Chinas Autokonzerne: Exportmärkte werden erschlossen
Der chinesische Automarkt hat sich binnen kürzester Zeit zum Größten der Welt entwickelt. Allein im vergangenen Jahr wurden hier mit 18 Mio. Einheiten 32 Prozent mehr Autos abgesetzt, als noch 2009. Die hiesigen Hersteller behaupten sich in ihrem Heimatmarkt gegen die etablierte Konkurrenz aus Europa und Asien. Aber mit der Weiterentwicklung der Produktpaletten bei den chinesischen Herstellern kommt dort auch der Wunsch auf, außerhalb der Landesgrenzen tätig zu werden. Beispielhaft sind hier die südkoreanischen Autobauer, die in nur wenigen Jahren vom Hersteller belächelter Gehhilfen zu global operierenden Rivalen aufgestiegen sind, die den alteingesessenen Herstellern beständig Marktanteile wegnehmen. Diesen Weg wollen nun auch die ?Newcomer? aus China einschlagen und orientieren sich zusehends global.
Nun kann man nicht davon sprechen, dass der chinesische Markt auch nur annähernd saturiert wäre. Branchenvertreter rechnen damit, dass im Jahr 2020 bis zu 40 Mio. Fahrzeuge abgesetzt werden können. Dennoch gibt es bei den chinesischen Autobauern ? analog zum Wettbewerb aus Übersee ? den Drang, neue Märkte zu erschließen.
Das leuchtende Beispiel für Auslandsexpansionen war im vergangenen Jahr Geely Automobile mit der Übernahme vom schwedischen Hersteller Volvo vom in Schieflage geratenen Traditionshersteller Ford. Auf einen Schlag konnte sich Geely umfangreiches Know How sichern, und hatte Zugriff auf eine etablierte Marke und ein Vertriebsnetzwerk. Wie die Kunden den neuen Eigentümer aufnehmen, wird sich im Laufe des Jahres zeigen. Klar ist jedoch, dass die Übernahme einen Bruch im bisherigen Selbstverständnis der Branche verursachte: Mit China muss man rechnen, und zwar nicht nur als Absatzmarkt.
Die chinesischen Hersteller schauen aber nicht
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nur auf die margenträchtigen westeuropäischen Märkte. Peu á peu werden die neuen Marken aus dem Riesenreich in den Wachstumsmärkten eingeführt. Der größte chinesische Autobauer Great Wall Motor plant derzeit den Bau einer Fertigungsanlage auf den Philippinen. Hier soll gemeinsam mit dem staatlichen Autobauer eine Montageanlage entstehen. Kurzfristig soll der Schritt dem einheimischen Produzenten dienen. Auf längere Sicht wird Great Wall Motor die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, die eigene Marke in dem 89 Mio. Einwohner-Staat aufzubauen.
Interessant für die Automobilkonzerne Chinas ist auch Lateinamerika. Die Hersteller wollen den Markteintritt in Brasilien, dem Zugpferd der ganzen Region. Brasilien weist ein starkes Wirtschaftswachstum (7,5% im Jahr 2010) auf. Die Durchdringungsrate liegt mit 156 Fahrzeugen/1.000 Einwohner (2009) über jener Chinas, aber weit unter jener Argentiniens mit 239/1.000. Brasilien wurde zum Expansionsziel des Autobauers und Warren Buffet-Lieblings BYD Auto auserkoren.
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Das Unternehmen ließ zur Autoshow in Detroit bekanntgeben, dass man ab dem Jahr 2013 in Brasilien Autos verkaufen wolle. Derzeit würden die Produkte für den dortigen Markteintritt geprüft. BYD wird dann in den Wettbewerb mit den Großen der Branche treten. Marktführer vor Ort sind Volkswagen und Fiat. Beide Unternehmen glänzten in der Vergangenheit nicht mit gerade mit innovativen Antriebskonzepten. BYD hingegen profitiert von der jahrelangen Erfahrung im Batterie- und Akkubereich und hat diese bereits in seine E-Modelle F3DM und E6 einfließen lassen. Zudem will BYD seine Produktpalette an die Gegebenheiten des brasilianischen Marktes anpassen. So sollen biosprit-kompatible Motoren und Hybrid-Fahrzeuge angeboten werden.
Einerseits garantiert der Exportwille einen Puffer für Unwägbarkeiten im Heimatmarkt, wie Zulassungsbeschränkungen in Großstädten. Zusätzlich können die chinesischen Hersteller nur lernen, ihre Produkte verbessern und ihre jeweiligen Marken bei einer breiten potentiellen Kundschaft etablieren. Dies sichert einen anhaltenden Innovationsfluss, welcher der Schlüssel zu den stagnierenden Märkten Westeuropas und der USA ist. Denn wer stehen bleibt, fällt zurück. Dies haben die US Autobauer in den vergangenen Jahr schmerzhaft erfahren müssen.
Für Anleger, die vom Potenzial des chinesischen Autosektors überzeugt sind, bietet sich ein Investment in den
Solactive China Automobile Performance-Index an. Vontobel hat auf diesen interessanten Branchenindex ein Zertifikat aufgelegt, mit dem Anleger 1:1 an der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basket partizipieren. Die Wertpapier-Kennnummer lautet
VT0WT8.
Der
Solactive China Automobile Performance-Index enthält die Aktien folgender Unternehmen:
BYD
Dongfeng Motor Group
Great Wall Motor
Weichai Power
Guangzhou Automobile
Zhongsheng Group Holdings
Geely Automobile Holdings
Brilliance China Automotive
Xinyi Glass Holdings
Minth Group
http://www.china-observer.de/?x=entry:entry110210-073031Die Gedanken hier geben nur meine Meinung wider.
Sprecht mit eurem Finanzberater darüber...
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