BZ vom 11.06.2004
ak Düsseldorf
Viterra-Verkauf wird langsam konkreter Zeitlicher Abstand zum Gagfah-Deal wahrscheinlich
ak Düsseldorf - Der Verkauf der Eon-Immobilientochter Viterra nimmt nach Informationen aus Branchenkreisen langsam konkrete Formen an. Die Veräußerung an eine Private-Equity-Gesellschaft gilt als am wahrscheinlichsten. Vor Jahresende dürfte der Deal jedoch nicht über die Bühne sein. Die Investmentbank Morgan Stanley soll von dem Düsseldorfer Stromkonzern mit der Veräußerung beauftragt werden. Ein Datenraum werde allerdings noch nicht eingerichtet, hieß es in Branchenkreisen in Reaktion auf einen Artikel der " Financial Times Deutschland" . Eon selbst wollte sich zu dem Thema nicht äußern. In der Immobilienbranche wird damit gerechnet, dass Eon einen zeitlichen Abstand zum gerade aktuellen Verkaufsprozess um die bundeseigene Gagfah einhält. Bei Viterra mit 125 000 eigenen Wohnungen und Gagfah mit 80 000 Einheiten handelt es sich um zwei der größten deutschen Wohnungsportfolios. Mit einer Entscheidung bei der Gagfah wird noch in diesem Monat gerechnet. In der letzten Bieterrunde sind die angelsächsischen Gesellschaften Fortress und Terra Firma. Als mögliche Käufer für Viterra gelten grundsätzlich alle, die auch eine Übernahme der Gagfah in Erwägung gezogen haben. Aus seinem Interesse keinen Hehl macht Volker Riebel, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Terra-Firma-Tochter Deutsche Annington, in deren Bestand sich bereits die 64 000 Eisenbahner-Wohnungen befinden, die 2001 den Besitzer wechselten. " Gagfah bedeutet nicht, dass ein anderes großes Portfolio nicht in Frage kommt" , sagte Riebel auf Anfrage der Börsen-Zeitung. Ein Branchenexperte schätzt, dass die Viterra wegen der etwas unattraktiveren Lagen relativ zur Gagfah etwas günstiger zu haben sein wird. Das Multiple mit der Nettokaltmiete des Bestands dürfte seiner Meinung nach bei Gagfah über 12, bei Viterra jedoch bei maximal 10 liegen. Verkauf für gut 4 Mrd. Euro? Eon-Analysten gehen nicht unbedingt davon aus, dass Viterra in einem Rutsch verkauft wird. Teilverkäufe könnten den Erlös etwas höher ausfallen lassen, heißt es. Bereits vor gut einem Jahr hatte Eon die Dienstleistungsgesellschaft Viterra Energy Services aus der Tochter herausgelöst und an CVC Capital Partners für 930 Mill. Euro verkauft. Ein Eon-Beobachter rechnet, dass Eon für Viterra insgesamt einen Verkaufspreis zwischen 4,0 und 4,5 Mrd. Euro erzielen kann. Der Verkehrswert des Wohnungsbestands beläuft sich laut Geschäftsbericht 2003 auf 6,1 Mrd. Euro - allerdings inklusive von knapp 30 000 Wohnungen, die im vergangenen Jahr an einen Investor verkauft wurden, aber nach US-GAAP weiterhin bei Viterra bilanziert werden.
BZ vom 12.06.2004
ab Düsseldorf
Gagfah-Entscheidung fällt in nächsten Tagen Terra Firma oder Fortress machen das Rennen
Börsen-Zeitung, 12.6.2004 ab Düsseldorf - Wer den Zuschlag für die bundeseigene Wohnungsgesellschaft Gagfah erhält, soll sich nach Informationen der Börsen-Zeitung in den nächsten Tagen entscheiden. Bund und Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) müssen sich zwischen den Geboten von Fortress, einer Private-Equity-Gesellschaft aus den USA, und Terra Firma, der britischen Private-Equity-Gesellschaft um Guy Hands, entscheiden. Das Gebot von Fortress soll sich auf 2,3 Mrd. Euro belaufen, das von Terra Firma auf 1,9 Mrd. Euro. Allerdings soll Terra Firma das Angebot um einen Sozialschutzkatalog ergänzt haben. Einer der Knackpunkte im Bieterwettstreit könnte sein, ob das Immobilienportfolio, das aus 80 000 Wohnungen besteht, zerschlagen werden darf oder nicht. Zum reinen Kaufpreis sind aus Sicht der Investoren Verbindlichkeiten von etwa 1,4 Mrd. Euro hinzuzurechnen. Die Immobilien stehen bei der BfA nach früheren Angaben mit 1,6 Mrd. Euro in den Büchern. In der ersten Runde hatten neben den beiden noch im Rennen befindlichen Bietern auch Cerberus, Soros, die britische William Pears Group sowie ein Konsortium aus General Electric Real Estate und HSH Nordbank Gebote eingereicht. Das Interesse von HSH Nordbank und Pears soll so groß sein, dass sie sich möglicherweise einem der verbliebenen Bieter anschließen. Mit der Sondierung der Gebote und der Entscheidungsvorbereitung ist Sal. Oppenheim betraut. Während Terra Firma über ihre Tochter Deutsche Annington mit den Eisenbahnerwohnungen hierzulande schon fest etabliert ist, geht es bei Fortress auch um den Markteintritt in Deutschland.
BZ 11.06.2004
Alles Free Float, oder was? da fehlten 60% und Karlos weiß WER die hat
Aktionärsstruktur
bf - Wem gehört die WCM? Darauf konnte auch Vorstandschef Roland Flach den Aktionären keine befriedigende Antwort liefern. Das Paket von Großaktionär Karl Ehlerding wurde bekanntlich im Zuge privater Finanzprobleme teilweise von den Banken zwangsliquidiert. Nach den Worten von Flach sind der " Gruppe Ehlerding einschließlich des familiären Umfelds" heute 23,4 % der Anteile zuzurechnen, der Free Float betrage 76,6 %. Zur Erinnerung: Ehlerding hatte vor dem Bekanntwerden der Schieflage im April 2002 noch 46 % der Aktien. Aktionäre äußerten die Vermutung, die verkauften Ehlerding-Papiere könnten gebündelt in neuer Hand gelandet sein. " Wir haben darüber keine Kenntnis, wer in den letzten Monaten wesentlichen Handel mit der WCM-Aktie betrieben hat" , sagte der Vorstand. Es gebe keine Meldung, die das Überschreiten der 5-Prozent-Marke anzeige. Aufsichtsratsmitglied Karl Ehlerding schwieg zu der Angelegenheit.
s.o. |