das ist ein - wenn auch gefährlicher - Bruchteil, sondern m.M. im Wesentlichen um Menschen, die entweder nicht in der Lage oder nicht Willens sind, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, um sich die Welt verständlich zu machen oder ein gemeinsames Miteinander aufzubauen. Das, was Du als Gemeinschaft definierst. Gemeinschaft kommt völlig ohne Gott, Religion etc. aus, diese stören das Miteinander eher. Damit eine Gemeinschaft möglichst reibungsfrei funktioniert, muss sie auf Prämissen beruhen, die von möglichst vielen ihrer Mitglieder geteilt werden. Aufgrund der Vielzahl verschiedener Religionen und Weltanschauungen müssen diese Prämissen somit auf möglichst universellen Werten beruhen, nicht auf Partikularprämissen der einzelnen Gruppen. Philosophische Ansatzpunkte von der Goldenen Regel über Kants Kategorischen Imperativ bis zur Diskurstheorie von Habermas gibt es genug und alle davon sind überzeugender, als religiöse Normen. Denn während religiöse Normen auf einem vermeintlich göttlichen Willen basieren und damit nicht hinterfragbar sind, wird von jedem philosophischen Konzept erwartet, dass es argumentativ schlüssig ist. Religionen sagen einfach "das ist so." und damit war's das.
@Kiiwii: Kirchensteuer zahlt man als Kirchenmitglied. Quasi sowas wie ne Mitgliedsgebühr beim Verein, nur staatlich eingetrieben und verwaltet. Wer das gern tun möchte - bitte, wird ja keiner gezwungen. Wogegen ich mich wehre ist, dass hier aus den allgemeinen Haushalten des Staates bezuschusst wird und dass Mitglieder anderer/keiner Glaubensgemeinschaften damit gezwungen werden, ihre eigene Missionierung zu finanzieren (O-Ton Käßmann, neue Vorsitzende der EKD: "Deutschland ist Missionsland"). Ich habe mich nach reiflichem Überlegen von der Kirche verabschiedet, da ihre "Werte" meiner Meinung nach mit einem humanen Weltbild nicht vereinbar sind. Da empfinde ich es als Zumutung, den Kampf der Kirchen gegen diese Werte auch noch finanzieren zu müssen.
@sibo: Das lässt sich m.E. nicht vergleichen - Religion und Staat sind in modernen Demokratien aus gutem Grund getrennt. In Deutschland hat der Staat einen Verfassungsauftrag zu weltanschaulicher Neutralität, gegen den pausenlos verstoßen wird. |