Interview der AC-Research mit Prof-Utter
kam leider einen Tag zu spät, ich bin gestern raus, aber trotzdem sehr interessant
Die ursprünglich im Dezember 1996 in Norwegen gegründete Zaruma Resources Inc. (ISIN CA98914P1036/ WKN 886597) ist seit November 2000 eine kanadische Explorationsgesellschaft. Derzeit konzentriert sich das Unternehmen auf das in Mexiko befindliche San Antonio Gold- und Kupferprojekt sowie das in Venezuela gelegene Goldprojekt El Foco. Da die vorherigen Betreiber bereits insgesamt 23 Millionen USD in die Projekte investiert haben, kann Zaruma die im Rahmen der Explorationstätigkeit der Vorgänger gewonnen Daten gut nutzen, um weitere Explorationsziele zu identifizieren und diese zur möglichen Produktion zu führen. AC Research führte das folgende Interview mit Herrn Prof. Dr. Thomas Utter, dem CEO der Gesellschaft:
AC Research: Guten Tag, Herr Prof. Dr. Utter. Sie haben im vergangenen Oktober über die Ergebnisse eines Bohrprogramms über 9 Bohrungen im El Foco-Projekt berichtet. Können Sie die wesentlichen Ergebnisse kurz zusammenfassen?
Prof. Dr. Utter: Diese Bohrungen hatten zum Ziel nicht nur einige randliche Ausdehnungen der Alcaravan - Goldlagerstätte zu erbohren, sondern es sollten damit auch aus dem Kernbereich neue Proben für metallurgische Arbeiten, das heißt Tests zur Gewinnung des Goldes, entnommen werden.
Mit den sehr guten Bohrwerten wurde der Erz-Inhalt der Lagerstätte neu errechnet und das Ergebnis hat selbst unsere besten Erwartungen weit übertroffen. Die Werte untermauerten eine 75%ige Erhöhung des Goldinhalts auf nahezu 100.000 Unzen bei einem sehr guten durchschnittlichen und hoch wirtschaftlichem Goldgehalt von 2,8 gAu/t.
Obwohl die Alcaravan-Lagerstätte vergleichsweise klein ist, hat sie nun eine "kritische Masse" überschritten und es liegt damit die Basis für ein hoch rentables Goldprojekt vor.
AC Research: Bislang konzentrierten sich die Arbeiten ihrer Gesellschaft darauf, eine Haufenlaugungs- und Tagebaugoldmine auf Alcaravan zu entwickeln. Allerdings lieferten einige Bohrungen auch interessante Daten über das Potenzial einer unterliegenden, primären Goldvererzung. Beabsichtigen Sie nun, diese Ressourcen ebenfalls zu heben?
Prof. Dr. Utter: Ja, die Primär-Vererzung ist durch unsere Arbeiten wieder deutlich in den Vordergrund gerückt. Allerdings muss unser Fokus auf Produktion ausgerichtet bleiben.
Einige der Bohrungen stießen beim Übergang vom Locker- zum Fest-Gestein, bei zirka 60 bis 80 Meter Tiefe auf die sogenannte Primärerz-Zone. Sehr hohe Goldwerte von in einem Fall über 3 Unzen Gold pro Tonne über mehr als 1 Meter Bohrweite haben unsere Aufmerksamkeit wieder auf das Explorations-Potenzial unterhalb des lockeren Saprolit-, das heißt, Boden-Horizonts, gelenkt.
Unsere Strategie ist und war es, so rasch wie möglich den Tagebau und die Haufenlaugung zu beginnen, damit ein Cash Flow für Zaruma entsteht. Mit Teilen dieses Cash Flows wollen wir nicht nur weitere Saprolitkörper um Alcarvan herum erschließen, sondern uns auch die Primärvererzungen näher anschauen. Wir glauben, das hier ein sehr erhebliches, im Detail noch gar nicht erfasstes zuzügliches Potenzial liegt. Unsere Bohrungen des letzten Jahres bestätigten dies.
