Der Wall Street droht das Ende der Rally

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neuester Beitrag: 08.12.04 09:00
eröffnet am: 08.12.04 08:46 von: EinsamerSam. Anzahl Beiträge: 4
neuester Beitrag: 08.12.04 09:00 von: bammie Leser gesamt: 2552
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08.12.04 08:46

24466 Postings, 7147 Tage EinsamerSamariterDer Wall Street droht das Ende der Rally

Technische Analysten raten, ab Februar auf Ausstiegssignale zu achten – Nur Nebenwerte haben Dauerkonjunktur Euphorie in Zahlen


Der Wall Street droht das Ende der Rally

Die seit zwei Jahren anhaltende Aktienrally an der Wall Street wird noch bis weit in den Januar oder gar Februar dauern. Diese Einschätzung vertreten technische Analysten führender US-Investmenthäuser. Anschließend dürfte die Hausse allerdings in eine ebenso lange Baisse übergehen.

DÜSSELDORF. Die Prognosen erstrecken sich auf die im Kursbarometer S&P 500 zusammengefassten größten US-Werte. Bei Nebenwerten herrschen derzeit andere Gesetze. Dort liegt nach Ansicht der Experten ein echter, lang anhaltender Boom vor, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Für Anleger heiße das, jetzt noch in Aktien investiert zu bleiben. Ab Ende Januar, Anfang Februar müssten sie jedoch auf Signale zum Ausstieg achten, etwa auf steigende Zinsen oder Gewinnwarnungen.

„Wir befinden uns in einem zyklisch bedingten Bullenmarkt, der insgesamt nicht länger als zwei oder zweieinhalb Jahre dauern dürfte“, sagt der technische Analyst der Investmentbank Merrill Lynch, Richard McCabe, der im Jahr 1999 auch den Einbruch der Internetaktien korrekt vorausgesagt hatte. Der gegenwärtige Aufschwung der US-Aktien begann Ende 2002. Zwei Jahre sind somit schon vorbei. Auch der technische Analyst der Investmentbank Lehman Brothers, Jeff deGraaf, und Marktanalyst Tim Hayes vom Researchinstitut Ned Davis erwarten, dass die Rally ab Februar Schwächen zeigt.

Technische Analysten stützen sich bei ihren Prognosen auf historische Kursverlaufsmuster und lassen im Gegensatz zu den Fundamentalanalysen unternehmensspezifische Daten außer Acht. Vielmehr spielen Herdentrieb und Psychologie in diesem Ansatz eine große Rolle.

„Vor allem die Breite des Aufschwungs und die Handelsvolumen sprechen für eine Fortsetzung der gegenwärtigen Rally“, sagt deGraaf. Ähnlich wie McCabe und Hayes führt er auch saisonale Gründe an. Die Monate Dezember und Januar haben im langfristigen Schnitt die beste Aktienkursentwicklung verzeichnet. Auch nach einer Präsidentschaftswahl ging es in der Regel noch ein paar Monate aufwärts.

Doch es gibt eine ganze Reihe von Anzeichen, dass der S&P 500 an der Marke von 1200 bis 1250 scheitern und dass es danach wieder abwärts gehen könnte. Zum einen sind Anleger schon wieder euphorisch: „Die Wall Street ist viel zu positiv eingestellt“, sagt deGraaf, „da fragt man sich, wer wird am Ende noch als zusätzlicher Käufer einsteigen“ (siehe „Euphorie in Zahlen“ am Textende). Für technische Analysten ist eine gute Stimmung ein Warnzeichen, weil die Erwartungen der Anleger schnell enttäuscht werden können. Typisches Zeichen für eine zu Ende gehende Rally sei auch, dass die Kurse wesentlich langsamer stiegen als zu Beginn der Rally, meint McCabe. So hatte der Sammelindex der Nasdaq in den ersten neun Monaten 2003 rund 34 Prozent zugelegt, 2004 waren es im Vergleichszeitraum nur sieben Prozent.

DeGraaf stellt zudem einige Ungleichgewichte fest. Skeptisch stimmt ihn etwa, dass der Goldpreis weit mehr zugelegt hat als Finanzwerte. „Zu einer tragfähigen Rally gehört, dass Finanzwerte besser abschneiden als der sichere Hafen Gold“, sagt deGraaf. Banken müssten echtes Vertrauen genießen und ein gesundes Umfeld für ihr Geschäft haben. Dazu gehöre etwa, dass kurzfristige Zinsen deutlich niedriger seien als langfristige Zinsen, wenn ein Aufwärtstrend halten solle.

Typisch für eine kurzlebige Rally in einem langen Bärenmarkt ist auch, dass ein Index noch weit von seinem ehemaligen Höchststand entfernt ist. Analyst Hayes weist darauf hin, dass der S&P 500 sich noch etwa 30 Prozent unter seinem Rekordhoch von 2000 bewegt. Erst wenn der ehemalige Gipfel wieder erreicht sei, sei der Bärenmarkt dauerhaft überwunden.

Bis dahin aber können sich Anleger darauf gefasst machen, dass Aktien zwei Jahre steigen und dann wieder zwei Jahre sinken. So sei es auch in den 70ern gewesen, sagt McCabe. 1969 bis 1970 gingen die Kurse nach unten, 1970 bis 1972 nach oben. Runter ging es wieder bis 1974, die nächste Rally dauerte bis 1976.

Ganz anders geht es bei den Nebenwerten zu. Der Russel 2000, in dem kleinere Werte bis zu einem Marktwert von zwei Milliarden Dollar zusammengefasst sind, hat seit seinem Tief 1999 den Trend nach oben fortgesetzt und steht mittlerweile knapp 60 Prozent höher als damals. „Wir haben einen gespaltenen Markt“, sagt Hayes, „Nebenwerte erleben einen echten Bullenmarkt, der S&P 500 steckt noch in einem lang anhaltenden Bärenmarkt.“

Was soll der Anleger in so einer Situation tun? „Halten“, meint Hayes, „zum Einsteigen ist es jetzt zu spät, zum Aussteigen zu früh.“

Euphorie in Zahlen:

AAII-Sentiment-Survey: Wöchentliche Erhebung der Anlegerorganisation American Association of Individual Investors unter US-Privatanlegern. Derzeit sind 57 Prozent aller Befragten Optimisten, 25 Prozent Pessimisten. Im langfristigen Durchschnitt sind nur 39 Prozent Optimisten.

Investors Intelligence Survey: Untersucht rund 120 Empfehlungen von Anlageberatern. 57 Prozent sind zurzeit Bullen, 23,5 Prozent Bären. Üblich ist ein Verhältnis von 45 zu 35.

Sell Side Indicator: Die Investmentbank Merrill Lynch ermittelt monatlich den von Marktstrategen empfohlenen Aktienanteil. Mit derzeit 61 Prozent liege er weit über dem langfristigen Durchschnitt, erklärt die Bank.

Quelle: handelsblatt.com

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Der Einsame Samariter

 

08.12.04 08:49

25951 Postings, 8337 Tage Pichelbammie 08.12.04 08:01

...be happy and smile

Gruß Pichel

 

08.12.04 08:54

24466 Postings, 7147 Tage EinsamerSamariterSorry - mein Fehler!

Ich habe bammies' Thread erst nach dem hochladen meines Threads gesehen.

- sorry -

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Der Einsame Samariter

 

08.12.04 09:00

8970 Postings, 7518 Tage bammiemoin moin, ist ja nicht so schlimm

kann immer mal passieren :)

greetz  

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