@Nagartier:
"... Die normalen Abschreibungen sind schon in den Gesamtkosten von Pro7 enthalten. ..." Aber nicht im von Conze angesprochenen EBITDA.
"... Die von dir aufgeführten Abschreibungen im Jahr 2018 sind Sonderabschreibungen für das Programmvermögen und wurden hier schon oft kommuniziert. ..." Ich habe Abschreibungen aufgeführt?
"... Auch im Jahr 2017 hatte man schon höhere Abschreibungen (Sonderabschreibungen) vorgenommen. Diese wurden zum Teil aus der Geschäftstätigkeit und zum anderen aus dem Verkauf der Reisetochter entnommen. ..." Seit wann kann man Abschreibungen entnehmen?
"... Das nicht jedes Jahr größere Sonderabschreibungen erfolgen wird man schon bei der Bewertung vom Programmvermögen erkennen. ..." Was genau kann man denn jetzt bei der Entwicklung des Programmvermögens erkennen?
31.12.2014 = 1.212 Mio. Euro 31.12.2015 = 1.252 Mio. Euro 31.12.2016 = 1.312 Mio. Euro 31.12.2017 = 1.198 Mio. Euro 31.12.2018 = 1.113 Mio. Euro
Ziemlich konstant würde ich sagen.
Um wieder auf meinen Einwand zurück zu kommen. Conze hat als Maßstab das ADJUSTED EBITDA genannt. Dieses definiert P7 wie folgt:
"... Die Ertragskennzahl adjusted EBITDA steht für das bereinigte Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen) ... GB 2018, S.84, ausführlich auch noch mal auf S. 85
Auf S. 109 (Abb. 075) findest du auch noch mal eine schöne Überleitung. In den letzten beiden Jahren waren hier Abschreibungen in Höhe von 222 bzw. 263 Mio. Euro zu finden. (Ohne Wertminderungen 207 bzw. 196 Mio. Euro)
Sollte P7 es tatsächlich schaffen, den Umsatz auf 6 Mrd. Euro zu steigern, also um satte 50 % in den nächsten 4 Jahren, so darf man wohl auch davon ausgehen, dass damit auch die Investitionen steigen und entsprechend die Abschreibungen. Es dürften dann also eher 300 Mio. Euro pro Jahr sein. Daneben sind noch Zinsen und Steuern zu berücksichtigen.
Du hast behauptet, man könnte 2024 dann 750 Mio. Euro ausschütten. Das ist schlicht falsch.
Deine Schätzung würde ("korrekt" berechnet) in etwa so aussehen:
adjusted EBITDA = 1.500 Mio. Euro abzgl. Abschreibungen = ca. -300 Mio. Euro abzgl. Zinsen = ca. -50 Mio. Euro (sehr niedrig angesetzt) Ergebnis vor Steuern = 1.150 Mio. Euro Steuern = -345 Mio. Euro adjusted net income = 805 Mio. Euro 50 % Ausschüttung = 402,5 Mio. Euro
Das mag ja jetzt alles super klingen. Erscheint aber genauso gewürfelt wie Shaping 2030 bei K+S oder die Prognose von Bayer.
Das (positivste) realistische Szenario ist aktuell wohl eher, dass man das EBITDA dank Anpassungen (da adjusted) halten kann. Nachhaltig wird man sich (ohne Anpassungen) eher Richtung 850-900 Mio. Euro bewegen. Dann kommt man wieder irgendwo bei 350 Mio. Euro raus, also um die 1,5 Euro pro Aktie. Adjusted wird dann alles (kapitalmarktorientiert und für den flüchtigen Leser) nach oben gerechnet, vielleicht so um die 450 Mio. Euro, also 225 Mio. Euro Ausschüttung bzw. rund 1 Euro pro Aktie. Heißt dann aber auch, dass man real weiterhin mehr als 50 % ausschüttet (eher 2/3).
Wenn das so kommt, was aus meiner Sicht schon positiv wäre, dann wäre P7 aktuell vllt fair bewertet. Günstig aber aufgrund der Schulden und ungewissen Zukunft (TV geht abwärts, Digitalgeschäft wirft noch nichts ab) aber sicher nicht. Wie bereits erwähnt, kommen (Aussage P7) jetzt 2 schlechte Quartale. Ich wüsste also nicht, was den Kurs bis Weihnachten nachhaltig triggern sollte. Ich gehe eher davon aus, dass es mit Bekanntgabe der Zahlen zu Q2 und Q3 weiter abwärts gehen wird. Zu Weihnachten kann man dann vllt mal ein Päckchen packen, (dann vllt zu 10-11 Euro?) um den Dividendennewsflow für 2020 mitzunehmen.
Aber vorher? Muss jeder selbst wissen. ;) |