und endlich wieder mit konstruktiven Gesprächen,so hoffe ich. Am Donnerstag hat in Sankt Petersburg die 18. „Deutsche Woche“ begonnen, die noch bis zum 29. April geht. Dabei werden die Pandemie-Beschränkungen berücksichtigt. Partnerland in diesem Jahr ist der Freistaat Sachsen. Am ersten Tag haben Experten das Thema „Wasserstoff – neues Öl und Gas: Herausforderung oder Möglichkeit?“ diskutiert. Das Ziel der Diskussion über die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft in Russland und Deutschland ist die Implementierung bilateraler Projekte. Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten die Unternehmensvertreter und Forscher geplante Projekte und diskutierten die Wasserstoff-Strategien der russischen und der deutschen Regierung. Der Innovationscluster HZwo aus Chemnitz (Sachsen) stellte dabei das Wasserstoffzentrum HIC vor. Wasserstoff ist ein zentraler Energieträger der Zukunft. Der schnelle Ausbau der Wasserstofftechnologie wird als Baustein einer CO2-neutralen Welt einen entscheidenden Beitrag zum weltweiten Klimaschutz leisten. Für Ute Katzsch-Egli, Vize-Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in St. Petersburg, ist es klar, dass neue Energieträger in 30 Jahren klimaneutral sein müssen. Dabei habe Russland den Vorteil, schon jetzt bestehende Rohrleitungen auch für den Transport von Wasserstoff nutzen zu können. „Ich freue mich, dass russische hochrangige Politiker dies auch sehen“, gab sie zu. Dabei wies sie auf die Worte des russischen Energieministers hin, dass Russland ab 2024 mindestens 200 Tausend Tonnen Wasserstoff jährlich exportieren werden. Sie sollen in vier Clustern hergestellt werden, einer davon in der russischen Nordwestregion. Die Partnerstädte St. Petersburg und Dresden planen auch, wasserstoffbetriebene Busse für den Stadtverkehr zu nutzen. Jan Dresel, Leiter der Hanns-Seidel-Stiftung in der Russischen Föderation, die die Deutsche Woche in St. Petersburg stets unterstützt, bezeichnete die energiepolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland als „gut, verlässlich und wirtschaftlich sehr solide.“ „Wasserstoff bietet für die Zukunft großes Potenzial zur Zusammenarbeit. Deutschland, dass in Wasserstoff zur führenden Nation in der Welt werden will, setzt mittel- und langfristig eindeutig auf nachhaltigen Wasserstoff, und kann in diesem Bereich selbstverständlich ein wichtiger Partner für Russland werden“, unterstrich Dresel. Laut Grigori Schewtschenko, Senior Account Manager von Uniper, hat das Energie-Unternehmen als sein Ziel komplette Dekarbonisierung bis 2035 erklärt. „Erdgas betrachten wir als Schlüsselinstrument für die Energiewende. Wir sehen, dass komplette Dekarbonisierung ohne Wasserstoff nicht möglich ist, aber trotzdem spielt Erdgas eine sehr große Rolle. Denn Erdgas ist gerade ein Energieträger, der uns Flexibilität gibt“, betont der Uniper-Manager. Der russische Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow (Archivbild) - SNA, 1920, 14.12.2020 Startschuss für zwei neue deutsch-russische Initiativen 14 Dezember 2020, 10:55 Wasserstofftechnologien und komprimiertes Erdgas seien die Richtungen, die auf parallelen Bahnen entwickelt werden müssen, meinte früher der russische Minister für Industrie und Handel, Denis Manturow. „Es darf aber nicht vergessen werden, dass Russland reich an Erdgas ist. Die Verwendung von komprimiertem und verflüssigtem Erdgas bedeutet daher auch eine Reduzierung der CO2-Emissionen.“ |