Der nach Ausstoß größte Goldproduzent der Welt Barrick Gold (WKN 870450) hat auf dem Treffen der Branche in Colorado, dem Denver Gold Forum, deutlich gemacht, welche großen Sparanstrengungen man unternimmt, um das Ruder herumzureißen.
Der Konzern aus Toronto teilte mit, dass man die Kostenprognose für die so genannten „all -in cash costs” um volle 100 USD pro Unze gesenkt habe und 2013 75% der Produktion zu weniger als 800 USD pro Unze erfolgen werden. Der Branchendurchschnitt liegt bei 1.200 bis 1.300 USD pro Unze.
Zudem wird klar, dass Barrick sich derzeit hauptsächlich auf seine fünf wichtigsten Minen konzentriert – alle auf dem amerikanischen Kontinent. Diese Minen – Cortez und Goldstrike in Nevada, Veladero in Argentinien, Lagunas Norte in Peru und Pueblo Viejo in der Dominikanischen Republik – sollen 60% des Ausstoßes zu Cashkosten von rund 700 USD pro Unze generieren.
Barrick machte in Denver auch klar, dass man sich eine wesentlich stärkere Budgetdisziplin auferlegt hat. 2013 sollen die geplanten Investitionen und Kosten im gesamten Unternehmen um 2 Mrd. Dollar sinken. Vergangenen Monat schob der Konzern drei Minen mit hohen Produktionskosten an die südafrikanische Gold Fields (WKN 856777) ab und nun wurde eine weitere „Portfoliooptimierung” in Aussicht gestellt.
Zehn Minen von Barrick weisen Kosten von mehr als 800 USD pro Unze aus und Minen wie Porgera in Papua Neu Guinea sowie Plutonic in Australien – unter anderem – werden neu bewertet und könnten verkauft werden. Neue Minenpläne, die sich über die gesamte Lebensdauer der Projekte erstrecken, basieren zudem nun auf einem Goldpreis von 1.100 USD pro Unze. Damit will der Konzern sich an das Umfeld niedrigerer Rohstoffpreise anpasst.
Darüber hinaus gab Barrick ein Update zu dem in Schwierigkeiten geratenen Pascua-Lama-Projekt auf der Grenze zwischen Chile und Argentinien ab. Hier senkt der Konzern das Budget um 1,5 bis 1,8 Mrd. Dollar. Pascua-Lama soll in den ersten fünf Jahren 800.000 bis 850.000 Unzen Gold und 35 Mio. Unzen Silber produzieren, wobei man damit rechnet, dass die Kosten im untersten Viertel des Branchenschnitts liegen werden. Barrick rechnet jetzt damit, dass das erste Erz aus Chile Mitte 2016 zur Verfügung steht. Wenn man die nötigen Genehmigungen erhält – und zwar rechtzeitig.
Die Barrick-Aktie konnte zwar am Dienstag leicht zulegen, doch steht für dieses Jahr immer noch ein Minus von nur knapp unter 50% zu Buche.