Die Autoindustrie durchläuft einen dramatischen Wandel. E-Autos und autonomes Fahren sind Megatrends und auch die Art, wie wir künftig unsere Autos kaufen, ändert sich. Zeit für Investoren, aufzuspringen. Die Experten vom Bernecker Börsenkompass kennen eine Aktie mit 60 Prozent Gewinnchance.
Leasing ist das neue Kaufen. Von diesem Boom können Sie jetzt an der Börse profitieren. Die Leasing-Gesellschaften realisierten 2016 in Deutschland Investitionen in Immobilien, Maschinen, Fahrzeuge, IT-Equipment und andere Wirtschaftsgüter in Höhe von 64,2 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 9 Prozent. Den Löwenanteil machte das Mobilien-Leasing aus, das auf 55,1 Milliarden Euro wuchs. Ein Plus von 7 Prozent.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Leasing schafft Flexibilität, schützt vor Überraschungen durch Planbarkeit der Kosten und schont mit zahlreichen Serviceangeboten die eigenen Ressourcen. Auch verbessert es die Eigenkapitalquote bei Unternehmen. Treiber des Leasing-Wachstums 2016 war vor allem das Fahrzeugleasing, das mit Pkw und Nutzfahrzeugen einen Anteil von 75 Prozent am Leasing-Markt hält.
Sixt Leasing: Hier entsteht ein Online-Gigant für den Autokauf
Rund 40 Prozent aller Kfz-Neuzulassungen sind inzwischen geleast. Das Fahrzeugleasing verzeichnete 2016 ein Plus von 9 Prozent, das Neugeschäft mit privaten Kunden wuchs sogar um 11 Prozent. Erste Daten zeigen, dass diese Dynamik auch 2017 anhält. Daran wollen wir natürlich partizipieren. Deshalb folgende Investment-Idee:
Das Familienunternehmen Sixt Leasing aus Pullach soll das Amazon für Neuwagen werden. Es zählt zu den führenden Leasinganbietern in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Frankreich und den Niederlanden. Durch ein breit aufgestelltes Franchise-Netzwerk bedient Sixt Kunden in über 40 Ländern.
Die Sixt-Tochter, die 2015 das IPO vollzog und an der die Mutter noch mit 40 Prozent beteiligt ist, fokussiert sich auf das Flotten-Leasing sowie das Fuhrpark-Management. Mit anderen Worten: Sixt Leasing steuert ganze Großflotten von Unternehmen. Da dieser Markt jedoch relativ gesättigt ist, sind die Wachstumsraten eher flach und die Margen überschaubar. Aus diesem Grund wurde bzw. wird das Geschäftsmodell erweitert. Flatrate für die Straße
Zielgruppe sind Privat- sowie Gewerbekunden. Der Vertrieb läuft über die Online-Plattformen sixt-neuwagen.de sowie autohaus24.de. Zunächst werden die Ergebnisse noch durch signifikante Investitionen in das langfristige Wachstum des Geschäftsfeldes Online Retail belastet. Dazu zählen auch entsprechende TV-Kampagnen zur Steigerung der Markenbekanntheit der neuen Plattformen. Dazu gehörte zuletzt auch eine Kampagne zusammen mit 1&1.
Um dieses Angebot im Markt einzuführen, ging Sixt-Leasing eine Vertragskooperation mit 1&1 ein. Kunden, die eine All-Net-Flat von 1&1 bestellten, erhielten die Möglichkeit, eine Neuwagen-Flatrate in einem durchgehend digitalen Bestellvorgang zu nutzen. Der Testlauf bezog sich auf einen Peugeot 208 zu einem Leasing-Preis von 99 Euro im Monat inklusive Zulassung, Überführung, Steuern und Versicherung.
Die Nachfrage war derart hoch, dass der Testlauf abgebrochen werden musste. Im ersten Quartal wuchs der Bereich Online Retail um 32,3 Prozent auf über 36.000 Leasing-Kontrakte. Der Anteil am Gesamtumsatz dieses Bereichs liegt inzwischen schon um die 30 Prozent. Aufgrund der strammen Wachstumsraten gehen wir davon aus, dass dieser Bereich bereits 2019/20 das Flotten-Leasing als Hauptumsatzträger ablösen wird. Gleichzeitig sind die Margen im Onlinegeschäft deutlich höher. Daraus folgt: Die Gewinndynamik beschleunigt sich.
60 Prozent Gewinnanstieg bis 2020
Lag der Gewinn je Aktie 2016 noch bei 1,19 Euro, sollte er bis 2020 auf 1,92 Euro steigen. Das entspricht im Schnitt einem durchschnittlichen Gewinnanstieg von 13 Prozent pro Jahr und rechtfertigt locker KGVs zwischen 15 und 16. 2017 ist noch aufgrund der Investitionen in den neuen Bereich mit einem moderateren Gewinnanstieg Richtung 1,26 Euro je Aktie zu rechnen.
Ab 2018 dürfte sich das Ganze dann beschleunigen. Das Bilanzbild zeigt die für Unternehmen dieser Branche typischen Kennzahlen. Die Eigenkapitalquote liegt um 16 Prozent, was eher über dem Branchendurchschnitt liegt. Das Management hat hier eine maximal akzeptable Untergrenze von 14 Prozent festgelegt.
Fazit: Das Wachstum des neuen Digital-Geschäftes ist in der Aktie noch nicht eingepreist. Seit dem IPO läuft der Kurs mehr oder weniger seitwärts. Unterstellen wir ein faires KGV um die 15 bis 16, lautet das Ziel auf Sicht von zwei bis drei Jahren 28 bis 30 Euro, was einem Potenzial inklusive Dividende von über 60 Prozent entspräche.
http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/...euwagen_id_7437879.html |