Die einen Länder haben aufgrund des Euros zu Anfang ungewohnt günstig Geld auf dem Finanzmarkt bekommen und reichlich Schulden gemacht. Die anderen Länder sollen diese Schulden jetzt durch Kredithilfen begleichen, weil sonst die Pleite droht. Wo ist das Geld geblieben? Verbaut in Bauruinen, die überflüssig sind; verprasst durch Staatsbedienstete, die überflüssig sind; investiert in ein überdimensioniertes Bankensystem, das krumme Geschäfte gemacht und sich verspekuliert hat und gerettet werden muss. Geld ist nicht übrig geblieben, nur die Schulden sind massiv angewachsen, die jetzt von den anderen getragen werden sollen. Die Geberländer bezeichenen die Nehmerländer deshalb als PIGS, als Schweine oder als PIIGS. Da die Entge- gennahme von Kredithilfen im Zusammenhang mit Sparzwängen würdelos ist, wer- den die Bewohner des größten Kreditgebers, die Deutschen, von den Bewohnern des größten Kreditnehmers, Griechenland, als Nazi-Schweine bezeichnet. Und der griechische Finanzminister droht damit, eine Lehmann-Bombe hoch gehen zu lassen. Und der deutsche Finanzminister verarscht die eigene Bevölkerung, indem er den Euro als ganz große Erfolgsgeschichte bezeichnet. Ist es doch die deutsche Bevölkerung, die den Großteil der ausländischen Schulden bezahlen soll. Wenn ich den Finanzminister richtig verstehe, ist es ein ganz großer Erfolg, wenn sich die Euro-Länder gegenseitig als Schweine bezeichnen. Die Begeisterung in den Ländern für Europa lässt dank des Euros immer weiter nach. Vielleicht sollte man die europäische Verständigung in Zukunft ohne den Euro weiter vorantreiben. |