AUSBLICK/Höhere Preise lassen US-Einzelhandelsumsatz steigen FRANKFURT (Dow Jones)--Die US-Einzelhändler dürften im März einen soliden Umsatzanstieg verbucht haben, der aber zum größten Teil auf steigenden Preisen beruhte. Insbesondere die stark erhöhten Benzinpreise sollten hierbei einen Niederschlag gefunden haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte rechnen mit einem Anstieg der Umsätze um 0,5%, nachdem im Februar ein Plus von 1,0% verzeichnet worden war. Die Umsätze ohne Kfz-Verkäufe dürften im März um 0,8% gestiegen sein, nach einem Zuwachs um 0,7% im Vormonat.
Die Daten werden am Mittwoch (14.30 Uhr MESZ) vom US-Handelsministerium veröffentlicht. Sie gelten als wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher, die mit einem Anteil von rund 70% am Bruttoinlandsprodukt eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft spielen.
Die Ökonomen der Postbank (Prognose: plus 0,5% in der Gesamtrate und plus 0,6% ohne Kfz) rechnen zwar mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends, allerdings mit einer nachlassenden Dynamik. Ein Warnsignal habe diesbezüglich zuletzt der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe gegeben, der im März überraschend deutlich nachgegeben habe. Immerhin seien die US-Einzelhandelsumsätze in den vergangenen zwölf Monaten ausgesprochen stark gestiegen.
Die Volkswirte von BNP Paribas (Prognose: plus 0,6% in der Gesamtrate und plus 0,7% ohne Kfz) verweisen darauf, dass bereits im Februar ein guter Teil des Umsatzanstiegs höheren Preisen zu verdanken war. Dieses Muster dürfte sich im März wiederholen. Während das nominale Wachstum des Einzelhandels in den vergangenen Monaten robust geblieben sei, habe sich das reale Wachstum beträchtlich verlangsamt, da die Verbraucher zum einen mit höheren Preisen zu kämpfen hätten und zum anderen eine hohe Sparquote anstrebten.
Auch die Experten der Landesbank Berlin (Prognose: plus 0,9% in der Gesamtrate und plus 1,0% ohne Kfz) gehen auf den Unterschied zwischen dem nominalen und dem realen Wachstum ein. Die Prognose möge auf den ersten Blick beeindrucken, doch sie gehe vor allem auf die stark gestiegenen Benzinpreise zurück. Das Wachstum der realen Verbrauchsausgaben dürfte gegenüber dem Vormonat wohl nur einen Viertelprozentpunkt betragen haben. Im ersten Quartal dürfte sich das Konsumwachstum auf 0,3% bis 0,4% abgeschwächt haben, nach 1,0% im Schlussquartal 2010.
-Von Andreas Plecko, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 300, konjunktur.de@dowjones.com DJG/apo/mle (END) Dow Jones Newswires
April 11, 2011 10:57 ET (14:57 GMT)
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