Der Text im Spiegel lautet etwas anders. Dort heißt es:
" ...Die deutsche Finanzaufsicht BaFin sowie britische und amerikanische Behörden wollen sich zu Wirecard und Zatarra nicht äußern. Nach SPIEGEL-Informationen geht die BaFin dem von Zatarra erhobenen Vorwurf der Geldwäsche nach. Die Behörde ermittelt allerdings auch wegen des Verdachts der Kursmanipulation und des Insider-Handels. Zatarra sagt dazu, man kooperiere nicht mit Hedgefonds, die Wetten gegen Wirecard abschließen...."
Der Spiegel suggeriert durch das Wörtchen "dazu" einen sachlichen Zusammenhang zwischen den letzten beiden Sätzen, den es in Wahrheit nicht gibt. Ob Zatarra mit Hedgefonds kooperiert, ist für den Vorwurf der "Kursmanipulation" und des Insider-Handels nämlich völlig irrelevant.
Eine "Kursmanipulation" ist ohnehin nicht gesetzlich erfasst, so dass eine Behörde dazu überhaupt nicht ermitteln kann. Gemeint ist wohl "Marktmanipulation" Hierzu heißt es in § 20a WPHG:
"Es ist verboten, unrichtige oder irreführende Angaben über Umstände zu machen, die für die Bewertung eines Finanzinstruments erheblich sind, ... wenn die Angaben ... geeignet sind, auf den inländischen Börsen- oder Marktpreis eines Finanzinstruments ... einzuwirken, ..."
http://www.gesetze-im-internet.de/wphg/...#BJNR174910994BJNG000801377
Die BaFin müsste also nachweisen, dass die Vorwürfe unrichtig oder irreführend sind. Das kann sie nur, wenn sie den Vorwürfen nachgeht und entsprechende Ermittlungen bei der Wirecard AG durchführt.
Wie ich schon oben geschrieben habe, wäre der Vorwurf des Insiderhandels brisant. Insider ist nämlich jemand, der aufgrund seiner Stellung im oder zum Unternehmen über kursrelevante Informationen verfügt, die der Öffentlichkeit nicht bekannt sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Insiderhandel
Gesetzt den Fall, es wäre tatsächlich ein Unternehmensinsider in die Zatarra-Veröffentlichung verwickelt und hätte aufgrund seiner internen Kenntnisse Short-Positionen aufgebaut, dann braucht es nicht viel Fantasie, um Schlüsse über die Art dieser Kenntnisse zu ziehen.
Bei alldem ist natürlich erst mal zu fragen, wie belastbar die "Informationen" des Spiegels in diesem Punkt überhaupt sind.
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