AC Research: Für wann rechnen Sie jetzt mit dem Beginn des Goldabbaus in der Alcaravan-Lagerstätte?
Prof. Dr. Utter: Hier sind die notwendigen Schritte, an denen wir arbeiten:
Das Ingenieur-Büro Kappes Cassiday und Associates aus Reno, Nevada, die Weltführer für Haufenlaugunsg-Goldprojekte werden Ende April ihren technischen Bericht zur Durchführbarkeit abliefern. Mike Cassiday war Mitte Februar mit mir auf der Lagerstätte und er sieht keine technischen Probleme und glaubt, dass wir hier ein sehr gutes Projekt an der Hand haben.
Dieser Bericht, zusammen mit einer Umweltverträglichkeits-Studie, die von einem versierten Büro in Venezuela erstellt wird, stellt die Basis für den Antrag zum Baubeginn bei den Behörden dar.
Das Bergbauministerium und das staatliche Bergbau-Unternehmen CVG unterstützt uns sehr und gab uns den Hinweis, das Projekt als "Pilot-Projekt" zu deklarieren. Zum einen findet hier ein echter Technologie-Transfer statt, da dies das erste Haufenlaugungsprojekt nach modernen, umweltverträglichen Richtlinien in Venezuela ist, zum anderen ist das Genehmigungsverfahren für Pilot-Projekte einfach und deutlich weniger zeitraubend.
Ich schätze, dass wir die Genehmigung innerhalb von drei Monaten bekommen, das heißt ich peile hier September/Oktober dieses Jahres an. Das könnte dann noch Ende dieses Jahres zum Abbau-Beginn führen.
Parallel hierzu müssen wir noch die Projekt-Finanzierung sichern. Auf Grund einer sehr positiven Projekt-Rendite, bin ich zuversichtlich, das uns dies rasch gelingt.
AC Research: Neben dem Venezuelanischen El Foco-Projekt besitzen Sie auch das in Mexiko liegende San Antonio-Projekt. Für dieses Projekt wurde in einer ersten Bewertung nach dem Standard NI 43-101 von unabhängiger Seite über eine Erstreckung von 700 Metern ein Goldvorkommen von rund 300.000 Unzen berechnet. Im Februar und im März konnten Sie nun von weiteren Bohrergebnissen berichten, die momentan auf eine hochgradige Ausweitung der Centenario-Goldvererzung nach Osten und auf weitere Vererzungen im Westen hinweisen. Sind Sie mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden?
Prof. Dr. Utter: Außerordentlich. In Verknüpfung mit den früheren Arbeiten, haben unsere jüngsten Explorations-Daten, das Gold-Potenzial von San Antonio deutlich untermauert und uns neue Hinweise auf das mögliche Auftreten weiterer Erzkörper gegeben. Tatsächlich sprechen unsere Geologen von einer "Break Through" Situation was die geologische Neu-Interpretation und das Potenzial angeht.
Im ersten Quartal diesen Jahres haben wir in San Antonio nahezu 2.000 Meter gebohrt und dadurch die Fortsetzung des hydrothermalen Systems nachgewiesen, das im Realtio Trend die bereits festgestellten 300.000 Unzen Gold gebracht hat.
Mit der vor Kurzem berichteten hochgradig vererzten Fortsetzung des Centerario Erzkörpers im Osten und den hier berichteten Ergebnissen über die westliche Fortsetzung, haben wir eine weitere Basis für eine Ausweitung der Gold-Resourcen geschaffen. Und noch wichtiger, die jüngsten Ergebnisse im Westen des Realito Trends stellen eine Verbindung zu einer bisher noch nicht erbohrten 2.000 Meter langen Gold-Anomalie dar. Diese Gold-Anomalie enthält Werte in Bodenproben von teilweise über 1 Au g/t und verläuft entlang der westlichen Projektion des Realito Trends. Wir konzentrieren zur Zeit unsere Arbeiten auf die geologische Kartierung und Detail-Beprobung dieses bisher nicht kartierten Areals, um hier zielgerecht Bohrungen zur Ressourcen-Erhöhung ansetzen zu können.
