... Ausführungen eines Herrn Dr. Wodarg mehr Glauben zu schenken als die von Dr. Dorsten. Ich kann die Mathematik nicht verstehen, die hinter der Meldung steht, dass die Fallzahlen in China rückläufig sein sollen, das Leben sich wieder zu normalisieren beginnt und die Produktion in den Firmen wieder hochgefahren wird. Das würde ja bedeuten, dass das Virus aufgegeben hat und keine neuen Wirte mehr finden kann!? Hatten sich zwischenzeitlich alle Chinesen bereits angesteckt und sind nun immun? Gab es bei über 80.000 bekannten Infizierungen keine weiteren (insbesondere unentdeckten) Infizierten, die den Virus in diesem riesigen Land hätten weitertragen können? Bei uns in Europa hat sich das Virus in 4 Wochen über einen ganzen Kontinent ausgebreitet, während in China nach nunmehr fast 4 Monaten nur eine einzige Region betroffen sein soll? Das passt für mich alles irgendwie nicht zusammen, aber ich kann dem Ganzen ohnehin nur statistisch begegnen und das Ergebnis macht für mich nun einmal keinen Sinn, ...
... aber dafür diese 3 Alternativen: - Die Chinesen haben einen Impfstoff und können einer weiteren Ausbreitung der Pandemie dadurch Einhalt gebieten. Das halte ich für eher unwahrscheinlich, aber unmöglich ist es auch nicht, denn sie würden ihre internationale Positionen nachhaltig stärken, je länger Europa und Amerika mit der aktuellen "Entschleunigung" fortfahren.
- Für mich ist es etwas wahrscheinlicher, dass die Chinesen sich das Pro und Contra einer "unkontrollierten" Ausbreitung angeschaut haben und zu dem Entschluss gekommen sind, dass der Schaden für die Menschen bei einem fortgesetzten Shutdown unter dem Strich noch deutlich größer wäre, als wenn man der "Grippe" ihren Lauf lässt und dafür die allgegenwärtige Panik beendet. China kennt sich wie kein anderes Land mit großen Hungersnöten aus, die durch falsches Wirtschaften ausgelöst wurden: Wenn fast 1,4 Mrd. Chinesen in einen Versorgungsengpass laufen, dann sterben nicht nur Zehntausende an einem Virus, sondern Millionen an Hunger. Zwischen 1958 und 1961 starben nach offiziellen Angaben 15 Mio. Chinesen an Hunger. Die inoffizielle Zahlen lagen bei über 40 Mio. Toten. Andere Quellen geben an, dass der gesamte Bevölkerungsverlust in dieser Zeit bei über 70 Mio. Menschen lag. Da sind dann aber auch die Menschen mitgerechnet, die durch diese Krise nie geboren wurden. Somit hätte man sich (bewusst) für das kleinere Übel entschieden, um ein (drohendes) größeres Übel zu vermeiden.
- Die wahrscheinlichste Alternative aber ist, dass man die Mortalität in den betreffenden Gebieten in ein nachvollziehbares Verhältnis zu vergangenen "Grippewellen" gesetzt hat und feststellte, dass (gemessen an der wahrscheinlichen Dunkelziffer) gar nicht so viel mehr Menschen (pro 1.000 Einwohner) gestorben sind wie in den Jahren davor. In Wuhan starben bislang etwa 3.000 Menschen bei einer Einwohnerzahl von 11 Mio. auf engstem Raum und gestern hat sich dort (angeblich) nur 1 einzige Person (!!!) neu infiziert. Was soll man davon halten?
Wie gesagt, wenn man sich die Zahlen nüchtern betrachtet, dann bin ich eher bei der Einschätzung von Dr. Wodarg als von Dr. Dorsten, was die "Gefährlichkeit des Virus" angeht. Beide Herren sind ausgewiesene Spezialisten und beide könnten recht haben oder sich irren, aber nur weil viele einer Meinung sind, heißt das noch lange nicht, dass sie deshalb richtig liegen (müssen). Dieses Forum ist der beste Beweis dafür, weil es bei übersprungenen 10,00 pro DeuBa-Aktie nur noch einen einzigen User gab, der sich öffentlich mit einer Prognose von unter 5,00 aus der Deckung wagte und hierfür wüst beschimpt und als Spinner hingestellt wurde. Trotzdem sollte er am Ende recht behalten und sich damit eine goldene Nase verdienen, wenn auch (zugegeben) nicht mit DeuBa-Puts. Man darf echt gespannt sein, wie die Amerikaner mit dieser Krise umgehen. Sie sind jetzt das Zünglein an der Waage und ihr weiteres Vorgehen wird entscheiden, ob Dow und DAX noch weiteres Potenzial in Richtung Süden haben oder nicht. Meine vorsichtige Schätzung ist, dass wir das Ende der Fahnenstange beim Dow erst bei unter 15.000 Punkten gefunden haben werden und (entsprechend) bei unter 7.000 Punkten beim DAX. Somit hätten wir bislang "nur" 2/3 des Wegs hinter uns gebracht. Natürlich ist der Kursverfall absolut übertrieben, aber das waren einige Aktienkurse zuletzt auch in der anderen Richtung. Die Börse neigt nun einmal zu Übertreibungen und somit ist es auch nicht überraschend, dass wir nun so langsam am anderen Ende der Fahnenstange ankommen werden. Die alten Höchstkurse werden wir wohl frühstens im Sommer 2022 wieder erreichen und nach dieser ganzen Panik wird eine "allmähliche" Abkühlung der Konjunktur eher ausbleiben. Wir haben stattdessen den Motor ganz ausgeschaltet und wenn wir ihn (hoffentlich bald) wieder einschalten, dann gibt es (erst einmal) nur einen Weg, und der führt schnurstracks zurück zum Stand von Mitte Februar 2020. In der tiefsten Dunkelheit freut man sich auch über das schwächste Flackern eines kleines Lichts ... ;) - Alles wird gut! |