 $ liegt. ist aber im Vorfeld der Q3-Zahlen nicht so wichtig.
Ich habe heute hier im Thread gelesen, dass z.B. JA Solar "bombastische" Zahlen geliefert hat. Man muss verdammt aufpassen bei seinen Einschätzungen, denn einzig den Maßstab der Markterwartungen hernehmen und daraus dann zu schließen wie gut ein Ergebnis ist führt sehr oft zu falschen Einschätzung. Hat man ja nicht nur bei JA Solar heute gesehen, sondern auch bei Canadian Solar vor drei Wochen und Canadian hat die Markterwartungen sogar deutlicher übertroffen wie JA Solar. Das wäre ja dann auch zu einfach wenn das funktionieren würde.
Ich gehe davon aus, dass es bei Jinko nicht reichen wird nur die Markterwartungen deutlich zu toppen. Ein EPS um die 1,20 $ und ein Umsatz von 580 Mio. $ wird eigentlich von Jinko schon erwartet und das obwohl die Analystenschätzungen beim EPS lediglich bei 1,05 $ und beim Umsatz bei 560 Mio. $ liegen. Dann müssen auch die Margen stimmen (Bruttomarge etwas über 23% und eine EBIT-Marge bei um die 10,5%) und dann auch noch die Guidance (Modulabsatzguidance in etwa bei 1,1 GW an Dritte = Umsatz von 640 Mio. $ und eine gleich bleibende Bruttomarge bei einer leicht steigender EBIT-Marge, die dann in Q4 bei an die 11% liegen sollte).
Das alles in der Summe sollte einigermaßen passen und dann könnten wir hier wieder deutlich höhere Kurse sehen wie aktuell. Bei JA Solar wie auch bei Canadian hat das in der Summe einfach nicht gepasst. Canadian mit sehr gutem Umsatz bzw. Umsatzguidance, aber dafür mit schlechten Gewinnmargen (z.B. EBIt-Marge nur bei 5,6%), JA Solar mit guten Gewinnmargen, aber dafür mit enttäuschender Umsatzguidance und sinkenden Gewinnmargen (Q4 EBIT-Marge dann wohl nur noch bei etwas über 6%). Dazu wäre es auch nicht schlecht, wenn Jinko endlich mal was sagt was man denn mit den eigenen Solarkraftwerken vor hat oder/und was man mit Jinko Power machen wird.
Wenn ich mir die Zahlen und Aussagen von JA Solar so betrachte, dann kann man eigentlich recht positiv die Zahlen von Jinko entgegen sehen. JA Solar hatte in Q3 in China satte 569 MW abgesetzt, das ist ein Plus von 146 MW bzw. 45% zu Q2 2015. Da Jinko zusammen mit Trina die Nr. 1 ist in China kann man wohl davon ausgehen, dass Jinko in China einen super Absatz haben wird bzw. in Q3 gehabt haben. Dazu sagt JA Solar und das ist für Jinko eigentlich das Wichtigste, dass die Modulpreise in China sehr stabil sind, also in etwa bei 0,53/0,54 $/W liegen. Damit würde Jinko beim reinen Modulverkauf in China eine sehr gute Bruttomarge von 22,5% erzielen.
back ich habe das Kernproblem von Terraform schon mal in der letzten Woche geschrieben als es darum ging warum SunEdison so extrem abgestürzt ist. Aber trotzdem noch ein mal:
Auf dem Papier hat du Recht mit "Aber TERP ist eine eigene Firma und somit unabhängig in der Geschäftsentwicklung von SUNE", aber in der Realität natürlich nicht.
Wenn SunEdison nicht regelmäßig in seinen YieldCo neue Projekte transferieren kann, dann nimmt der innere Wert der Terraform YieldCo-Aktie, ja dieser YieldCo ist nicht nur ein Dividendenpapier, sondern auch eine Aktie, zwangsläufig ab und das liegt an der Logik eines YieldCos. Jedoch kann SunEdison bei einer Dividendenrendite von aktuell 11% keine neuen Projekte in den YieldCo rein bringen, denn das wäre dann ein absolutes Draufzahlgeschäft.
Beim YieldCo werden ja alle Gewinne (Stromeinnahmen minus Betriebskosten minus Zinsaufwendungen minus YieldCo Verwaltungskosten minus Rückstellungen für den Solarkraftwerksrückbau nach 15/20 Jahren) komplett ausgeschüttet. Damit wird dem YieldCo alles an Geld entzogen was er erwirtschaftet und wenn jetzt keine neue Projekte via Kapitalerhöhungen in den YieldCo reinkommen, dann nimmt natürlich das Eigenkapital des YieldCos kontinuierlich ab und somit zwangsläufig der Wert der YieldCo-Aktie und dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob nun eine Dividendenrendite von 11 oder 13% erzielt werden kann.
Man kann das alles auch ganz einfach auf einen Nenner bringen: Sollten keine Projekte mehr in den YieldCo kommen, dann bedeutet das, dass die YieldCo-Aktie spätestens in 20 Jahren komplett wertlos ist. Genau das ist derzeit das Problem vom Terraform-YieldCo.
Dazu kommt natürlich noch, sollte SunEdison wirklich Pleite gehen, was ich derzeit nicht glaube, weil halt sehr viele große Player der Finanzbranche bei SunEdison drin hängen entweder als große Kreditgeber oder als Aktionär, was passiert dazu noch mit den YieldCo-Aktien, denn SunEdison ist ja auch Großaktionär des Terraform YieldCos. Wenn die dann alle auf den Markt geschmissen werden, dann kann man sich sehr gut vorstellen was mit dem Kurs der YieldCo-Aktie passiert.
Dieser Terraform YieldCo ist ein Teufelskreislauf für die Aktionäre wie auch für SunEdison und wenn sich der nicht erholt, dann fällt wohl das Geschäftsmodell von SunEdison zusammen wie ein Kartenhaus und das hätte dann auch zwangsläufig große negative Folgen ganz direkt auf den YieldCo. |