AC Research: Durch das laufende Bohrprogramm planen Sie eigenen Angaben zufolge, die abbaubaren Ressourcen im Realito-Gebiet derart zu erhöhen, dass sich ein sehr attraktives Szenario für eine Pre-Feasibility-Studie ergibt. Können Sie dies näher erläutern?
Prof. Dr. Utter: In San Antonio müssen wir umdenken. Wir wollten hier eine Basis-Ressource von rund 500.000 Unzen als Basis einer Pre-Feasibility Studie feststellen. Nun sind wir zur Erkenntnis gekommen, dass das Potenzial weit höher ist und wir uns hier auf ein, wie man so sagt "Major Gold Camp" ausrichten müssen. Wenn wir hier Ressourcen von mehr als 1 Millionen Unzen realistisch anpeilen so schafft dies wahrscheinlich mehr Wert für unsere Aktionäre als bei 500.000 Unzen in Produktion gehen zu wollen. Diese Strategie schließt eine Partnerschaft mit einem größeren und finanzkräftigem Bergbau-Unternehmen nicht aus.
AC Research: Sie haben Ende November im Rahmen einer Privatplatzierung brutto 975.000 CAD an frischem Kapital eingesammelt und damit ihre finanzielle Basis gestärkt. Wofür sollen diese finanziellen Mittel verwendet werden und wie lange werden sie voraussichtlich ausreichen?
Prof. Dr. Utter: Mit diesen Mitteln wurde das Bohrprogramme in Mexiko und die Arbeiten zur Durchführbarkeit von Alcaravan finanziert. Wir haben noch Betriebsmittel für einige Wochen.
AC Research: Der Preis für eine Feinunze Gold hat nach einen starken Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2004 von seinem Top bei über 450 USD konsolidiert und notiert derzeit bei gut 430 bis 440 USD. Wie sehen Sie die weitere Entwicklung des Goldpreises?
Prof. Dr. Utter: So lange der Goldpreis über 375 USD die Unze liegt, unser firmeninterner Basis-Fall, haben wir eine hervorragende Projektrendite und da wir mit Produktionskosten von unter 200 USD pro Unzen aufwarten werden, stehen wir auf alle Fälle sehr gut dar. Der Gold-Preis wird sich in diesem Jahr meines Erachtens um 450 USD pro Unze einpendeln. Ich halte dies aber für einen schwachen Preis, da dieser Preis mit einem schwachen USD verknüpft sein wird. Das heißt auf Euro-Basis oder in südafrikanischen Rand wird der Goldpreis kaum zunehmen. Das führt ja zu den erheblichen Problemen der Goldminen in Südafrika. Einige stehen vor dem Bankrott.
Historisch gesehen, wird Gold mit dem 17-fachen des Rohölpreises gehandelt. Gold müsste daher bei über 800 USD pro Unzen liegen. Es wird seit gut einem Jahr immer wieder von einem starken Goldpreis gesprochen, nur weil dieser über 400 USD pro Unze liegt. Dies ist Blödsinn: Gold ist historisch gesehen heute deutlichst unterbewertet, sonst würden ja einige südafrikanische Minen nicht in die Pleite schlittern.
Warum und weshalb dies so ist und wann der Goldpreis real steigt, darüber kann man nur spekulieren.
AC Research: Wie beurteilen Sie derzeit das Bewertungsniveau der Zaruma-Aktie?
Prof. Dr. Utter: Die Zaruma-Aktie ist meiner Meinung nach derzeit völlig unterbewertet.
AC Research: Vielen Dank für dieses Interview, Herr Prof. Dr.Utter |