Nicht die Kaufempfehlung und die Kurszielerhöhung von der Commerzbank finde ich interessant, sondern die EBIT-Prognose für dieses Jahr: Bei den Zahlen erwarten die Experten unter anderem, dass der TecDAX-notierte Konzern die obere Grenze der EBIT-Prognose von bis zu 49 Millionen Euro erreichen wird. Das würde ein Q4-EBIT von 18 Mio. € implizieren und bei einem Q4-Umsatz von 380 Mio. € (Absatz in Q4 war 331 MW) wäre das eine Q4-EBIT-Marge von sehr ordentlichen 4,7%. Aufs Gesamtjahr gesehen wäre das eine EBIT-Marge von 3,4% (Umsatz 2013: 1,43 Mrd. €). Wäre Q1 mit einem negativen EBIT von 0,6 Mio. € nicht so mies ausgefallen, dann würde die JahresEBIT-Marge bei um die 4% liegen. Die EBIT-Marge in Q2 lag bei 4,2% und in Q3 bei 4,0%. Wenn Nordex es in Q1 schafft eine einigermaßen ansprechende EBIT-Marge von sagen wir mal 2% zu schaffen, dann dürfte eine EBIT-Marge auf Gesamtjahressicht von nahe an die 5% sehr realistisch sein. Zumal ja anzunehmen ist, dass Nordex in diesem Jahr voll ausgelastet sein wird und wohl die Carbon-Rotorblätter die 2014er Umsätze etwas limitieren wird. Mal sehen ob es zu diesem Umsatzflaschenhals Rotorblätter am Freitag eine Aussage gibt. Meiner Einschätzung nach braucht man vor Freitag nun wirklich keine große Angst haben. Die Zahlen werden gut. Mein Augenmerk wird auf den Auftragseingang liegen. Wenn Nordex ohne die uns schon bekannten Großaufträge (z.B. Uruquay, USA, Südafrika) sehr nahe an die ihre obere 2013er Auftragseingang-Guidance kommen sollte, die ja zwischen 1,4 bis 1,5 Mrd. € liegt, dann würde es nicht nur gut, sondern sehr gut aussehen, denn dann hätte der Q4-Auftragseingang bei um die 300 Mio. € gelegen. Bei den drei genannten noch nicht offiziellen gemeldeten Großaufträgen geht es immerhin um ca. 420 Mio. € !! Was mich schon ein wenig überrascht, dass ein Kaufrating bei dem das Kursziel gerade mal um 9% angehoben wurde einen solchen Kursschub verursacht. Börse ist schon wirklich manchmal sehr komisch. Ich fühle mich bei meinem Nordex-Invest pudelwohl und wenn ich schaue wie sich Nordex als Unternehmen weiterentwickelt, dann fühle ich mich noch wohler. Sieht man sehr gut im Projekt Depelopment-Segment. Das eigene 37 MW Polen-Projekt wird durchgezogen mit EK und FK-Kapitalgeber (Momentum, Eurowatt/European Bank for Reconstruction and Development) und ein 10 MW großer selbst projektiierter und gebaute Windpark in Frankreich wurde im Januar schon an die Stadtwerke München verkauft. Beim 140 MW großen Uruguay-Projekt stellt Nordex sogar die Projektfinanzierung sicher, hat ein 20jährigen PPA-Vertrag abgeschlossen, baut die Windfarm und betreibt sie sogar. Nordex scheint sich vermehrt vom reinen Windmühlenbauer in ein komplettes Windunternehmen zu entwickeln. So was geht nicht von heute auf Morgen, aber diese Strategie finde ich richtig klasse und die hat auch richtig Zukunft meiner Meinung nach. |