Ich kopier mal ausm Nachbarboard:
Tipp des Tages: Vorsicht, heiß!!
Der Aktionär
Elmar Duffner ist kein Mann großer Worte. Wenn er über die Zukunft des Kücheherstellers Alno (WKN 778 840) spricht, dann tut er das nicht mit großartigem Tamtam. Kein wilden Gesten oder hochtrabende Versprechungen. Duffner bleibt ruhig. Nach den vielen gescheiterten Versuchen den Hersteller von Premium-Küchen wieder auf Vordermann zu bringen, will Duffner einfach nur eines: Versprechen einhalten, Vertrauen schaffen, Investoren zurück gewinnen.
Duffner wird nach der Hauptversammlung im kommenden Jahr den Vorstandsposten von Max Müller übernehmen. Damit soll dann bei Alno auch endlich Ruhe einkehren, schließlich hatte Alno zuletzt fast alle zwei Jahre einen neuen Chef. Mit Duffner hat Alno endlich wieder einen echten Fachmann, einen Kenner der Branche, schliesslich war Duffner 13 Jahre beim Küchenhersteller Nobia tätig, indem er die Geschäfte für die Tochterfirma Poggenpohl leitete.
Skepsis weicht Die Zeichen für einen nachhaltigen Turnaround bei Alno stehen gut. Erste Erfolge der Sanierungsmaßnahmen sind sichtbar. Der Küchenhersteller hat nach vorläufigen Zahlen ein EBIT von 1,1 Millionen Euro erzielt. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das operative Ergebnis noch bei Minus 10,7 Millionen Euro. Der Umsatz war dagegen leicht rückläufig. Die Erlöse sanken um 1,5 Prozent auf 446,1 Millionen Euro. "Die Ergebnisse stimmen uns optimistisch für die Zukunft. Sie zeigen klar, dass unsere Strategie, weniger auf Volumen und dafür mehr auf die Qualität des Umsatzes zu setzen, die richtige ist. Daran werden wir auch im laufenden Geschäftsjahr unbeirrt festhalten", sagt Alno-Vorstand Max Müller.
Probleme behoben Basis für die guten Zahlen: Kein Auftrag ohne positiven Deckungsbeitrag wird mehr angenommen. Alno ist auf dem Weg der Besserung. Die solide Basis stimmt für die Zukunft ebenfalls hoffnungsvoll:Neben der Kernmarke Alno deckt der Küchenhersteller nämlich mit Wellmann, Impuls und Pino den kompletten Markt vom Hochpreis- bis ins Niedrigpreissegment ab. Zudem genießt Alno einen hohen Bekanntheitsgrad. Mehr als zwei Drittel der Deutschen kennen den Namen Alno. Mit rund 6.000 Vertriebspartnern in Alno in über 60 Ländern der Welt vertreten. Der Marktanteil innerhalb der Europäischen Union beträgt derzeit bemerkenswerte 14 Prozent.
Kader verstärkt Auch am Transfermarkt hat Alno erneut zugeschlagen. Mit Ralph Bestgen konnten Müller, Duffner & Co einen starken Neuzugang an Land ziehen. Bestgen wird in Zukunft die Bereiche Vertrieb, Marketing und die Produktentwicklung von Elmar Duffner übernehmen. Duffner soll wie bereits angekündigt nach der voraussichtlich im Juni oder Juli stattfindenden Hauptversammlung die Nachfolge von Max Müller als Vorstandsvorsitzender von Alno antreten. „Ralph Bestgen gilt als einer der besten Vertriebsexperten mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung in unserer Branche. Seine Erfahrung im deutschen Handel, der Industrie sowie im Auf- und Ausbau nationaler und internationaler Vertriebsorganisationen ist für die weitere Expansion der Alno enorm wertvoll" so Aufsichtsratsvorsitzender Henning Giesecke. Bestgen war mehrere Jahre Mitglied Geschäftsleitung der Bauknecht Hausgeräte GmbH, einem Unternehmen des Whirlpool-Konzerns.
Hoffen auf das Ausland Die Personalie Ralph Bestgen macht Sinn, schließlich soll vor allem das Exportgeschäft in den nächsten Monaten wieder Fahrt aufnehmen und die Kassen des Küchenherstellers wieder füllen. Ziel ist, den Auslandsanteil am Umsatz von derzeit rund 28 auf über 40 Prozent auszubauen. Das hat gute Gründe: „Wenn man im Ausland eine Küche verkauft, muss man dafür schon drei in Deutschland an den Mann beziehungsweise an die Frau bringen", beschreibt Duffner die Wichtigkeit des Exportgeschäfts für Alno. Wichtig sind allen voran die Märkte Großbritannien und Frankreich. In Frankreich ist Alno zuletzt sogar gegen den allgemeinen Trend um 20 Prozent gewachsen. Weitere Erfolge im europäischen Ausland sind absehbar. So hat Alno vor kurzem die Franchise-Kette Ixina als Neukunden gewonnen. Mittelfristig erwartet das Management dadurch zusätzliche Umsatzbeiträge in zweistelliger Millionenhöhe. Ixina ist in 13 Ländern mit rund 350 Shops vertreten. Überwiegend in Frankreich und Belgien. „Mit Ixina bauen wir unsere Präsenz auf dem wichtigen französischen Markt deutlich aus. Wir konnten mit der FBD Group einen der größten Franchisegeber in Europa, der sich ausschließlich auf Küchen spezialisiert hat, als Neukunden gewinnen und damit ein klares Signal im Markt setzen", sagt Duffner. Der Erfolg in Frankreich ist ein weiterer Meilenstein beim Ausbau des für Alno sehr wichtigen Auslandsgeschäfts.
In China ist es angerichtet Große Hoffnungen setzt Duffner auf den chinesischen Markt: Für den Küchenhersteller ist das Reich der Mitte einer der wichtigsten Wachstumsmärkte überhaupt. „In China entsteht eine Käuferschicht, die sich gerne teure Produkte leistet. Wir haben hier eine gute Chance, ein Produkt Made in Germany zu etablieren, sagt Duffner. In den USA ist das Unternehmen mit einer Tochterfirma vertreten. Ein so genannter Showroom ist in New York, ein weiterer kommt in Miami hinzu. 2013 soll in den USA laut Duffner der Break Even erreicht werden.
Vorsicht sehr heiß Nach mehreren Fehlversuchen scheint der Küchenhersteller Alno den Turnaround endgültig zu schaffen. Vorstand Duffner hat um sich mittlerweile ein hervorragendes, schlagkräftiges Team versammelt. Die Erfolge im Ausland machen Appetit auf mehr. Setzt Alno den positiven Kurs fort, so stehen der Aktie des Küchenherstellers weitere Kursgewinne bevor. Vorsicht heiß!
Empf. Kurs: 1,52 € Ziel: 2,00 € Stopp: 1,15 € |