Was Ihr schreibt, ist wirklich mega bitter. Mein wirkliches Mitgefühl.
Ihr habt "gut" Eure Lage rückwirkend reflektiert und gut zu Papier gebracht, hier öffentlich. Damit hoffentlich auch sehr viele andere Leser daraus für das eigene Verhalten lernen können. Damit habt Ihr echt ein gutes Werk getan.
Darum wünsche ich Euch von Herzen, dass Ihr in der Zukunft die richtigen Entscheidungen für Invests trefft, die Euch helfen werden, Eure Verluste wieder ausgleichen zu können.
An der Börse kann alles möglich sein. Falls in den nächsten Jahren z.B. eine Börsenkrise entstehen sollte, und die führenden Indizes einbrechen, wie z.B um die Jahrtausendwende 1999/2000, und man dann nicht zu früh wieder einsteigt, und die Cash-Position vorher bei annähernd 100% ist, dann wäre auch ein Verlustausgleich mit den Optionen/Bedingungen bei IndiaHotel durchaus realistisch.
Aber keine übereilten Schritte gehen, und mit viel Geduld auf den guten Zeitpunkt warten.
Am "sichersten" in Bezug auf Chance Risiko ist dabei die Gelegenheit, wenn wirklich der Gesamtmarkt stark kollabiert (eben vor ganz draußen, dann rein). Viele Stimmen sagen ja, dass das in den nächsten Jahren ein durchaus mögliches Szenario ist.
Konkret noch zu Eurem Bericht über das Aussteigen und Verbilligen (Wunsch) am Anfang diesen Monats:
Genau zu diesem Szenario und zu diesen Überlegungen habe ich hier im größten Steinhoff-Thread meine Gedanken öffentlich geschrieben, um Anleger genau vor diesen von Euch begangenen Fehlern zu warnen (mit dem Risiko-Hinweis genau dann komplett draußen zu sein, wenn der Kurs anzieht).
Ich hatte das Hilfe für andere gedacht, um die "richtige" Entscheidung in dieser schweren Phase (kurstechnisch) in diesen Tagen treffen zukönnen. Mehre Leute hatten sich daraufhin per BM für die Gedanken bedankt.
Ich will sie auch hier nochmals einfügen. Für die Zukunft bei ähnlichen Situtionen - für andere Mitleser.
Ich schrieb im Thread "Steinhoff International Holdings N.V." am 06.07.18 um 20:49h unter der Nummer #94386 :
"Gedanken für die Tage bis 20.7.
(ich hoffe, ich nerve nicht zu sehr mit Resümees)
Dennoch hier meine Gedanken:
* Die Aktie bleibt bis zu handfesten Daten (im weitesten Sinne: also: traghafte Gläubigervereinbarung, zukunftsfähiger Restrukturierungsplan, Q3 besser als Q2) ein Spielball der Zocker und/oder Kurs-"Spieler" (ebenso im weitesten Sinn)
* Nach wie vor gibt es für Investierte grob diese zwei Handlungsoptionen:
a) man verkauft bei vorrübergehenden Anstiegen von über 20%, in der Hoffnung/Berechnung, dass das Plus nur vorrübergehender Natur war, und man wieder zu Ausgangsniveau (7,8 oder 9) sich voll einkaufen kann.
Oder:
b) man sitzt ohne Handlung den kurzfristigen Anstieg aus, auch wenn er gleich wieder abverkauft werden sollte.
* Version a) hat immer folgendes Risiko: es gibt wider Erwarten doch keinen nennenswerten Rücksetzer mehr, bevor ein wirklicher über 100% Anstieg kommt. Was eben theor. zeitlich gesehen „jederzeit“ passieren kann.
* Version b) hat immer das Risiko: es gibt eben doch wieder diesen Rücksetzer (wie SHN leider sehr oft gezeigt hat) und dann hat man die 20/30/40% Plus gesehen, aber genauso schnell wieder auch zerrinnen sehen. Und man denkt sich im Nachhinein: "hätte ich doch..."
Problem jetzt nur: die EINSCHÄTZUNG DER WAHRSCHEINLICHKEIT, ob Vor dieser Entscheidung steht jeder von uns hier fast täglich (ok übertrieben - aber mehrmals pro Monat) neu.
ICH denke:
* die Wahrscheinlichkeit, dass bei SHN die nächsten zwei Wochen ein 40% Anstieg (wenn er wieder kommt) schnell abverkauft wird (so bisher immer), ist höher, als dass er gehalten wird.
JEDOCH:
* es besteht eben immer auch die - zwar geringere - Wahrscheinlichkeit, dass gerade dann, wenn man aussteigt, der Kurs dauerhaft nach oben abzieht. WENN das passiert, dann nützt es mir auch nichts, dass es von der Wahrscheinlichkeit her geringer war...
*mit anderen Worten: das Aussteigen nach Kursanstieg und der Wiedereinstieg auf billigerer Basis (nach Kurs-Konsolidierung) mag bei SHN vielleicht 5 von 5 Mal super geklappt haben bisher. ABER beim sechsten, (dann) entscheidenden, Mal klappts eben nicht mehr, und der Zug ist dann tatsächlich weg.
* Wenn ich persönlich die Entscheidung habe: A) mit 80% Wahrscheinlichkeit geht es gut, dass ich 3x 40% Gewinn mitnehme und B) gleichzeitig habe ich aber 20% Wahrscheinlichkeit, dass mir bei Ausstieg die Chance auf 400% entgeht (weil ich hinterher schauen muss), DANN ist MEINE "Strategie" die des Aussitzens.
Denn DAS ist dann die SICHERERE VARIANTE! (Achtung, natürlich NUR unter der Voraussetzung, dass man selbst sehr stark vor einer kommenden – auch in nächster Zukunft! -Steigerung von 400% oder mehr überzeugt ist (auf Basis von 10 Cent))
Ansonsten gehe ich nämlich immer die Gefahr ein, dass (was derzeit zwar von der Wahrscheinlichkeit zwar eher geringer ist - aber eben nicht ganz auszuschließen ist!) der Kurs gerade dann mega explodiert, wenn ich draußen bin.
Und DASS der Kurs hier sehr wohl um mehrere 100% am Stück nach oben schnellen kann, davon bin ich tagtäglich mehr überzeugt. Siehe heute: irgendein "Hasenfurz" - keiner weiß irgendwas - und wir steigen innerhalb von 10min um 20%. Es kann hier wirklich so so schnell gehen. Und ich persönlich denke, das wird es auch, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.
Zum Glück - oder auch leider - kennt diesen Zeitpunkt keiner von uns!"
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